Herford ICE-Trasse: Grüne weisen auf einschneidende Auswirkungen für Herford hin

Stadt Herford. Zu den Planungen für eine mögliche ICE-Neubaustrecke der Bahn zwischen Bielefeld und Hannover nehmen Ratsfraktion und Stadtverband Bündnisgrünen Stellung. Grundsätzlich befürworteten sie einen deutschlandweit abgestimmten Fahrplan und die nötigen Investitionen in Infrastruktur, Technik und Organisation des Bahn-Netzes, heißt es in der Mitteilung. "Wir erhoffen uns schnellere Verbindungen und bessere Anschlüsse – auch für die Stadt Herford." Die Verlagerung des Personen- und Gütertransports von Straße und Flugzeug auf die Schiene könne substanziell dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken und Klimaschutz zu leisten. Zwei Varianten könnten das südliche und östliche Stadtgebiet zerschneiden Zwei der fünf bekannten Trassen-Varianten hätten jedoch einschneidende Auswirkungen auf das Herforder Stadtgebiet: Die Varianten 2 und 5 gehen davon aus, dass die neue ICE-Strecke ab dem Bahnhof Bielefeld-Brake nach Osten zur Autobahn 2 abschwenkt und von dort entlang der Autobahn geführt wird. Eine solche Lösung würde südliche und östliche Teile des Stadtgebietes betreffen und könnte dort nicht nur Siedlungsgebiete, sondern auch wertvolle Landschaftsbereiche (zum Beispiel das Aa-Tal und den Stuckenberg) erheblich beeinträchtigen oder zerschneiden. Die Grünen sprechen sich dafür aus, eine Lösung mit möglichst geringen Eingriffen in Landschaft und Umwelt, auch mit möglichst geringem Flächenverbrauch aus, vorzugsweise durch die infrastrukturelle und technische Modernisierung vorhandener Trassen. Für Herford würde dies die Ertüchtigung der vorhandenen Bahnstrecke in Richtung Bad Oeynhausen und den seit langem geforderten vierspurigen Ausbau zwischen Minden und Seelze bedeuten. Auch die Nebenstrecken Löhne – Elze, Minden – Nienburg und Bünde - Bassum müssten in die Überlegungen einbezogen werden. Das weitere Planungsverfahren muss nach Ansicht der Grünen transparent und unter Beteiligung der Menschen in Stadt und Region, der Kommunen und aller Träger öffentlicher Belange erfolgen. Deshalb erwarten sie, dass alle Planungen und planerischen Überlegungen zur möglichen Trassen der Herforder und der regionalen Öffentlichkeit umgehend bekannt gemacht werden. Das neue Planungsrecht darf die Beteiligung der Region nicht einschränken Im Übrigen sei darauf hinzuwirken, dass die praktische Anwendung des neuen Planungsrechts - Stichwort: Maßnahmengesetzvorbereitungsgesetz (MgvG) - nicht zu einer Einschränkung der Beteiligung von Stadt und Region führt. "Wir regen an, dass die Stadt – ähnlich wie bereits der Kreis – ihre Interessen zu einem geeigneten Zeitpunkt in das anlaufende Planungsverfahren einbringt. Die derzeitigen ICE-Trassenplanungen müssten unter verkehrs-, umwelt- und finanzpolitischen Aspekten umfassend bewertet werden. "Dabei werden Kriterien wie die Ausgewogenheit der Entwicklung von Nah-, Fern- und Güterverkehr, die Aufteilung begrenzter Investitionsmittel oder auch realistische Realisierungszeiträume unterschiedlicher Planvarianten eine wichtige Rolle spielen."

Mehr zum Thema