Kreis Herford. Ein weiterer Ausblick auf die Kommunalwahl am 13. September stand im Mittelpunkt des Kreisparteitages der CDU, zu dem die Partei in den Stadtpark Schützenhof in Herford eingeladen hatte. Die coronabedingt mit Abstand platzierten Mitglieder erlebten eine programmatische Rede ihrer Landratskandidatin Dorothee Schuster, die mit viel Applaus bedacht wurde. Der Kreisvorsitzende und ehemalige Bundestagsabgeordnete Tim Ostermann sagte, dass er bei der kommenden Bundestagswahl nicht mehr antreten wird.
Die Ausführungen von Schuster standen unter der Überschrift „Für mehr WIR im Kreis Herford". Schuster machte deutlich, dass mehr Wir einen Ausgleich der verschiedenen Interessen voraussetze. In diesem Zusammenhang kritisierte Schuster die Gewerkschaft Verdi für die Verhinderung der zur Stärkung des Einzelhandels geplanten verkaufsoffenen Sonntagen.
„Die Einzelhändler sind in diesen schwierigen Zeiten dringend darauf angewiesen und auch die allermeisten Mitarbeiter würden gerne am Sonntag arbeiten. Das Verhalten von Verdi wird den Einzelhandel und damit unsere Innenstädte weiter schwächen. Das ist absolut kontraproduktiv!", so die CDU-Landratskandidatin. Schuster möchte im Falle ihrer Wahl zudem den Hausärztemangel, die ausbaufähige Wirtschaftsförderung und die mangelnde Wertschätzung für Rettungs- und Einsatzkräfte angehen. „Diese Frauen und Männer halten für uns den Kopf hin. Sie haben mehr verdient als warme Worte", meinte die 37-jährige Bünderin.
Podiumsdiskussion mit Kandidaten
In drei Diskussionsrunden wurden die Themengebiete „Gesundheit und Pflege", „Sicherheit" und „Wirtschaft" vertieft. Rede und Antwort standen unter der Moderation von Dorothee Schuster die Bürgermeisterkandidaten Anke Theisen (Herford), Borzoo Afshar (Löhne) und Ulrich Hempelmann (Hiddenhausen), der Allgemeinmediziner und Kreistagskandidat Wolfgang Windhorst (Vlotho) und Kreistagsfraktionschef Michael Schönbeck (Spenge).
CDU-Kreisvorsitzender Tim Ostermann kritisierte in seinem Bericht die Grünen dafür, dass sie der Landratskandidatin Dorothee Schuster wegen Verwendung des Slogans „Landrätin für den Kreis Herford" Amtsmissbrauch vorwerfen. Zudem sei gegen Schuster bei der Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige erstattet worden. „Die Verwendung ist rechtlich absolut unproblematisch.
Einen ähnlichen Slogan verwenden auch die grünen Bürgermeisterkandidaten im Kreis Herford. Damit ist der Vorwurf ein absolutes Eigentor. Außerdem ist hier die Grenze eines fairen Wahlkampfs überschritten", so Ostermann, der sich ein Statement des auch von den Grünen nominierten Landrats Jürgen Müller wünscht.
Berufliche und familiäre Gründe
Ostermann kündigte am Ende seines Bericht zudem an, im nächsten Jahr nicht mehr für den Bundestag kandidieren zu wollen. Dies habe er schweren Herzens aus beruflichen und familiären Gründen entschieden. Ostermann sieht aufgrund der aktuellen Umfragen derzeit gute Chancen für den kommenden CDU-Bundestagskandidaten und kündigte seine volle Unterstützung an. Die Partei möchte direkt nach der Kommunalwahl mit der Vorbereitung des Bundestagswahlkampfes beginnen.
Des Weiteren wurden auf dem Kreisparteitag Delegierte für die Parteitage auf Bundes-, Landes- und Bezirksebene gewählt.