Gefährlich: Flächenbrände im Kreis Herford werden zu größerem Problem

Kreis Herford. Feldbrände werden aufgrund der anhaltenden Trockenheit und Hitze im Kreis Herford immer mehr zum Problem. Erst am Donnerstagnachmittag (8. August) stand in Löhne-Gohfeld wieder ein Stoppelfeld in Flammen. Und das war in der Werrestadt bei Weitem nicht das erste Mal: In den vergangenen zwei Monaten haben dort zwei weitere Male Felder gebrannt. Auch in Enger und Spenge war es zum Teil zu größeren Flächenbränden gekommen. "Das ist in letzter Zeit schlimmer geworden", bestätigt Kreisbrandmeister Bernd Kröger. Schon vergangenes Jahr habe er bemerkt, dass sie zu deutlich mehr Flächenbränden ausrücken mussten, als noch das Jahr zuvor. Aber auch im Moment sieht es nicht gut aus: Alleine vom Anfang Juni bis Ende Juli diesen Jahres musste die Feuerwehr 33 Mal zu Flächenbränden ausrücken. Bei 23 Malen handelte es sich allerdings um kleinere Einsätze, zehn lagen in einer mittleren Größenordnung und bei einem Fall handelte es sich um einen sehr großen Flächenbrand, der etwa 40 bis 50 Feuerwehrleute beschäftigt hatte. Zu den Zahlen der Sommermonate der vergangenen Jahre konnte die Feuerwehr allerdings keine Angaben machen. Dabei kann schon eine achtlos weggeworfene Zigarette einen ganzen Flächenbrand auslösen. "Wenn das Stroh so trocken ist und der Wind auch noch weht, kann dadurch eine Dynamik entstehen, die gewaltig ist", sagt Kröger. Oft springen auch Funken beim Abernten der Felder über. "Die Maschinen sind den ganzen Tag im Einsatz und laufen heiß", so der Kreisbrandmeister. Das bestätigt auch der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Herford-Bielefeld Hermann Dedert. "Wenn der Mähdrescher gegen einen Stein fährt, kann dadurch ein Funke fliegen." Dass das derzeit so schnell passiere, liege auch daran, dass es in den Abenden und in den Nächten der vergangenen Monate gar nicht mehr richtig feucht geworden sei. "Dass im Sommer der Rasen beispielsweise am nächsten Morgen leicht nass ist, hatten wir lange Zeit nicht", sagt Dedert. Diese Restfeuchte bleibe normalerweise im Feld, auch wenn der obere Bereich tagsüber trockne. Diese Feuchtigkeit am Boden sorge normalerweise dafür, dass sich das Feuer nicht ganz so schnell ausbreite. Vorsorglich könnten sich die Bauern vor Bränden beim Abernten mit den Maschinen nicht schützen: "In einem Gerät wie beispielsweise einer Strohpresse ist so viel Technik, wie Gummiriemen oder Keilriemen, die mit der Arbeit immer heißer werden kann", so Dedert. Da müsse der Landwirt schon gänzlich auf Maschinen verzichten. Problembewusstsein der Menschen wächst Doch es gibt auch eine gute Nachrichten: "Das Problembewusstsein der Menschen ist gewachsen", sagt der Kreisbrandmeister. Immer weniger würden privat in ihrem Garten Dinge verbrennen, so wie es früher noch häufiger der Fall gewesen sei. Auch die Landwirte reagierten immer schneller bei Bränden und würden den Feuerwehrleuten zunehmend helfen, indem sie um das Feuer herum die Stoppeln mit der Erde mischten. Das sorge auch dafür, dass die Flammen sich nicht so weit ausbreiten könnten – so hatten auch viele Bauern bei den vergangenen Flächenbränden im Kreis Herford gehandelt. "Das wird nirgendwo gelehrt, aber davon hat vermutlich jeder Landwirt schon mal gehört und setzt es dementsprechend auch um", sagt Dedert. Auch die Feuerwehr stellt sich immer mehr auf die Flächenbrände ein: "Wir haben mittlerweile Fahrzeuge mit größeren Tanks und mehr technischen Vorrichtungen, die uns die Einsätze erleichtern", sagt Kröger. So gebe es beispielsweise Fahrzeuge, mit denen die Einsatzkräfte relativ nah an das Feuer heranfahren könnten.

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