Weinhandel und beliebtes Restaurant in Bünde schließen ihre Türen

Bünde. Dass es ihm keinesfalls leicht fällt, hinter das Traditionslokal an der Hindenburgstraße einen Haken zu setzen, ist Georgios Rizos im Gespräch anzumerken. Denn: Damit geht auch ein Stück Familiengeschichte zu Ende. Am 16. Dezember 1989 wurde das Restaurant von seinen Eltern eröffnet. Seit 1999 liegen die Geschicke in den Händen von Georgios Rizos. Am 10. Mai wird das Restaurant nun letztmalig öffnen – danach ist Schluss. &bdquo;Es ist ein harter Schritt für uns. Nach fast 36 Jahren ist das Restaurant eine Art Zuhause geworden – für Gäste, Freunde und Familie“, sagt der 46-Jährige. Da die Vorstellungen zwischen Rizos und dem Verpächter über die zukünftige konzeptionelle Ausrichtung des Betriebes auseinandergingen, habe man sich im gegenseitigen Einvernehmen darauf geeinigt, den Pachtvertrag nicht zu verlängern. Für die jahrelange Treue und das gute geschäftliche Verhältnis bedankt sich Rizos ausdrücklich. &bdquo;Manchmal ist es einfach so, dass Ideen auseinandergehen. Dann muss man das offen ansprechen“, sagt der gelernte Koch ganz pragmatisch. Ihm sei es grundsätzlich immer wichtig gewesen, am Puls der Zeit zu bleiben, und dass kein Stillstand eintritt. So hat er mitten in der Corona-Pandemie in den Gastrobetrieb investiert. Das Innere wurde komplett umgestaltet, die Speisekarte wurde ebenfalls deutlich verändert. Das &bdquo;Delphi“ wurde zu &bdquo;Georges Delphi“. So lag der Fokus zuletzt auf kleineren Gerichten in Verbindung mit einer umfangreichen Weinkarte, um den Bündern das griechische Flair näherzubringen. Denn in Griechenland ist es üblich, etwas trinken zu gehen und dazu ein paar Kleinigkeiten (&bdquo;Meze“) zu essen. Die Geselligkeit steht im Vordergrund. Frische Ideen für die Zukunft Das Konzept sei von den Gästen auch gut angenommen worden, aber im Zuge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges haben sich für Gastronomen – wie für andere Branchen auch – weitere Herausforderungen ergeben. Alte Kalkulationsmodelle für die Gastronomie würden laut Rizos nicht mehr gelten. &bdquo;Man muss sich anders positionieren und seine Konzepte dann anpassen“, sagt er. Der Gastronomie will der 46-Jährige in Zukunft keinesfalls den Rücken kehren. &bdquo;Wir möchten gerne an anderer Stelle in Bünde weitermachen – mit neuen Ideen. Das Delphi-Konzept wird es so dann allerdings nicht mehr geben“, stellt er entschieden klar. Was ihm genau vorschwebt, wann, wo und wie es weitergehen könnte, könne er noch nicht verraten. Er sei mit Vertragspartnern in Gesprächen. &bdquo;Wenn die Tinte trocken ist und Dinge spruchreif sind, verrate ich gerne mehr“, sagt er und lacht. Lesen Sie auch: Das sind die elf besten Restaurants im Kreis Herford Bis einschließlich 10. Mai können die Kundinnen und Kunde noch das Essen im Delphi genießen – und natürlich auch Gutscheine einlösen. &bdquo;Es muss aber niemand Panik haben. Wenn wir an anderer Stelle weitermachen, kann man dort auch noch die Gutscheine einlösen“, stellt Rizos klar. Das sei für ihn selbstverständlich. &bdquo;Wer uns kennt, weiß: Wir machen ein ehrliches Geschäft.“ Weinhandel an der Eschstraße schließt ebenfalls Rizos setzt übrigens auch einen Haken hinter sein Wein- und Feinkostgeschäft &bdquo;Georges Cava“ mit Ausschank an der Eschstraße. Wann dieses schließen wird, steht noch nicht ganz genau fest. &bdquo;Voraussichtlich auch im Mai – wir nehmen eventuell noch das Geschäft rund um das Frühlingsfest mit“, sagt er. Seine Leidenschaft für griechische Weine hatte ihn dazu veranlasst, den Laden während der Corona-Pandemie in der Fußgängerzone mithilfe des Förderprogramms zur Belebung der Innenstadt zu eröffnen. Letztlich sei das Geschäft für ihn aber eine Doppelbelastung gewesen, die so nicht geplant gewesen sei. &bdquo;Ich habe über drei Jahre quasi zwei Jobs gemacht – erst bin ich im Weingeschäft aktiv, abends bin ich dann direkt im Restaurant“, sagt er. Aufgrund von Personalproblemen sei er dazu gezwungen gewesen, das so zu machen. Das Weingeschäft &bdquo;hätte natürlich besser laufen können und müssen“, sagt Rizos. Aufgrund der beschriebenen Doppelbelastung habe er viele Dinge, die er sich vorgenommen habe, gar nicht umsetzen können. &bdquo;Es war okay. Natürlich waren wir auch in einer Nische unterwegs, da der Fokus nur auf griechischen Weinen und Feinkost gelegen habe“, erklärt er. Von seinen Produkten ist er aber nach wie vor komplett überzeugt und sieht sich offenkundig auch als &bdquo;Missionar für griechischen Wein“. Er hofft darauf, dass auch dieser Geschäftszweig mit angepasstem Konzept an anderer Stelle noch einmal aufleben kann. &bdquo;Bei Gästen, Freunden und Familie möchte ich mich für die langjährige Unterstützung bedanken“, betont Rizos abschließend. Er wolle in Bünde aktiv bleiben und bastele nun am neuen Kapitel. &bdquo;Ich hoffe, dass wir mit den Ideen, die ich habe, weiter erfolgreich sein können.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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