Immobilien behalten auch in der Krise ihren Wert

Herford. Die Immobilienwerte in der Region sind stabil. Das ist die Einschätzung von LBS-Gebietsleiter Michael Noetzel. Allerdings werde der Preisanstieg der vergangenen Jahre durch das Coronavirus und seine Folgen spürbar gebremst. Noetzel hat an der bundesweiten Studie "LBS Markt für Wohnimmobilien 2020" mitgewirkt, bei der regelmäßig Experten der Sparkassen und der Landesbausparkassen befragt werden. Gegenüber dem Vorjahr hätten die Immobilienpreise um neun Prozent zugelegt, so Noetzel, in ganz NRW um durchschnittlich zehn Prozent. Wirklich aussagekräftig sei aber erst die Betrachtung der einzelnen Objektarten. Demnach kostet ein gebrauchtes Einfamilienhaus derzeit im Schnitt rund 200.000 Euro (plus 11%). Für erschlossenes Bauland würden 175 Euro pro Quadratmeter fällig (plus 17%), die Bandbreite reiche dabei je nach Lage von 140 bis 235 Euro. Eigentumswohnungen mit einer Vergleichsgröße von 80 Quadratmetern kosteten neu 228.000 Euro (plus 5%). Aus zweiter Hand würden sie bei 116.000 Euro (plus 7%) liegen. Nach einer ersten Corona-Schockstarre wollen jetzt einige wieder verkaufen Der Neubau sei wegen der Corona-Krise ins Stocken geraten, sagt Noetzel. Nach der ersten Schockstarre würden jetzt aber wieder viele Anfragen von Eigentümern eingehen, die sich über einen möglichen Verkauf und Tausch informieren wollten. Mit anderen Worten: Es gibt wieder Angebote. Allerdings viel zu wenige, wie Derk Potthast von Potthast Immobilien meint. Niedrige Zinsen beförderten zudem die Nachfrage, natürlich auch in Herford. Das sei aber auch vor Corona schon so gewesen. Frank Meyer von Brandwein Immobilien erlebt, dass die Menschen unterschiedlich auf die Corona-Krise reagieren - und sich das auch auf die Immobilienangebote auswirkt. Manche, die sich eigentlich verkleinern wollten, seien froh, dass sie angesichts des gegenwärtigen Infektionsrisikos isoliert und nicht mit anderen in einem Mehrfamilienhaus leben. Zunehmende Arbeitslosigkeit könnte zu mehr Immobilien-Angeboten führen Meyer geht aber davon aus, dass in einigen Monaten mehr Immobilien auf dem Markt sein werden. Zunehmende Arbeitslosenzahlen hätten das zwangsläufig zur Folge, sagt er, und von steigenden Arbeitslosenzahlen müssten sie ausgehen. Stellenabbau würden ja nicht nur große Unternehmen wie Lufthansa in Erwägung ziehen. Hinsichtlich der Preise hält er es zu früh für eine abschließende Aussage: Alle Erhebungen gingen derzeit davon aus, dass sich die Preise stabilisierten. Die Studie "LBS Markt für Wohnimmobilien" ist in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Empirica entstanden. Alle aktuellen Immobilienpreise und Veränderungen von über 900 Orten in Deutschland sind unter www.lebs-mfw.de abrufbar. Die LBS betreibt seit mehr als 20 Jahren Marktforschung Im Auftrag der LBS befragt das Marktforschungsinstitut Empirica seit mehr als 20 Jahren die Immobilienexperten der Sparkassen und LBS. So entsteht ein detailliertes Bild der Angebotspreise für Wohnimmobilien, das weit über gängige Online-Auswertungen hinausgeht. Die Preise für Reihenhäuser in der Befragung beziehen sich auf eine Wohnfläche von rund 100 Quadratmetern in mittlerer Lage inkusive Grundstück, Eigentumswohnungen sind auf 80 Quadratmeter ebenfalls in mittlerer Lage berechnet. Genannt ist jeweils der Median-Wert. Der Medianwert ist derjenige Messwert, der genau in der Mitte steht, wenn man die Messwerte der Größe nach sortiert. Beispielsweise ist für die ungeordnete Urliste 4, 1, 37, 2, 1 ist der Wert 2 der Median. Das ergibt sich aus der geordneten Urliste: 1, 1, 2, 4, 37.

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