Kreis Herford

Mehr Windpocken-Fälle im Wittekindsland

Die AOK rät Eltern, ihre Kinder impfen zu lassen. Denn die Folgen der Krankheit sind gravierend.

Windpocken können sehr gefährlich werden. | © AOK

23.05.2020 | 23.05.2020, 12:00

Kreis Herford. Im Kreis Herford ist die Zahl der nach dem Infektionsschutzgesetz gemeldeten Windpocken-Fälle angestiegen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 52 Infektionsfälle gemeldet, in 2018 waren es 34. Das teilte heute die AOK auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin mit.

„Windpocken gehören zu den häufigsten Kinderkrankheiten und sind äußerst ansteckend. Daher raten wir dazu, insbesondere Kinder gegen Windpocken impfen zu lassen", sagt AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner. Die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am RKI empfohlenen Impfungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.

"Wichtig, sich mit dem Thema auseinander zu setzen"

Die Entscheidung, ob Eltern ihr Kind impfen lassen, könne ihnen niemand abnehmen. „Es ist jedoch wichtig, sich mit diesem Thema auseinandersetzen, um gestärkt im Sinne ihres Kindes zu handeln", so Wehmhöner. Eine Impfung könne nachgeholt werden, wenn sie nicht im empfohlenen Alter – die erste mit 11 bis 14 Monaten, die zweite mit 15 bis 23 Monaten – erfolgte.

Auslöser für Windpocken ist das sogenannte Varizellen-Zoster-Virus, das durch Tröpfcheninfektion über die Luft übertragen wird. Die Ansteckungsgefahr beginnt einen Tag, bevor der Hautausschlag auftritt, und endet, wenn die Bläschen austrocknen. Erst zehn Tage bis drei Wochen nach der Ansteckung äußert sich die Infektion in Form von Schmerzen und Fieber. Ein bis zwei Tage später treten rote Flecken auf der Haut auf, die sich in Bläschen verwandeln. Die Bläschen sind mit einer wässrigen Flüssigkeit gefüllt, die in hohem Maße ansteckend ist. Innerhalb von ein bis zwei Wochen verkrusten die Bläschen und fallen ab.

Windpocken sollten nicht aufgekratzt werden

Trotz des extremen Juckreizes sollten Windpocken nicht aufgekratzt werden. Dies kann nicht nur Narben hinterlassen. Durch das Kratzen können sich die infektiösen Bläschen auf der Haut auch entzünden und es kann zu schweren Hautinfektionen kommen. Wie bei allen Virusinfektionen hilft Bettruhe bei der Genesung.