Sportvereine wissen: Mit dem Virus ist nicht zu spaßen

SV Rödinghausen (Tabellenführer Fußball-Regionalliga) &bdquo;Natürlich möchten wir gerne mit unseren Zuschauern im Rücken spielen, aber nur wenn es möglich ist. Denn die Gesundheit geht vor", betont Rödinghausens Geschäftsführer Alexander Müller. Der Fußball-Regionalligist wäre am 21. März gegen den 1. FC Köln II wieder im eigenen Stadion an der Reihe, zuvor würde es am kommenden Samstag zum VfB Homberg nach Duisburg gehen. Der Westdeutsche Fußballverband (WDFV) hat die Vereine in der Regionalliga West am Dienstag darüber informiert, dass generelle Spielabsagen in Verbindung mit der Ausbreitung des Coronavirus derzeit nicht vorgesehen sind. Jeder Verein sei im Vorfeld eines Heimspiels verpflichtet, mit seinem örtlich zuständigen Gesundheitsamt in Kontakt zu treten und mit diesem abzuklären, ob das jeweilige Spiel ausgetragen werden kann. &bdquo;Deshalb gehen wir Stand jetzt davon aus, dass wir am Samstag spielen", so Müller gestern. Mit Blick auf das nächste Heimspiel am 21. März werde man mit den zuständigen Behörden, genauer mit dem Gesundheitsamt in Herford sprechen. &bdquo;Deren Empfehlungen werden wir folgen", kündigt Müller unmissverständlich an. TuS Spenge (Handball-Drittligist) Eine sehr klare Meinung zur aktuellen Situation hat Heiko Holtmann, der Trainer des Handball-Drittligisten. &bdquo;Ich finde es schwach, was sich bisher getan hat. Es muss doch eine einheitliche Regelung geben. Dass im Eishockey die Saison jetzt vorzeitig beendet wird, ist die einzig richtige Entscheidung!" Holtmann möchte nicht als &bdquo;Panikmacher" dastehen. &bdquo;Aber es ist eine Gefahr. Und wir als Verein und ich als Trainer stehen gegenüber Spielern und allen Beteiligten in der Verantwortung." Ob das Training am Freitag beim TuS Spenge absolviert wird, werde man kurzfristig entscheiden. Denn am Sonntag stünde ein Auswärtsspiel bei den SGSH Dragons in Halver im Märkischen Kreis auf dem Programm. &bdquo;Da müssen wir abwarten, was vom DHB oder vom Gastgeber kommt", so Holtmann, der diese Partie allerdings nur widerwillig angehen würde: &bdquo;Im Training und im Spiel fließen Schweiß, es kommt zum Körperkontakt, deshalb sind Sportler besonders gefährdet. Auch die Zuschauer sitzen bei den Spielen dicht beieinander. Damit ist nicht zu spaßen." GWD Minden (Handball-Bundesligist) Der Handball-Bundesligist aus dem Kreis Minden-Lübbecke hat den Verkauf von Tickets für die Heimspiele zunächst einmal eingestellt. Die Grün-Weißen reagieren damit auf den jüngsten Erlass des Gesundheitsministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen. Bei den Mindenern, die ihre Heimspiele derzeit in der Lübbecker Kreissporthalle austragen, geht man davon aus, dass die Bundesligaspiele auf jeden Fall nicht in dem geplanten Umfang durchgeführt werden können. &bdquo;Zum jetzigen Zeitpunkt können wir erst nach dem Austausch mit den verantwortlichen Behörden und nach einer Entscheidung des Ligaverbandes verbindliche Aussagen über die Fortsetzung des Spielbetriebes treffen", so GWD-Geschäftsführer Markus Kalusche, der gleichzeitig um Geduld und Besonnenheit bittet. TuS N-Lübbecke (Handball Zweitligist) &bdquo;Es würde mich nicht wundern, wenn Spiele vor leeren Rängen stattfinden müssten", sagt TuS-Geschäftsführer Torsten Appel. Beim Handball-Zweitligisten stellt man sich darauf ein, dass &bdquo;unser nächstes Heimspiel am 21. März gegen die BBG Bietigheim betroffen sein wird". Zuvor wären die Lübbecker, die in Reichweite eines Aufstiegsplatzes liegen, am kommenden Samstag beim TV Hüttenberg zu Gast gewesen – die Partie wird verlegt und soll zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Handballverband Stand jetzt: Es werden vom Verband keine Handballspiele am Wochenende abgesagt. Der HVW hält sich an die Vorgaben des DHB. Außerdem sei bei so gut wie allen Spielen nicht mit mehr als 1.000 Zuschauern zu rechnen. Sollten die örtlichen Gesundheitsämter etwas anders festlegen, werde man sich natürlich daran halten, erklärte Präsidiumsmitglied Andreas Tiemann. Der Verband beobachte die Lage. Sollte sich an der Vorgehensweise der Behörden etwas ändern, werde der Verband es über sämtliche Kanäle mitteilen. Einen Schritt weiter geht man schon beim TV Verl. Dort hat sich die Handballabteilung dazu entschlossen, solange es vertretbar ist, den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten und alle kommenden Handballspiele in allen Klassen bis auf weiteres unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchzuführen. Fußballverband Aktuell plant der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen die laufende Saison 2019/2020 wie vorgesehen bis zum Sommer 2020 zu Ende zu spielen, um Auf- und Absteiger zu ermitteln und Vereinen für die kommende Serie Planungssicherheit zu geben. Derweil hat die Task Force des FLVW seine Vereine instruiert, dass Spiele ausschließlich unter Umsetzung der Verordnungen des NRW-Gesundheitsministeriums vom 10. März ausgetragen werden. Aufgrund der Tatsache, dass die Zahl der Amateurspiele mit einem Zuschaueraufkommen in Höhe von 1.000 Zuschauern überschaubar ist, gilt hier aktuell die Prüfung des Einzelfalls in Absprache mit den zuständigen Behörden. &bdquo;Alle Vereine sind aufgefordert, aktiv zu prüfen, ob es Spieler in ihren Mannschaften gibt, die in den vergangenen zwei Wochen aus einem Risikogebiet zurückgekehrt sind. Das gilt auch für Fans von Amateurfußballvereinen", appelliert Präsident Gundolf Walaschewski an das Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen.

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