Pflaster-Panne und Co: Warum Teile der Innenstadt immer noch Baustelle sind

Herford. Pleiten, Pech und Pannen ziehen sich wie ein roter Faden durch das Innenstadt-Projekt. Seit 2015 wird die Herforder City etappenweise neu gepflastert. Ein einheitliches Bild soll die Stadt von der Lübberstraße bis zur Bäckerstraße bekommen. Doch reibungslos verliefen die Arbeiten fast nie. Auch nicht beim jetzigen Abschnitt am Gehrenberg. Eigentlich sollten die Steine schon zum Hoekerfest Anfang September liegen, dann wurde die Eröffnung des Weihnachtslichts als Fertigstellungstermin anvisiert. Doch Pustekuchen: Die Baustelle steht noch immer - und wird auch noch eine Weile bleiben.Rot-weiße Absperrungen vor dem Modehaus Klingenthal und der Back-Factory dominieren noch immer den Innenstadtkern. Schön ist das Bild nicht. Doch den Menschen bleibt immerhin wieder mehr Platz entlang der Baustelle und können so besser Abstand halten. In den Hochzeiten der Pandemie unabdingbar. Allerdings bleibt ein Schotterstreifen erst einmal bestehen. Leitungen verlaufen nicht nach Plan Ungefähr auf Höhe der Parfümerie Douglas können voerst keine Pflastersteine gelegt werden. Warum das so ist, erklärt der Baubeigeordnete Peter Maria Böhm: "Wir hatten Schwierigkeiten mit dem Pumpenschacht für die Bürgerdusche." Der Brunnen soll etwa an der gleichen Stelle, wo er vorher stand, wieder aufgestellt werden. "Oberhalb ist alles entspannt", sagt Böhm, doch die Technik muss in die Erde und hierbei gebe es Probleme. Die Leitungen verlaufen anders als auf den vorliegenden Plänen angezeigt. "Wir müssen jetzt einen neuen Standort für den Brunnenschacht suchen. Das hat uns zeitlich sehr weh getan." Dadurch verschiebt sich die Vollendung der Baustelle nämlich. Erst wenn der Standort für die Technik gefunden ist, kann auch die Bürgerdusche eingebaut werden - und letztlich dann erst das Pflaster verlegt werden. Der restliche Teil - vom Gehrenberg bis zur Klingenthal-Passage - soll laut Böhm bis zum 17. Dezember fertig werden.Der nächste Abschnitt beginnt dann ab der Passage bis zur Mitte der Brüderstraße. Anvisiert sind die Pflasterarbeiten Ende Februar/Anfang März, abschließend folgt der Rest der Brüderstraße. Böhm: "Uns kam es drauf an, dass die Außengastronomie zu den ersten Sonnenstrahlen wieder nutzbar wird."Wer in Richtung Weihnachtstanne zum Alten Markt geht, sieht schon jetzt eine deutliche Veränderung. Hier liegt das neue Pflaster bereits. Und auch neue Elemente wie ein rundes Beet - derzeit bestückt mit zwei Weihnachtsbäumen - lassen den anvisierten Innenstadtcharakter erkennen. Hier sollen später Bäume gepflanzt werden. Mehrere Bäume hat die Stadt aufgrund der Sanierung gefällt. Neue sollen kommen - fünf am Gehrenberg und drei an der Brüderstraße. Bis dahin wird aber noch Zeit vergehen. Auch die Sanierung des Alten Markts steht noch in den Sternen. Hier will die Stadt einen Gestaltungswettbewerb durchführen lassen und auch die Bürger mitnehmen. Das soll allerdings erst in Angriff genommen werden, sobald final über den Busverkehr entschieden ist. Böhm: "Das wird sich noch ziehen."Diese Pannen sind vorab passiert Für einen hellen Naturstein haben sich Politik, Verwaltung und Bürger einst entschieden. Dass dieser anfällig für Verschmutzungen ist, ist beim Hoeckerfest 2019 deutlich geworden. Nur kurz war die neue Pflasterung auf dem Neuen Markt zu bewundern. Dann kamen Tausende Menschen und mit ihnen hartnäckige Flecken. Aufwändig, teilweise mit Schrubber, Wasser und das per Hand, musste das Team der Straßenreinigung das Pflaster reinigen. Doch der Naturstein stand damals nicht zur Diskussion. Auch wenn das Pflaster pflegeintensiver und fleckenanfälliger ist, so wirkt es doch viel freundlicher, hieß es von der Verwaltung. Vorab im Juli 2016 hatte die Stadt Ärger mit der Lieferung. Es wurden Steine geliefert, die nicht den festgelegten Anforderungen entsprachen. Und in diesem Jahr waren die Pflasterarbeiten am Gehrenberg eigentlich schon fertig - passend zu den Hoekerfest-Häppchen. Doch die Arbeiten seien unzureichend ausgeführt worden. Die Steine seien nicht ordentlich verlegt worden, hieß es bei einer Nachfrage Mitte September. Das sei besonders im Kurvenbereich ärgerlich, wo die einzelnen Blöcke perfekt aneinander liegen müssen, führte Böhm aus. Perfekt wollte die Stadt es haben, denn die Steine sollen bis zu 20 Jahre liegen bleiben. &bdquo;Da muss die Verwaltung abwägen, ob die Ausführung genügt oder nicht.“ Und die Verwaltung entschied sich für die Neuverlegung der Steine.

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