Herford

Arbeitskreis Recycling will Haus an der Heidestraße verkaufen

Um seine Kräfte auf dem neuen Areal an der Kiebitzstraße zu bündeln, soll der markante und preisgekrönte Standort aufgegeben werden. Ziel ist ein gemeinsam mit der SWK realisiertes „innovatives Konzept“.

Das Gebäude Heidestraße 6 der Recyclingbörse soll verkauft werden. | © Eike J. Horstmann

23.06.2020 | 23.06.2020, 15:00

Herford. Der Verein Arbeitskreis Recycling (AKR) will sein Haus an der Heidestraße 6 verkaufen und das dabei eingenommene Geld für die Arbeit des Vereins einsetzen. Hintergrund ist der anstehende Wechsel des Standortes an die Kiebitzstraße 33, der für Anfang des kommenden Jahres geplant ist.

„Der Arbeitskreis will gerade in Zeiten der Krise nach vorne sehen“, sagt Claudio Vendramin vom AKR. Die Corona-Pandemie gehe vorüber. Die sei aber eine Gelegenheit, einen Moment innezuhalten, um die Zukunft im Zusammenspiel von Mensch und Umwelt neu zu überdenken.

Heidestraße 6 ist eines der Siegerhäuser des Sanierungswettbewerbs des Kreises

Ein Schritt in diese Richtung sei das geplante „verbesserte Angebot in Fläche und Service für eine nachhaltige Wiederverwendung“ an der Kiebitzstrasse 33. „Annahme, Sortierung, Verkauf und Radwerkstatt bekommen ausreichend Platz, um in Kooperation mit der SWK Re-Use und Recycling auf einem Platz zu vereinen“, sagt Vendramin. Ressourcenschonung, Rohstoffsortierung und Entsorgung gingen hier Hand in Hand. „Dafür will sich der AKR von einem seiner ökologisch sanierten Gebäude trennen“, sagt Vendramin. „Die dadurch frei werdenden Mittel sollen reinvestiert werden.“

Claudio Vendramin ist Geschäftsführer. - © Grüne Herford
Claudio Vendramin ist Geschäftsführer. | © Grüne Herford

Zum Verkauf steht mit dem Komplex an der Heidestraße 6 eines der Siegerhäuser des Sanierungswettbewerbs des Kreises Herford 2018. „Es ist komplett nach ökologischen Kriterien ausgestattet und renoviert worden“, schildert Vendramin. Die Fassade sei mit heimischer Lärche verkleidet und mit Öko-Farbe gestrichen worden, die Isolation bestehe aus recycelten Zellstoff. Die Heizung läuft mit Holzpellets, die Photovoltaikanlage liefert grünen Strom und ist noch bis 2026 in der Förderung.

Viel Arbeit bis zur Eröffnung

In dem neuen Standort wartet auf die Mitglieder und die Aktiven noch eine Menge Arbeit bis zur Eröffnung. „Der Arbeitskreis Recycling will aber auch hier eine ressourcenschonende und nachhaltige Bau-, Renovierungs-, Lebens- und Arbeitsumgebung gestalten und umsetzen“, kündigt Engels an. Es werden außerdem Mieter für beheizbare Lagerflächen gesucht, denn die 4.500 Quadratmeter werden wohl nicht komplett von der Recycling Börse gebraucht werden.

„Umziehen sollen alle Betriebsteile, die unmittelbar mit Kundenkontakten zu tun haben, also der Verkauf auf einer vergrößerten Fläche, die Annahme und Sortierung, die Disposition und die Radwerkstatt“, erläutert Claudio Vendramin die Pläne. Die Erreichbarkeit werde durch die Bushaltestelle direkt am Gelände verbessert, es gebe zudem auch mehr Platz für Fahrräder und Autos.

Das Geld aus dem Verkauf des Gebäudes Heidestraße 6 werde aber wohl nicht reichen, um den kompletten Umbau des neuen Standortes zu realisieren. „Unterstützung durch Spender und Käufer wird in 2021 gebraucht“, sagt Vendramin. In diesem Jahr werde die SWK erst den Platz umbauen. Erst im Jahr 2022 dürfte dann der Umzug abgeschlossen sein, was Grund zur Vorfreude und zum Optimismus gibt: Denn dann werde an der Kiebitzstraße „eine Entsorgung von Wiederverwendungsgütern und Abfall aus einem Guss zusammen mit der SWK Wirklichkeit“. „Ein für Ostwestfalen innovatives Konzept“, so Vendramin.