Kommentar: Die Unterschiede der Bürgermeisterkandidaten sind gravierend

In einer Woche ist Wahltag – am Sonntag, 13. September, werden die Mitglieder des Stadtrats sowie der Bürgermeister oder vielleicht die neue Bürgermeisterin gewählt. Beachtenswert: In diesem Jahr sind es sieben Kandidaten, die ihren Hut in den Ring für das höchste Amt der Stadt werfen. Und es geht auch um viel: Werden die Projekte, die in den vergangenen Jahren angestoßen wurden, fortgeführt? Wird Herford gut aus der Corona-Krise kommen? Wird dem Klimawandel etwas Passendes entgegen gesetzt? Es gibt Herforder, die meinen, dass es keine Rolle spielt, wer in der Stadt die Entscheidungen fällt. Doch tatsächlich unterscheiden sich die Programme der Parteien und die Ansichten der sieben miteinander konkurrierenden Bürgermeister-Kandidaten und -Kandidatinnen gravierend. Und nicht zuletzt wurden auch in den vergangenen Jahren im Rat zum Teil erbitterte Kämpfe geführt, die über das Wohl der Stadt entschieden haben und die darauf schließen lassen, was passiert, wenn sich die Mehrheitsverhältnisse ändern und jemand anderes das Zepter trüge. Bildungscampus ist solch ein Projekt, um das hart gerungen wurde Die Entwicklung des Bildungscampus ist solch ein Projekt, um das hart gerungen wurde. Bürgermeister Tim Kähler hatte mit der Ansiedlung der Fachhochschule für Finanzen (FHF) Tempo dort hineingebracht. Zur Diskussion standen daraufhin die Kosten, die empor kletterten, als klar wurde, dass die Gebäude mit Schadstoffen belastet waren. Und zudem ein Architekt das Vergabeverfahren hatte nachprüfen lassen. &bdquo;Die Fachhochschule für Finanzen entwickelt sich zu einem Millionengrab“, hatte der CDU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Rußkamp vor zwei Jahren im Rat gewarnt. Seine Partei hatte sich im Rat geschlossen gegen die zweite Ausbaustufe der FHF gestellt, die weitere Studenten mit sich brachte und die Fachhochschule in Herford verankerte. Dabei betonte Rußkamp, dass die Ansiedlung der Fachhochschule auch von seiner Partei begrüßt worden sei, aber nicht um jeden Preis. Im letzten Jahr gab es dann die Nachricht: Der Bildungscampus schreibt schwarze Zahlen. Wolfgang Rußkamp tritt nun nicht mehr zur Wahl an, Thomas Helmerking, der jetzt die Reserveliste anführt, gehörte allerdings mit zu den CDU-Mitgliedern, die das Projekt auf dem Stiftberg nicht mehr mittragen wollten. Alle anderen Fraktionen hatten damals dafür gestimmt. Jetzt fehlen solche Projekte, anhand derer die Positionen der Kandidaten klar werden In diesem Wahlkampf fehlen solche Projekte, anhand derer die Positionen der Kandidaten klar werden. Das OWL-Forum taucht deshalb zwischenzeitlich doch immer mal wieder als Thema auf, obwohl es in der Pandemie zunächst von der Tagesordnung des Rates genommen worden war. Es lohnt sich darauf zu schauen, mit welchen Argumenten dafür oder dagegen argumentiert wird. Es lohnt sich auch genauer hinzuschauen, wenn wir die Bürgermeisterkandidaten noch einmal zu unterschiedlichen Themen zu Wort kommen lassen. Und nicht zuletzt ist es ebenso wichtig, bei der Wahl jedem Bürgermeisterkandidaten oder jeder -kandidatin politischen Rückhalt zu geben. Zwar werden die Bürgermeister direkt gewählt, aber auch die Stimme für die Kandidaten der Wahlbezirke ist entscheidend. Denn sie bestimmt über die Mehrheit im Rat. Schließlich hat dieser das letzte Wort und nicht der Bürgermeister. Dass neben den sieben Bürgermeisterkandidaten sechs Parteien, drei Wählergemeinschaften und ein Einzelbewerber für den Rat kandidieren, ist erfreulich. Es sollte schließlich nicht vergessen werden, dass sich die Ratsmitglieder ehrenamtlich für ihre Stadt engagieren. Schön, dass so viele Menschen dazu bereit sind!

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