Bürgermeisterkandidat aus Bünde berichtet von Drohungen beim Plakatieren

Bünde. Beim Aufhängen von Wahlplakaten soll ein Bürgermeisterkandidat aus Bünde von einem Mann massiv beleidigt und bedroht worden sein. Der Staatsschutz hat in der Angelegenheit Ermittlungen aufgenommen. Opfer ist in diesem Fall Jörn Döring, der in der Elsestadt für die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) den Chefsessel im Rathaus erringen will. Wie ein Sprecher des für derartige Vorfälle zuständigen Polizeipräsidiums in Bielefeld mitteilt, soll es sich bei dem Tatverdächtigen um einen 19-Jährigen mit deutscher Staatsbürgerschaft handeln. Der Heranwachsende soll am späten Abend des 11. August ein Wahlplakat an der Engerstraße abgerissen haben, das Jörn Döring erst kurz zuvor an einem Laternenpfahl am Straßenrand angebracht hatte. &bdquo;Durch den 19-Jährigen soll es gegenüber dem Geschädigten darüber hinaus zu Beleidigungen und Bedrohungen gekommen sein“, informiert der Behördensprecher. So schildert Jörn Döring den Vorfall Die NW hat Döring wegen des Vorfalls kontaktiert. Im Gespräch schildert er, was aus seiner Sicht passiert ist. &bdquo;Das war schon eine kuriose Sache, das war eines der ersten Wahlplakate, die ich in diesem Jahr überhaupt aufgehangen hatte“, sagt der 47-Jährige, dessen Konterfei auf besagtem Schild prangte. Es soll an dem Tag etwa 23 Uhr gewesen sein, als der UWG-Mann seine Wahlwerbung direkt unter einem dort schon hängenden Plakat einer anderen Partei platzieren wollte. &bdquo;Da kam auf einmal der junge Mann auf mich zu. Er sagte, ich dürfte mein Schild dort nicht anbringen. Wenn überhaupt dürfe das an der Stelle nur eine ganz bestimmte Partei“, berichtet der langjährige Kommunalpolitiker. Döring habe seinem Gegenüber dann erklärt, dass er eine Genehmigung habe, Plakate an Laternen auf öffentlichem Grund aufzuhängen. &bdquo;Und ich sagte ihm, er könne mir somit nicht verbieten, das zu tun.“ Daraufhin sei der junge Mann aggressiv geworden, habe dem Bürgermeisterkandidaten damit gedroht, ihm &bdquo;was auf die Schnauze zu hauen“. Mittlerweile hatte Letzterer das Plakat ohnehin schon angebracht. &bdquo;Weiter mit dem Mann zu diskutieren, hätte keinen Sinn gemacht, ich bin dann mit dem Auto zur nächsten Laterne weitergefahren“, sagt der Lokalpolitiker. Überblick: Alle Infos zur Kommunalwahl 2025 im Kreis Herford 19-Jähriger kommt mit Bierflasche auf ihn zu Dann habe Döring gesehen, dass der 19-Jährige das UWG-Plakat tatsächlich abreißt. &bdquo;Ich habe ihm dann zugerufen, dass das kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat sei. Er hat mir dann wieder gedroht, kam mit einer Bierpulle in der Hand auf mich zu.“ Als der Bürgermeisterkandidat wieder in sein Auto stieg, sei der junge Mann umgekehrt. &bdquo;Ich habe dann die Polizei gerufen. Die kam auch recht schnell. Der hat sich den Beamten gegenüber genauso verhalten wie zuvor bei mir.“ Mit Blick auf dieses Erlebnis betont Jörn Döring: &bdquo;Ich habe auch mit Vertretern anderer Parteien darüber gesprochen. Die haben teils auch gesagt, dass der Umgangston beim Wahlkampf im Vergleich zu früher rauer geworden ist – auch an Wahlkampfständen.“ Der 47-Jährige fügt an: &bdquo;Nur weil manche Leute auf die Bundespolitik sauer sind, müssen die das doch nicht an uns Kommunalpolitikern, die ja vor Ort was bewegen wollen, auslassen. Das finde ich echt schade.“ Lesen Sie auch: Herr der knackigen Sprüche: Was Jörn Döring als Bürgermeister für Bünde wollen würde Kirchlengern: Wahlplakat angezündet In diesem Jahr werden Wahlplakate im Bünder Land offenbar häufiger Ziel von Vandalismus als in früheren Wahlkämpfen. Und das ist teils nicht ungefährlich. So berichtete etwa die Feuerwehr in Kirchlengern, dass am Abend des 12. August ein Wahlplakat in der Elsegemeinde angezündet worden sei. Ein Übergreifen auf eine nebenan stehende Hecke habe verhindert werden können – zum Glück. Denn an jenem Tag herrschten noch Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke, und es war äußerst trocken. Auch in Rödinghausen werden Partei-Plakate oft abgerissen oder zerstört. Zuletzt hatte sich Bürgermeister Siegfried Lux (SPD) per Facebook-Post kritisch zu dem Thema geäußert: &bdquo;Plakate zerstören bringt keine echte Lösung, denn Demokratie funktioniert anders, lebt von Meinungsvielfalt, Respekt, und dem Austausch von Argumenten – nicht von Gewalt oder Vandalismus.“ Zurück zu Jörn Döring. Der stellt klar, dass er im Zusammenhang mit dem Anbringen von Wahlplakaten auch äußerst positive Erfahrungen gemacht habe. &bdquo;Vor allem mit jungen Menschen, die neugierig sind, kommt man dabei ins Gespräch. Als ich zudem zweimal am Straßenrand mit dem Auto gehalten und den Blinker gesetzt hatte, um an Laternen Plakate anzubringen, hielten auch andere Autofahrer an. Sie fragten, ob alles okay wäre oder ich Hilfe bräuchte. Das fand ich schon nett.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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