
Herford/Köln. Das war sein Lied, das war sein Thema: Der Herforder Schauspieler Tijan Njie hat bei "Let's Dance" erneut eine überragende Vorstellung abgeliefert. Im knallgelben Hemd fegte er wie ein Löwe übers Parkett. Die Jury sprach von purer Lebensfreude und vergab 28 von 30 möglichen Punkten - zweitbeste Wertung des Tages.
Njie und Partnerin Kathrin Menzinger mussten diesmal einen Samba tanzen zu "I just can't wait to be king" aus dem Disney-Film "König der Löwen". "Er wird ausrasten, wenn er das erfährt", hatte Menzinger im Einspieler noch gesagt - und behielt recht. Der 28-Jährige überschlug sich fast vor Freude, offenbar ist er ein großer Fan des Disneyklassikers um den Löwen Simba. Während Menzinger Mühe hatte, die Charaktere wie Timon und Pumbaa zuzuordnen, schien der Herforder den Film auswendig rückwärts mitsprechen zu können.
Reichen Llambi diesmal die Grundelemente aus?
Die wilde Choreographie der beiden ging auch deshalb auf, weil sie trotz aller Lebensfreude die Grundschritte und -drehungen nicht vergaßen. Das überzeugte sogar den strengsten Juror, Joachim Llambi, so sehr, dass er seltene 9 Punkte herausrückte. In der Vorwoche hatte er da noch wesentlich mehr auszusetzen gehabt.

Allmählich gewöhnen sich offenbar Tänzer, Juroren und Moderatoren an das Geisterspiel-Szenario im Studio in Köln-Ossendorf. Publikum gibt es wegen der Coronaeinschränkungen nicht mehr. Alle müssen Abstand halten - abgesehen von den zwei Personen, die jeweils zusammen tanzen. Zuschauer gibt es nur noch ausgedruckt auf Papier und auf Stühle geklebt. Dennoch scheint einigen Teilnehmern das Ansteckungsrisiko zu groß zu werden. Medien hatten unter der Woche berichtet, dass angeblich die Hälfte der Tanzprofis über einen Ausstieg nachgedacht habe. Thematisiert wurden diese Gerüchte in der Show nicht.
Die Haarpracht eines Jurymitglieds schießt den Vogel ab
Vor der Show hatte die Schulterverletzung für Spekulationen gesorgt. Wie stark würde die Folge des Trainingsunfalls den Herforder behindern? Tanzpartnerin Kathrin Menzinger hatte wenige Tage vor der Show verraten, dass sie die gesamte Choreografie für den Auftritt an diesem Freitag umstellen musste. "Alle Außenrotationen und Hebefiguren mit dem rechten Arm müssen wir weglassen", erklärte die Österreicherin. Die Schulter sei bei dem Unfall kurz aus- und dann wieder eingekugelt worden. "Auch wenn das wohl medizinisch jetzt nicht ganz korrekt erklärt war", wie sie schmunzelnd hinzufügte.
Für Schmunzeln sorgte auch die Haarpracht von Juror Jorge Gonzalez, der eine derartig überbordende Kopfverzierung trug, dass ein Wegschauen schier unmöglich war. Der gebürtige Kubaner sah aus wie ein Puppentheater auf zwei Beinen und jeden Moment hätte jemand den Vorhang zuziehen können. Moderator Daniel Hartwig mutmaßte, es handele sich um einen "Corona-Abstandshalter". In den Social-Media-Kanälen kassierte Gonzalez allerdings einige Häme.