Was Engers alter und neuer Bürgermeister Thomas Meyer künftig ändern will

Enger. Thomas Meyer bleibt weitere fünf Jahre Bürgermeister der Widukindstadt Enger. Am Tag nach der Wahl zieht der Sozialdemokrat Bilanz und schaut nach vorn. Die ersten fünf Jahre seiner Amtszeit begannen mit der Aufarbeitung der Auswirkungen der Flüchtlingskrise in der Widukindstadt. Und sie enden mit dem Umgang der Maßnahmen in der Corona-Pandemie. Ein maßgebliches Thema in der Zwischenzeit war - nach seiner Auffassung - der Umgang mit dem Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK). Das ISEK mit der Um- und Neugestaltung der Innenstadt wird Thomas Meyer auch weiter begleiten. Er geht sofort in die Einzelheiten: Jetzt muss der Förderantrag auf den Weg gebracht werden. Wenn dann die Fördergelder bewilligt worden sind und wenn der Gestaltungswettbewerb mit den Planungen von Barmeierplatz, Burgstraße und Renteistraße abgeschlossen ist, dann geht Meyer davon aus, dass im Jahr 2021 die Pläne vorliegen. Dann kann er zeigen, was in seiner zweiten Amtszeit konkret passiert. "Und dann wird es sich nicht um Einzelprojekte handeln, sondern es wird alles aus einem Guss sein." Soweit der Plan des bestätigten Bürgermeisters. "Ich mag die Menschen in Enger" Es liegt ihm viel an der Neugestaltung. "Ich bin gern hier in dieser Stadt, in der ich wohne und in der ich die Menschen kenne und sie mag." Und so war auch die Erleichterung am Wahlabend groß. Bei ihm und bei seiner Familie. Natürlich hatten auch seine Frau und seine beiden Kinder die Belastung des Wahlkampfes und die Bedeutung für Thomas Meyer gespürt; besonders in den jüngsten beiden Wochen. Er hat viele Gespräche mit Bürgern geführt und durch die Ergebnisse auch erkannt, wo er nicht so viele Stimmen bekam: im nordwestlichen Stadtgebiet. Jetzt gelte es für ihn, zu erforschen, warum das so war, welchen Themen er sich hier jetzt besonders widmen müsse. Er will aber auch erfolgreiche Ansätze und Lösungen aus anderen Stadt- und Außengebieten weiter verfolgen. Die Radwege ins Zentrum liegen ihm da sehr am Herzen. Thomas Meyer will auch manches anders oder intensiver betreiben als bisher. Dazu gehöre, klarer zu artikulieren, was im Rathaus passiert, welche Pläne er hat; "auch wenn es Kleinigkeiten sind". Ganz wichtig, sagt er, sei es aber für politische Mehrheiten im Sinne der Stadt, im Sinne der Menschen, zu sorgen. Und das sicher auch und gerade vor dem Hintergrund, dass seine Fraktion nicht mehr die größte im Rat ist. Eines will er aber auf jeden Fall beibehalten: "Das Zugehen auf Menschen, auf Organisationen und auf Vereine in dieser Stadt." Kleineberg ist der Nicht-Gewinner Am nächsten Donnerstag, 1. Oktober, das sagt Meyers unterlegener Herausforderer Philip Kleineberg, treffen sich die Christdemokraten zu ihrer konstituierenden Fraktionssitzung. Mit diesem Blick in die nahe Zukunft schildert er auch sein Ansinnen: "Ich schaue nach vorn." Er sieht sich eher als Nicht-Gewinner denn als Verlierer. "Natürlich hat Thomas Meyer gewonnen. Aber nicht so klar wie erwartet. Das spiegelt sich auch in den Ergebnissen der Wahl wider. Wir haben den Wunsch nach Aufbruch, nach Veränderung, nach Wechsel deutlich gespürt. Und den nehmen wir an. Ich freue mich auf die nächsten fünf Jahre", sagt Kleineberg. Ergebnisse der Fraktionssitzung will er nicht vorweg nehmen. Er sagt: "Ich spüre: Der Rückhalt in Fraktion und Partei ist vorhanden." Trotz einer gewissen Enttäuschung freute sich Kleineberg gestern "über viel Zuspruch", den er nach der Wahl erfahren habe. Kleineberg erklärt zudem, dass die CDU im Stadtrat nicht die Partei sei, die jetzt "blockieren" werde. "Das entspricht dem Wählerwillen nicht. Wir sind die stärkste Fraktion und sind natürlich gesprächsbereit. Wir haben eine gute Qualität in der Fraktion." Geringe Wahlbeteiligung "Schade" fand er, dass die Wahlbeteiligung mit 45,67 Prozent recht gering ausgefallen sei. Eine Analyse, inwieweit die Stimmen der Grünen-Wähler sich bei der Stichwahl ausgewirkt hätten, mochte und konnte er nicht vornehmen. Es sei einfach nicht klar, ob viele potenzielle Wähler der Grünen vielleicht nicht zur Wahl gegangen seien, oder auch ihn oder Thomas Meyer gewählt hätten. Das sieht übrigens auch Meyer so.

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