Mai-Party: 200 Gäste tanzen im digitalen Go Parc

Herford. Gemeinsam Cocktails trinken, mit Freunden feiern und tanzen bis zum Morgengrauen – in der Coronazeit ist das leider so gut wie unmöglich. Vor allem in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai finden eigentlich überall große &bdquo;Tanz in den Mai"-Feiern statt. Damit die große Party dieses Jahr nicht ganz ausfällt, hat der Go Parc Herford mit einer kreativen Idee rund 200 feierlustige Menschen bei der &bdquo;Party! Digital" zusammengebracht. Von 21 bis 2.30 Uhr sendete der Go Parc eine Liveübertragung von sechs verschiedenen DJs und auch für Singles gab es die Gelegenheit, sich digital näher zu kommen. Fünf Tipps für eine gelungene Party Nach einer kurzen Online-Anmeldung zur Party, erhalten die Teilnehmer per E-Mail einen Zugangslink für den Videokonferenzdienst Zoom. Die Teilnehmerzahl wurde auf 500 begrenzt, um eine Überlastung des Programms zu vermeiden. In der Einladung stehen fünf Tipps, wie die Party von zu Hause mehr Spaß macht: Bunte Lichter im eigenen Zimmer, laute Musikboxen, allerlei Getränke zum Anstoßen, die eigene Kamera einschalten, denn &bdquo;wir sind nur dann vereint, wenn wir uns alle zusammentun" und die richtige Einstellung. &bdquo;Wir wissen, eine digitale Party wird niemals das Gefühl einer echten Party ersetzen können. Aber wir versuchen es. Wir wollen uns und unser Leben trotzdem feiern", heißt es ganz am Ende der Einladung. &bdquo;Endlich mal wieder im Parc" Um genau 21 Uhr geht es los. Rund 100 Leute sind bereits online. Aus einigen Schlaf- und Wohnzimmern der digitalen Partybesucher leuchten bunte Lichter, manche haben sich geschminkt und hübsch angezogen, andere sitzen bereits mit einem Cocktail vor der Kamera. Auf dem kleinen Bildkästchen vom Go Parc sieht man bereits den DJ am Pult, der nach einer kurzen Begrüßung mit der Musik loslegt. Sofort erscheinen in den anderen Bildkästchen lächelnde Gesichter, im Gruppenchat wird sich gegenseitig begrüßt und Stimmung gemacht: &bdquo;Endlich mal wieder im Parc", &bdquo;Ich hab richtig bock, Paaaarty Leute". Zwar lassen die meisten ihre Kamera aus, aber die Partygänger, die zu sehen sind, versuchen die Zuschauer sogar zu unterhalten. Eine junge Frau schwingt in flackernden Lichtern einen Hula-Hoop-Reifen, ihr digitaler Nachbar legt eine ausgefallene Tanzeinlage hin, ein Bild weiter unten tanzt ein großes Kuscheltier vor der Kamera und im Bild daneben hat jemand einen virtuellen Hintergrund eingeschaltet und sitzt mit Sonnenbrille im Wohnzimmer der gelben Trickfilmfamilie Simpsons. Virtuelles Anstoßen Um 21.30 Uhr gibt es die erste gemeinsame Trinkrunde. Der DJ fordert alle auf sich ein Getränk zu holen und virtuell stoßen alle gemeinsam an. Manche sitzen alleine zu Hause, andere sind zu zweit oder zu dritt, aber alle haben gute Laune. Auch ein paar Haustiere sind zu sehen, was in einer normalen Diskothek so auch nicht möglich wäre. Im Gruppenchat erscheint eine Nachricht nach der anderen, alle teilen mit, von wo sie mitfeiern. Neben Herford und Bielefeld erscheinen Städte wie Hamburg, Düsseldorf und Braunschweig. Auch die Gründe für die Teilnahme sind unterschiedlich, so schreiben Ilona und Anna: &bdquo;Wir kennen den DJ, der gerade auflegt und sind hier, um zu supporten". Andere haben einfach Lust zu feiern. Speeddating per Videokonferenz Wer es etwas privater möchte, schaltet sich zu einer separaten Speeddating-Videokonferenz zu. Mit jedem Gesprächspartner kann in einem sogenannten Breakout-Room gesprochen werden. Nach drei Minuten schließt sich automatisch der virtuelle Raum, damit ein weiterer für den nächsten Flirtpartner geöffnet werden kann. Bis zum Schluss wird beim digitalen Tanz in den Mai mitgefeiert und einen Vorteil hat die virtuelle Party auf jeden Fall: Der Weg nach Hause ins kuschlige Bett ist unglaublich kurz.

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