Hitzige Debatte um Sanierung von Kunstrasenplätzen

Enger. Drei Kunstrasenplätze in Enger sollen erneuert werden. Entsprechende Fördermittel soll die Stadt jetzt beantragen. Dafür hat sich der Sportausschuss einstimmig ausgesprochen. Vorangegangen war eine hitzige Debatte – nicht wegen der Sache an sich. Dass die Plätze überarbeitet werden müssen, darin waren sich alle Fraktionen einig. Kritik entzündete sich jedoch an der Vorgehensweise des Bürgermeisters. Im ursprünglichen Beschlussvorschlag hatte die Verwaltung zunächst nur eine Modernisierung der Kunstrasenplätze an der Kaiserstraße und im Ortsteil Dreyen vorgesehen. Gleich zu Beginn der Sitzung schlug Bürgermeister Thomas Meyer (SPD) jedoch vor, auch die Kunstrasen-Trainingsfläche des TuS Grün-Weiß Pödinghausen mit aufzunehmen. Laut Verwaltung hatte der Verein einen Antrag auf Sanierung des Platzes eingereicht. Abgelaufene Grasfasern, offene Nähte Aus technischer Sicht sei der Sportplatz an der Kaiserstraße im schlechtesten Zustand, gefolgt von dem in Dreyen, sagte Meyer. Beide Plätze werden laut Verwaltung intensiv für den Spiel- und Trainingsbetrieb genutzt. Die Beläge müssten nach 13 Jahren jedoch erneuert werden. Das zeige sich deutlich an den abgelaufenen Grasfasern und den offenen Nähten der einzelnen Rasenbahnen. Die Kunstrasen-Trainingsfläche des TuS Grün-Weiß Pödinghausen sei zwar die älteste Anlage, der Platz stamme aus dem Jahr 2002/03. Und auch er müsse in nächster Zeit erneuert werden, sagte Meyer. Aber die Nähte seien hier noch nicht so schlecht wie bei den beiden anderen Plätzen. Kosten von rund 370.000 Euro – je Platz Laut Meyer muss die Stadt mit Kosten von rund 370.000 Euro je Platz für die Sanierung rechnen. Derzeit gebe es mehrere Förderprogramme, bei denen die Stadt Zuschüsse beantragen könne. Die seien teilweise erst seit Kurzem bekannt. &bdquo;Zu einigen Förderprogrammen wurden noch nicht einmal die vollständigen Förderkriterien veröffentlicht“, teilte die Verwaltung mit. Teilweise würden die Antragsfristen aber auch schon bald auslaufen. Daher &bdquo;ist hier schnelles Handeln erforderlich“, betonte Meyer. &bdquo;Um Förderprogramme in Anspruch nehmen zu können, wollten wir das sehr kurzfristig auf den Weg bringen.“ Kritik von der Opposition Stefan Böske (CDU) betonte: &bdquo;Wir sind ganz klar für die Erneuerung der Plätze – auch aller drei Plätze.“ Am Zeitplan übte er jedoch Kritik: &bdquo;Wir sind unbedingt dafür, Fördermittel in Anspruch zu nehmen, aber wir sehen nicht die Notwendigkeit, dass wir jetzt im August schon die Finger heben müssen.“ Der Ausschuss müsse zuvor mehr in das Thema eingearbeitet werden. Er warf dem Bürgermeister vor, &bdquo;Wahlgeschenke an die jeweiligen Vereine“ verteilen zu wollen. Die Kommunalwahl ist am 13. September. Meyer ließ das so nicht stehen: &bdquo;Wir versuchen, die Projekte in mehreren Förderprogrammen zu platzieren – darum herrscht auch eine gewisse Dringlichkeit.“ Denn die Anträge müssten vorbereitet werden. &bdquo;Das bedarf eines gewissen Vorlaufs.“ Er betonte: &bdquo;Es geht nicht darum, irgendjemanden zu bevorteilen oder Geschenke zu verteilen.“ Begehung gefordert Die Politik fordere immer, Förderprogramme in Anspruch zu nehmen. &bdquo;Das tun wir jetzt“, sagte der Bürgermeister. &bdquo;Wir versuchen, schnell zu sein. Sie dagegen werfen uns Schnellschüsse vor – aber das ist es nicht.“ Klaus-Hermann Bunte (Grüne) plädierte für eine Begehung der Plätze und auch Margret Giesselmann (FDP) betonte: &bdquo;Eine Inspektion der Sportplätze finde ich sehr wichtig.“ &bdquo;Wir waren auch überrascht – aber positiv“, sagte Maik-Oliver Häusler (SPD). Denn Enger versuche, Geld aus den Fördertöpfen zu bekommen. &bdquo;Den Blick auf das Wesentliche richten“ Gerhard Feldmann vom Stadtsportverband appellierte an die Politiker, &bdquo;den Blick auf das Wesentliche zu richten“ und sich nicht an &bdquo;Nebenkriegsschauplätzen festzubeißen“. Letztlich fiel die Entscheidung, Förderanträge stellen zu wollen, einstimmig aus. Außerdem soll es eine Begehung der Plätze geben und die Politik will die Reihenfolge selbst festlegen, wann welcher Platz saniert wird.

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