Schwerer Schlag für die OWL-Partyszene: Der Go Parc in Herford meldet Insolvenz an

Herford. Das ist echt bitter für die heimische Partyszene: Ausgerechnet im 40. Jahr des Bestehens gehen in einer der größten und bekanntesten Diskotheken in OWL die Lichter aus. Die Betreibergesellschaft des Go Parc hat Insolvenz angemeldet. Im Gespräch mit der NW äußert sich Geschäftsführer Lukas Kuhlmann. Bereits seit Anfang Mai hatten sich die Anzeichen verdichtet, dass der Tanztempel an der Wittekindstraße in der Krise steckt. An zwei Wochenenden nacheinander waren sämtliche Freitags- und Samstags-Events abgesagt worden. Wegen &bdquo;technischer Probleme“, so die offizielle Version, die auch über die Online-Kanäle des Clubs, in dem zuletzt maximal 1.500 Gäste feiern durften, verbreitet worden war. Dazu kam dann: Auch im sonst gut gefüllten Eventkalender des Go Parc waren keine Veranstaltungen mehr zu finden. Eine für kommenden Samstag (24. Mai) geplante Party unter dem Motto &bdquo;Familie geht tanzen“ war von den externen Veranstaltern kurzfristig in den Bielefelder Lokschuppen verlegt worden. Intern seien zudem Gespräche mit dem Go-Parc-Personal (100 Mitarbeiter) sowie Getränkelieferanten über die aktuelle Lage geführt worden, hieß es. Lesen Sie auch: Seit Wochen dicht: Der Herforder Go Parc soll in der Krise stecken Der Grund für die Go Parc-Krise Aus den schlimmen Befürchtungen ist jetzt Gewissheit geworden: Am Donnerstag (22. Mai) erklärte Geschäftsführer Lukas Kuhlmann gegenüber der NW: &bdquo;Mit großem Bedauern muss ich bestätigen, dass die Betreibergesellschaft des Go Parc am 20. Mai Insolvenz angemeldet hat.“ Damit ist klar: Ein Kapitel Herforder Party-Geschichte geht (mal wieder) zu Ende. Generationen junger Leute hatten auf den Dance-Floors gefeiert, Auftritte und Konzerte von Weltstars und Sternchen zogen ein Publikum aus einem weiten Umkreis an. Der Go Parc war eine deutschlandweite bekannte Marke. Doch die (Party-)Zeiten haben sich geändert. Laut Kuhlmann befinde sich die gesamte Clubbranche derzeit in einer tiefgreifenden Krise: &bdquo;Zahlreiche Diskotheken in Deutschland mussten bereits schließen. Diese Entwicklung ist leider auch am Go Parc nicht spurlos vorbeigegangen und auch die letzten Jahre wurden schon schwieriger.“ Go Parc-Publikum nahm neue Ideen nicht an Der 31-Jährige betont: &bdquo;Als die neuen Eigentümer zu Beginn des Jahres den Go Parc übernommen und mich als Geschäftsführer eingestellt haben, war die Hoffnung groß, an die erfolgreichen Zeiten der Vergangenheit anzuknüpfen.“ Die Vision war: Der Club sollte wieder den Stellenwert bekommen, den er in den glorreichen Disco-Zeiten in den 1990er- und 2000er-Jahren hatte. Doch trotz &bdquo;intensiver Bemühungen“ habe sich dann leider herausgestellt, dass dieses Vorhaben bereits nach drei Monaten gescheitert sei &bdquo;und die neuen Ansätze vom Publikum nicht angenommen wurden“. Auch für den Go Parc-Geschäftsführer selbst seien die aktuellen Entwicklungen äußerst belastend: &bdquo;Mich nimmt das echt wirklich mit.“ Kuhlmann selbst sei schließlich schon seit über zwölf Jahren eng mit dem Go Parc verbunden und blicke auf &bdquo;viele bewegte, emotionale Jahre zurück“. Der Herforder Club sei für ihn immer eine Herzensangelegenheit gewesen. Mehr zum Thema: Kölner übernehmen den Herforder Go Parc: Das haben die Investoren vor Emotionale Botschaft des Go Parc-Chefs Der 31-jährige Disco-Chef wendet sich wohl auch wegen dieser engen emotionalen Verbundenheit direkt an alle, die jemals etwas mit der bekannten Partylocation zu tun gehabt haben: &bdquo;In dieser schwierigen Situation möchte ich mich bei allen Gästen, Mitarbeitenden, Partnern und Wegbegleitern herzlich bedanken. Ihr Engagement, eure Treue und euer Vertrauen haben den Go Parc über viele Jahre hinweg zu einem besonderen Ort gemacht.“ Doch wie soll es nun konkret weitergehen? Kuhlmann betont: &bdquo;Ein Insolvenzverwalter wird nun die weitere Abwicklung übernehmen und alle notwendigen Entscheidungen treffen. Die aktuelle Situation bewegt mich sehr – besonders im Hinblick auf unser Team.“ Der Geschäftsführer hofft nun auf gute Lösungen für alle Beteiligten. Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass der Go Parc in finanzielle Schieflage gerät. Bislang hatten sich die Türen zum Tanztempel an der Wittekindstraße, der zwischendurch auch mal kurzzeitig &bdquo;High Club“ hieß, nach jeder Krise jedoch immer wieder geöffnet. Ob das nun aber auch wieder so sein wird, ist aktuell völlig unklar. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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