Neue Fraktion im Herforder Rat: Diese Kandidaten können Bürger wählen

Herford. Mit dem Austritt von acht Ratsleuten aus der CDU hat im November 2024 eine neue Fraktion mit langjähriger Ratserfahrung ihre Arbeit im Stadtrat aufgenommen. Jetzt hat die Union für Herford (UfH) – einstimmig – ihre Kandidaten für die Kommunalwahl im September gewählt. Einen Bürgermeisterkandidaten stellt die UfH nicht. In der Gaststätte Pfennigskrug stimmte zunächst Vereinsvorsitzender Jürgen Berger auf die Kommunalwahl ein. Ein besonderer Fokus der UfH lag an diesem Abend auf den Zukunftsperspektiven für die Stadt und den damit verbundenen Zielen der Gewählten. Allein mehr als 100 Jahre Ratserfahrung treten bei der Union für Herford erneut an, so Berger. Darauf könnten sie mit Stolz blicken. Zudem bringe die UfH Qualifikation und den Willen zur Innovation mit. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford Die UfH-Kandidaten Die UfH-Kandidaten kämen aus dem Handwerk, der Wirtschaft, dem Einzelhandel, der Landwirtschaft, dem Notariat, der Steuerberatung, dem Sozial- und Jugendbereich, dem Gesundheitswesen und dem Sport. Cornelia Zartmann konzentriert sich beispielsweise als Einzelhändlerin auf die Wirtschaft, Michaela Kopp, Betriebsleiterin einer Herforder Firma, auf den Sport, die Sicherheit und die Stadtentwicklung, Alfred Blank auf die Attraktivität der Stadt, die Digitalisierung der Verwaltung und die Nachhaltigkeit. &bdquo;Herford hat für seine Größe viel zu bieten“, sagte die stellvertretende UfH-Fraktionsvorsitzende Meike Voßmerbäumer. Auf die Attraktivität der Stadt, die für sie immer schon politische Motivation gewesen sei, will sie auch in Zukunft den Blick richten. Rüdiger Schulz, dem zweiten UfH-Vorsitzender und sachkundigen Bürger im Jugendhilfe- und im Sozialausschuss, geht es zudem um die Anliegen von Menschen mit Behinderung. Tillmann Eichler, seit 18 Jahren beim Blutspendedienst West des Roten Kreuzes, richtet seinen Blick auf die Themen Familie, Wohnraum und die finanzielle Belastung der Bürger in der Energiewende. Sport und Jugend sind die Themen von Frank Mattar, der sich bei der BBG Herford engagiert. Außerdem will er sich dem extremen Rechtsruck entgegenstellen. Lesen Sie auch: &bdquo;Union für Herford“ tritt als neue politische Kraft zur Kommunalwahl an Die Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche würde Kathrin Fleer gerne ausbauen. Ratsfrau Maria Röhrig, derzeit Studierende des Studiengangs Digitalmanagement auf dem Bildungscampus, legt ihren Schwerpunkt auf die Bildung. Verhad Jakuposki, der sachkundiger Bürger der UfH ist, versteht sich als Sprachrohr des kleinen Mannes. Kultur, OWL-Forum und innerstädtische Leben liegen Dietrich Selke am Herzen. IT-Berater Alfred Hollenbach hat die Digitalisierung im Blick. Sebastian Tielker, selbstständiger Installateur und Heizungsbaumeister sowie im Innungsvorstand, will sich für den Nachwuchs einsetzen. Eine der Konstanten ist Marion Maw, die bereits seit 2009 im Rat sitzt. Jürgen Berger, ebenfalls schon seit 2020 im Rat und Steuerberater, legt einen Schwerpunkt auf die städtischen Finanzen. Parteien & Kandidaten: Alles Infos rund um die Kommunalwahl 2025 in Herford Die studierte Biologin Ulrike Warnecke, die selbst eine Schule gegründet hat, blickt auf die Themen, &bdquo;die jetzt extrem auf uns zukommen: Biologie, Ökologie, Klima“. Der langjährige Ratsherr Hans-Henning Warnecke bleibt bei Themen, die er bereits im Verkehrs- sowie im Bau- und Umweltausschuss hatte. Im Fokus sieht er da die Energie- und die Verkehrswende, Letztere ohne die Infrastruktur für Autos zu zerstören, bevor eine solche für Räder und Busse geschaffen ist. Werner Seeger ist Ende des Jahres 35 Jahre Ratsmitglied, derzeit stellvertretender Bürgermeister und seit vielen Jahren der Vorsitzende des Bau- und Umweltausschusses. Er will den Fokus auf das Positive richten, nicht – wie manch andere – alles schlechtreden. Fraktionsvorsitzender Oliver Galling, der Rechtsanwalt und Notar ist, will sich um eine verantwortungsvolle Finanzpolitik kümmern. Wichtig sind ihm auch die Außenbezirke. Rainer Bohnenkamps Fokus ist auf die Landwirtschaft gerichtet. Der selbstständige Kaufmann Mario Stach sieht seine Schwerpunkte in der Wirtschaft und im Verkehr. Frederik Stach, der noch in der Ausbildung ist, will sich ganz generell für die Bürgerinnen und Bürger engagieren. Die politische Mitte Die UfH-Ratskandidaten sind zwischen 21 und 76 Jahre alt. &bdquo;Wir repräsentieren die politische Mitte“, sagte Fraktionsvorsitzender Oliver Galling, &bdquo;die bürgerliche Mitte, vor allem die demokratische Mitte“. Er sei zuversichtlich, dass die UfH am Ende nicht nur mit zwei Personen im Stadtrat sitzt. Das Ziel seien acht wie bisher. Denn die UfH wolle gestalten. Und sie wolle die Bürgerinnen und Bürger, keine Einzelinteressen vertreten, sagte Galling und verwies auf die CDU, die immer gewollt habe, dass auf dem Alten Markt Busse fahren, jetzt aber plötzlich, dass er busfrei bleibe. Galling deutete an, dass ein Mitglied der Partei dort ein Restaurant betreibt, was offenbar zum Gesinnungswechsel geführt hat. &bdquo;Das kann es ja nicht sein.“ Vorgeschichte Derzeit ist die UfH im Stadtrat die größte Fraktion nach der SPD. Bei der Trennung von der CDU hatten alle CDU-Ausschussvorsitzenden und der stellvertretende Bürgermeister Werner Seeger die Partei verlassen. Vorausgegangen waren jahrelange Querelen mit dem CDU-Stadtverband, die von den Ausgetretenen schließlich als nicht mehr zu ertragende Schikane empfunden worden war.

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