Diese Bürgermeister-Kandidatin schickt die Herforder CDU ins Rennen

Herford. Die CDU geht mit einer Frau ins Rennen um das Bürgermeisteramt. Anke Theisen, 50 Jahre alt, Hauptkommissarin bei der Herforder Kreispolizeibehörde, tritt im September bei der Kommunalwahl gegen Tim Kähler (SPD) und Herbert Even (Bündnis 90/Die Grünen) an. &bdquo;Ich freue mich, dass wir ein Urgewächs aus Herford gewinnen konnten", sagt CDU-Stadtverbandsvorsitzender Klaus Oehler bei der Vorstellung der Kandidatin. &bdquo;Sie ist tief verwurzelt in Herford und übt mit viel Menschlichkeit ihren Job aus." Am Dienstag hatte die Vorsitzendenkonferenz der CDU Anke Theisen auf den Kommunalwahl-Weg geschickt. Die Partei setzt damit auf einen Kontrast zu den anderen beiden Bewerbern um das Amt: Theisen ist erst vor wenigen Tagen offiziell in die Politik eingestiegen und CDU-Mitglied geworden. Stattdessen hat sie reichlich berufliche Erfahrung gesammelt. Personenschützerin von Wirtschaftsministern Die 50-Jährige hat von 1989 bis 2000 beim Bundeskriminalamt gearbeitet und war in dieser Zeit Personenschützerin der beiden Bundeswirtschaftsminister Jürgen Möllemann und Günter Rexrodt (beide FDP). 2000 ging sie zurück nach Herford zur Kreispolizeibehörde. &bdquo;Meine Heimat war immer Herford", sagt sie, die als Kind die Grundschule Elverdissen besuchte und ihr Abitur am Friedrichs-Gymnasium machte. Sieben Jahre lang arbeitete sie als Sexualsachbearbeiterin, drei Jahre im Kommissariat Vorbeugung &bdquo;Prävention sexueller Missbrauch", zwei Jahre in der Kriminalprävention. Drei Jahre lang war sie Opferschutzbeauftragte. Nach einer kurzen Zeit als Bezirksdienstbeamtin wurde sie im September 2018 Leiterin der Führungsstelle bei der Direktion Verkehr. Sechs Mitarbeiter sind ihr hier unterstellt. Führungserfahrung habe sie aber auch schon beim Bundeskriminalamt gesammelt. &bdquo;Das war ein Männerberuf, ich musste mich immer durchbeißen", meint sie. &bdquo;Ich habe eine bestimmte Art des Führungsstils. Mit Wertschätzung und Kommunikation kann man viel erreichen." An diesem Punkt möchte sie auch als Bürgermeisterkandidatin ansetzen. &bdquo;Meines Erachtens muss ein Richtungswechsel in Herford stattfinden", sagt Theisen. &bdquo;Es muss um den einzelnen Menschen gehen und nicht um Prestigeprojekte." Herford habe genug Attraktionen, die nach außen wirkten – wie das H2O oder der Go Parc. Ein OWL-Forum brauche die Stadt nicht. &bdquo;Ich kann verstehen, dass die NWD etwas Neues braucht, das können wir aber an dem jetzigen Standort machen", ist sie überzeugt. &bdquo;Ich will kein Weltkulturerbe aus Herford machen." Sie erinnert sich daran, als das Marta gebaut wurde und sie selbst eine junge Mutter war: &bdquo;Ich habe mich damals gefragt: Was gibt die Stadt hier für Millionen von Euro aus – ich habe ganz andere Probleme." Zwei Söhne hat Anke Theisen, einer ist 22 Jahre, einer 19 Jahre alt. Zum Teil habe sich die geschiedene Mutter als Alleinerziehende um die Kinder gekümmert. Zudem war Theisen für den TC Herford aktiv, engagierte sich als Jugendwartin. Aus eigener Erfahrung, aber auch durch den beruflichen Kontakt, kenne sie deshalb die Sorgen und Nöte der Menschen. Dazu gehöre, dass die Bürger Angst um ihre Sicherheit haben. &bdquo;Hier möchte ich mehr tun", meint sie. Dazu gehöre, die Schwerpunktkontrollen zu unterstützen und auszuweiten, bei Bauprojekten im Auge zu haben, keine Angsträume zu schaffen und immer auch zu fragen, wo Lichtquellen hin müssen und nicht zuletzt zu untersuchen, ob an öffentlichen Orten Videoüberwachung möglich ist. &bdquo;Es geht um das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger", meint Theisen. Ihre Entscheidung, als Bürgermeisterkandidatin anzutreten, sei lange gereift. In den vergangenen Monaten hätten sie immer wieder Gespräche geführt, sagt Oehler, der Anke Theisen schon aus Schulzeiten kennt. &bdquo;Ich vertrete schon mein Leben lang die Werte der CDU und möchte zeigen, dass auch eine Frau in der Lage ist, eine größere Aufgabe wahrzunehmen", sagt Anke Theisen.

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