
Enger. Die aufregenden Weihnachtstage und Silvester sind vorbei - was also tun am 1. Januar? Minea, Leander, Luise und Lotta mussten nicht lange überlegen. Wie schon in den beiden Jahren zuvor haben die Kinder den Böller- und Feuerwerksmüll aus der Silvesternacht eingesammelt. Und ganz nebenbei auch noch um Spenden für ein Tierheim gebeten.
„Wir haben das einfach so angefangen, weil wir mal ein bisschen Langeweile am Neujahrstag hatten“, sagt Leander Schütte (11). „Und dann hatten wir die Idee, den Müll aufzusammeln, damit er nicht übers ganze Jahr da liegen bleibt.“ Lotta Kirchhoff (10) ergänzt: „Wir fanden es blöd, dass der ganze Böllermüll und die abgebrannten Raketen überall rumlagen und von den Leuten nicht weggeräumt worden waren. Dann haben wir einfach damit angefangen, den zu sammeln und die Straßen sahen gleich wieder viel schöner aus.“
Mittags zogen die Vier mit Eimern los. „Wir gehen immer etwas später, damit die Leute ihren Silvestermüll selbst wegräumen können“, sagt Luise Dechant (11). „Es liegt aber immer noch genug rum“, ergänzt Lotta. „In einer Straße war der Müll nur an den Straßenrand gefegt worden“, berichtet sie. Auch Minea Schütte (6) gehört zu den vier fleißigen Sammlern. „Es macht Spaß“, sagt sie.
Geld für die Tierheimkasse
In diesem Jahr hatten die Kinder noch eine besondere Idee. „Wir sammeln schon seit Längerem für ein Tierheim in Bad Salzuflen“, berichtet Lotta. „Wir dachten, wenn die Leute es gut finden, dass wir Silvester den Müll sammeln, könnten sie uns ja eine Spende geben.“ Das Geld sollte dann direkt in die Tierheimkasse fließen.
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Und so haben die Kinder beide Aktionen kombiniert. Und denken daran, dass die Tiere den giftigen Abfall fressen könnten: „Wir haben den Müll auch gesammelt, weil Tiere auch davon sterben können“, betont Luise. „Die Leute haben gesagt, dass sie das richtig toll finden und uns eigentlich fast immer was gegeben“, berichtet Luise. „Und die haben uns dann auch noch nett gebeten, Silvester-Müll mitzunehmen; auch wenn er nicht von ihnen war.“
In manchen Häusern wurde ein bisschen mehr und in manchen weniger gespendet, aber die Kinder waren trotzdem über jede Spende froh. „Egal, ob es jetzt 50 Cent oder 5 Euro waren“, so Luise. Manche hätten auch gesagt, dass sie nicht spenden möchten. „Die haben uns auch Glück gewünscht und waren aber trotzdem sehr freundlich“, sagt Lotta.
Das Sammeln macht Spaß
„Das ist das zweite oder dritte Mal, dass wir Spenden für das Tierheim einsammeln“, erzählt Leander. „Aber es war das erste Mal am Neujahrstag.“ Das Sammeln macht ihnen Spaß, weil sie damit auch den Tieren helfen könnten.
„185 Euro und 7 Cent haben wir zusammen und dafür könnten schon drei Katzen geimpft werden“, sagt Leander. Von der letzten Sammlung für das Tierheim seien auch noch drei Dosen Hundefutter übrig. „Die haben wir von Hundebesitzern bekommen, deren Hunde es nicht mochten“, erklärt der Elfjährige.
Ihre Spenden wollen die Kinder dem Tierheim in Bad Salzuflen übergeben. „Das ist so klein und so voll, die können keine Tiere mehr aufnehmen“, sagt Lotta. „Man muss ja auch nicht immer Rassekatzen nehmen, sondern einfach nur solche aus dem Tierheim“, schlägt sie vor. „Wir haben auch Katzen aus dem Tierheim“, sagt Leander.
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Nicht nur der Müll ist umweltschädlich
Minea, Leander, Luise und Lotta haben während ihrer Aktion auch eine Familie getroffen, die von dem Engagement der Kinder ganz begeistert war. So sehr, dass sie während ihres Neujahrsspaziergangs auch gleich Silvester-Müll eingesammelt hat.
Mit ihrer Idee sind die Vier tolle Vorbilder - nicht nur für Kinder.