Herford. Nicht nur völlig überladen, sondern auch mit lebenden Tieren an Bord, stoppe die Autobahnpolizei Bielefeld auf der A2 einen Transporter aus Lettland. Sie hielten den Mercedes-Sprinter auf einem Parkplatz bei Herford an. Neben Waren für Kunden aus Irland bestand ein Teil der Ladung aus vier Hunden in Käfigen.
Die Tiere befanden sich in relativ engen Transportboxen im Fahrzeug. Die vier Hunde sollten aus Estland und Lettland zu ihren neuen Besitzern nach Irland gebracht werden. Die Beamten stellten jedoch fest, dass es beim Transport der Hunde nicht nur an einer tiergerechten Unterbringung fehlte. Auch wichtige veterinärmedizinischen Unterlagen für internationale Tiertransporte fehlten.
Tiere werden in nahem Tierheim untergebracht
Die Polizisten erhielten daraufhin auf dem Parkplatz Unterstützung durch das Veterinäramt Herford sowie eine Kontrollgruppe des Zoll. Das Veterinäramt Herford brachte die Hunde in einem nahegelegenen Tierheim unter, wo sie sich von der bis dahin schon langen Reise über Nacht erholen, und die fehlenden Untersuchungen durchgeführt werden konnten.
Die Untersuchungen der Zollbeamten erforderten den Einsatz von viel Muskelkraft beim Ent- und Beladen des bis unter das Dach beladenen Fahrzeugs und ergaben keine Beanstandungen. Beim anschließenden Wiegen zeigte sich, dass das Fahrzeug selbst ohne die Hunde um über 44% (> 1,4t) überladen war. Die Weiterfahrt wurde daraufhin bis zur Erlangung der nötigen Transportpapiere sowie dem Abladen der überschüssigen Ladung untersagt.
Den 31-jährigen Fahrer aus Lettland erwarten nun zwei Bußgeldverfahren wegen Verstoßes gegen die Binnenmarkt-Tierseuchen-Schutzverordnung sowie erheblicher Überladung. Die Gesamtstrafe beläuft sich auf 765 Euro.
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