Tod einer Radfahrerin: Ändert sich jetzt was am Unfall-Kreisverkehr in Herford?

Herford. &bdquo;Im Januar hätte sie ihre Prüfung gemacht", sagt Bettina Wöhning und blickt auf den Kreisverkehr zwischen Diebrocker Straße und Westring wo vor nicht mal vier Wochen ihre 27-jährige Arbeitskollegin ums Leben gekommen ist. Die junge Auszubildende der Bioland-Gärtnerei Ulenburg in Löhne war am 10. Oktober morgens mit dem Rad durch den Kreisverkehr gefahren. Dort stieß sie mit einem Lkw zusammen. Die junge Herforderin starb noch am Unfallort. Bettina Wöhning steht gemeinsam mit einigen Arbeitskollegen am Unfallort und schaut auf den fließenden Verkehr. Auf einer Verkehrsinsel stehen Blumensträuße und Kerzen. Zusammen wollen die Kollegen des Unfallopfers dort ein Zeichen für mehr Sicherheit für Fahrradfahrer setzen. &bdquo;Sie war konsequente Radfahrerin und hat das gelebt. Es war ihr wirklich wichtig", sagt Wöhning über ihre tote Kollegin. Der Freund des 27-Jährigen Unfallopfers ist ebenfalls zum Unfallort gekommen. Auch wenn ihm das sichtlich schwer fällt. Gemeinsam mit den Arbeitskollegen und auch dem Vorsitzenden des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) im Kreis Herford, Peter Dobrindt, hilft er, an diesem Tag ein weißes Fahrrad am Kreisverkehr aufzustellen. "So ein Kreisverkehr wird nicht mehr gebaut" &bdquo;Sie hätte das auf jeden Fall gut gefunden. Sie war ein Mensch, der alles für die Umwelt getan hat", sagt Bettina Wöhning. Mit dem Rad sei die junge Frau jeden Tag von Herford nach Löhne zu ihrem Ausbildungsplatz gefahren. Eine Beerdigung habe es gegeben, sagt Wöhning. Aber in Süddeutschland. Dort sei die 27-Jährige geboren und dort lebt auch ihre Familie. In der Gärtnerei hätten sie eine eigene kleine Verabschiedung gemacht. Dabei hätten alle Kollegen dabei geholfen, ein altes Fahrrad mit weißer Farbe zu besprühen. Das befestigen sie jetzt an einem Verkehrsschild auf dem Gehweg. &bdquo;Das weiße Fahrrad soll eine Mahnung sein", sagt Peter Dobrindt. Radfahrer sollen dazu angehalten werden, vorsichtig zu sein. Autofahrer dazu, mehr auf andere Verkehrsteilnehmer zu achten. &bdquo;Hoffen wir mal, dass es das einzige Fahrrad in diesem Jahr bleibt", sagt der ADFC-Mann. Mit Blick auf den Kreisverkehr sagt er: &bdquo;So ein Kreisverkehr würde heute gar nicht mehr gebaut werden." Um kurzfristig für mehr Sicherheit am Unfallort zu sorgen, könnte der Radweg entfernt werden, sagt er. &bdquo;Das hier noch großartig umzubauen bringt glaube ich nichts." Dobrindt würde Fahrradfahrer als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer auf der Straße und durch den Kreisverkehr mitfahren lassen. So könne es vermieden werden, dass ein Auto parallel zu einem Radfahrer fahre und es so zu Unfällen kommt. Unfallkommission schaut sich Kreisverkehr an Dass Herford in Sachen Fahrradfreundlichkeit schlecht abschneidet, ist laut Dobrindt kein Geheimnis. Nicht ohne Grund sei die Umsetzung eines neuen Radwegekonzepts Teil des Projekts &bdquo;Herford 2030". Ein Gutachten zur aktuellen Situation und auch erste Planungen für bauliche Verbesserungen liegen seit Januar 2019 vor. Erste Umbauten und Verbesserungen zugunsten der Radfahrer soll es 2021 geben. Doch der Kreisverkehr Diebrocker Straße/Westring gehört nicht zu den priorisierten Radweg-Maßnahmen. Wird sich in Zukunft trotzdem etwas an dieser Stelle tun? Von der Polizei gibt es die Bestätigung, dass es bald ein Gespräch zur Situation am Unfallort zwischen Straßen.NRW, der Stadt Herford und der Polizei geben werde. &bdquo;Nach tödlichen Unfällen ist es grundsätzlich der Vorgang, dass sich eine Unfallkommission den Unfallort genau anschaut", sagt Polizeisprecherin Simone Lah-Schnier. Bei der nächsten Sitzung der Kommission werde der Herforder Kreisverkehr auf dem Plan stehen – egal, ob eine Verbesserung für Radfahrer am Kreisverkehr nun im Radwegekonzept vorgesehen ist, oder nicht.

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