Bünde bekommt in deutschlandweiter Umfrage für seine Fahrradfreundlichkeit nur eine 3-

Bünde. Als Autofahrer regt man sich über Fahrradfahrer auf und als Fahrradfahrer über das Verhalten der Autofahrer. Da das Fahrrad in den vergangenen Jahren auch außerhalb der Freizeit als Fortbewegungsmittel deutlich an Beliebtheit gewonnen hat, dürften viele Menschen beide Perspektiven kennen. Der aktuelle Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) berücksichtigt daher besonders den Punkt &bdquo;Miteinander im Verkehr“. Zum mittlerweile elften Mal hat der ADFC jüngst die Ergebnisse der vom Bundesministerium für Verkehr geförderten Umfrage vorgelegt. 213.000 Menschen haben bundesweit im Herbst 2024 daran teilgenommen und ihre jeweiligen Kommunen mit Schulnoten von eins bis sechs bewertet. 1.047 Orte sind dabei in das Ranking gekommen. Nach Angaben vom ADFC nutzen mehr als 90 Prozent der Befragten sowohl das Fahrrad als auch das Auto. In Bünde haben 135 Menschen die 27 Fragen zu unterschiedlichen Themen wie Sicherheit und Komfort beim Radfahren, Infrastruktur oder eben dem Verkehrsklima zwischen Auto- und Radfahrern beantwortet. Herausgekommen ist eine Gesamtnote von 3,7. Das ist eine leichte Verbesserung im Vergleich zum Jahr 2022 (3,8) und zugleich der Spitzenwert aller im Kreis Herford berücksichtigten Kommunen. Im bundesweiten Vergleich belegt Bünde Rang 90 von 429 in der Ortsgrößenklasse zwischen 20.000 und 50.000 Einwohnern. Bestehende Rad-Infrastruktur in Bünde wird positiv bewertet Besonders gut auch im Vergleich zu anderen Orten in der Größenklasse schneidet Bünde bei der Infrastruktur ab. In dem Bereich werden fast durchweg die besten Noten vergeben. Das betrifft sowohl die Erreichbarkeit des Stadtzentrums mit dem Fahrrad (2,3) als auch die Zügigkeit, mit der man Ziele erreichen kann (2,6) sowie die Wegführung für Radfahrer (2,7). .responsive23-jYFog2whiPGxldGV-x-plot-adfc-fahrradklima-test-kreis { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-jYFog2whiPGxldGV-x-plot-adfc-fahrradklima-test-kreis { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-jYFog2whiPGxldGV-x-plot-adfc-fahrradklima-test-kreis { padding-top: 142.86%; } } Bei der Frage, ob Radfahren in Bünde eher Spaß macht oder Stress ist, entscheidet sich die Mehrheit für Spaß (2,9). 13 Prozent der Befragten vergeben hier sogar eine glatte Eins und nur vier Prozent eine Sechs. Auffällig dabei: Während die bestehende Infrastruktur mehrheitlich gelobt wird, werden die aktuellen Maßnahmen zur weiteren Förderung des Radverkehrs eher kritisch gesehen. Bei der Frage, ob in jüngster Zeit besonders viel für den Radverkehr getan wurde, vergeben 39 Prozent die Noten fünf und sechs. Im Vergleich zu anderen Städten der Größenklasse liegt Bünde mit der Gesamtnote bei der Frage (4,1) allerdings genau im Durchschnitt. In Bünde sind jüngst einige Radverkehrsprojekte angestoßen worden Dass Menschen, die viel auf dem Fahrrad unterwegs sind, der Ausbau der Fahrradinfrastruktur oftmals zu langsam vorangeht, liegt dabei wohl in der Natur der Sache. Über Jahrzehnte waren deutsche Städte komplett auf den Autoverkehr ausgerichtet. Erst seit ein paar Jahren wird verstärkt etwas für Radfahrer getan, sodass der Ausbau von Radwegen der Zunahme und der Beliebtheit des Radverkehrs hinterherhinkt. In Bünde sind im Zuge des aktuellen Verkehrsentwicklungsplans in diesem Jahr bereits einige Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs angestoßen worden. Jüngst ist erst die Umsetzung der Fahrradstraßenroute zwischen Hunnebrock und der Bünder Innenstadt auf den Weg gebracht worden. Da die ADFC-Umfrage im Herbst 2024 durchgeführt wurde, sind die aktuellen Maßnahmen dort nicht mit eingeflossen. Zum Thema: Bünder Fahrradstraßen-Planung: Müssen Autofahrer hier demnächst Umwege in Kauf nehmen? Unabhängig vom Ausbau der Infrastruktur fördert die ADFC-Umfrage noch weitere Kritikpunkte zutage. Im Vergleich zu anderen Städten der Größe sind diese jedoch nicht besonders auffällig. So wird bemängelt, dass die Stadt Falschparker auf Radwegen zu wenig kontrolliert (4,5). Auch die aus Sicht der Radfahrer unzureichende Reinigung der Radwege ist ein Thema (4,3). Miteinander im Bünder Straßenverkehr besser als im Durchschnitt Und wie sieht es nun mit dem Miteinander im Straßenverkehr aus? Bei der Frage, ob es häufig Konflikte zwischen Rad- und Autofahrern gibt, schneidet Bünde vergleichsweise gut ab. 53 Prozent bejahen die Frage zwar eher, doch die Gesamtnote beim Thema &bdquo;Konflikte mit Autofahrern“ ist mit 3,8 deutlich besser als im Durchschnitt vergleichbarer Orte (4,2). Zum Thema: Wie die Radstation in Bünde in Zukunft modernen Anforderungen genügen soll Auch die Frage, ob man als Radfahrer auf der mit Autos geteilten Fahrbahn bedrängt und behindert wird, bejaht die Mehrheit der Teilnehmer (4,1). Allerdings sehen das andernorts mehr Menschen kritisch als in Bünde (4,4). Ein ganz ähnliches Bild ergibt sich beim Thema, ob Autos mit genügend Mindestabstand überholen und bei der Frage, wie freundlich und rücksichtsvoll sich alle Verkehrsteilnehmer verhalten. Die Benotung fällt hier jeweils eher negativ aus, jedoch besser als in vergleichbaren Orten. Im Langzeitvergleich fällt Bünde beim Fahrradklima zurück Alles in allem scheint Bünde aktuell im Vergleich beim Radverkehr aus Sicht der Fahrradfahrer also auf dem richtigen Weg zu sein. Mit dem Bau von mehr von der Straße baulich abgetrennten Radwegen dürfte auch das Konfliktpotenzial und die Unfallgefahr mit Autofahrern sinken. Dass es bei allem Positiven aber auch deutliche Luft nach oben gibt, zeigt der Blick in die Vergangenheit. Denn im Langzeitvergleich fällt Bünde beim Fahrradklima zurück. Während die Befragten Bünde im Jahr 2012 noch die Gesamtnote 2,8 gaben, hat sich diese zwölf Jahre später um fast eine ganze Note verschlechtert. 2012 lag Bünde damit deutlich über der Durchschnittsnote der vergleichbaren Städte. Mittlerweile hat sich dieser Abstand aber deutlich verkleinert (3,7 für Bünde gegenüber 3,9 für alle Orte zwischen 20.000 und 50.000 Einwohnern).

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