Herford. Die Immobilienpreise sinken in Herford. Nach Angaben der Landesbausparkasse (LBS) wirken sich die gestiegenen Hypothekenzinsen bereits auf die Preise für Gebrauchtimmobilien in der Hansestadt aus. Über alle Objektarten hinweg sind die Angebotspreise im vergangenen Quartal um drei Prozent zurückgegangen. Im Vorjahr betrug der Anstieg noch plus sechs Prozent. Freistehende Häuser werden derzeit im Durchschnitt für 480.000 Euro angeboten.
„Es ist eine Beruhigung der teilweise turbulenten Preisentwicklung der vergangenen Jahre erkennbar“, sagt LBS-Gebietsleiter Michael Noetzel, der die aktuelle Empirica-Preisdatenbank für Herford ausgewertet hat. Stagnation gibt es bei den Eigentumswohnungen. Diese sind mit durchschnittlich 2.240 Euro pro Quadratmeter noch genauso teuer wie im ersten Quartal 2022. Vor einem Jahr sind die Preise im Vergleichszeitraum um elf Prozent gestiegen.
Käufer haben wieder mehr Spielraum bei Verhandlungen
Anders sieht es bei Häusern aus. Für gebrauchte Reihen- und Doppelhäuser mussten im 2. Quartal durchschnittlich 299.000 Euro und damit vier Prozent weniger bezahlt werden. Freistehende Eigenheime sind besonders begehrt. Diese Objektart wird für durchschnittlich 480.000 Euro angeboten. Das sind fünf Prozent weniger als im ersten Quartal. Dagegen sind die Preise vor einem Jahr um ein Prozent gestiegen.
Basis der Empirica-Preisdatenbank sind alle Angebotspreise in Online- und Printanzeigen. Einen weiteren möglichen Effekt von Inflation und Zinsen sieht Michael Noetzel: „Bisher musste meist davon ausgegangen werden, dass der tatsächliche Kaufpreis höher als das ursprüngliche Angebot lag. Jetzt haben Käufer oft wieder mehr Spielraum für Verhandlungen.