Sicherheit bei Veranstaltungen: „Bünder Weinfest ist keine Ballermann-Party“

Bünde. Hatte eine Schlägerei nun unmittelbar mit dem Weinfest im Steinmeisterpark zu tun? Hätte ein Sicherheitsdienst vielleicht nicht doch nur die Polizei gerufen, wie es Besucher letztlich getan haben, weil die Prügelei unter zwei Männern eher abseits des Fests stattgefunden hat? In der letzten Sitzung des Stadtrats vor der Sommerpause gab es zu diesen Fragen noch mal einen regen Austausch von Argumenten. Hintergrund waren Anfragen an die Bürgermeisterin. Als am Samstagabend, 28. Juni, im Steinmeister auf halbem Weg zwischen Parkeingang und Freibad zwei Männer in Streit gerieten, erregte das die Gemüter. Der Vorwurf einiger Gäste war am NW-Lesertelefon, dass die Stadt Bünde keinen Sicherheitsdienst vor Ort im Einsatz hatte, der dort hätte eingreifen müssen. Hintergrund: Schlägerei beim Bünder Weinfest mit zwei Verletzten Eine Leserin, die beim Weinfest zu Besuch war, schilderte, dass ein Mann mit seiner Frau und seinem Kind am Rand des Parks entlangging. Als die Familie an der Picknickstelle einer anderen Familie mit mehreren Kindern vorbeikam, gerieten die beiden Familienväter offenbar in einen Streit, der schließlich in einer Prügelei eskalierte. Bei der Polizei gingen mehrere Notrufe ein. In einem Einsatzbericht der Polizei war später sogar die Rede von sechs Beteiligten an der Auseinandersetzung. &bdquo;Vorfall hing nicht mit Weinfest zusammen“ Bei einer ersten Anfrage der Neuen Westfälischen in der vergangenen Woche hielt die Stadtverwaltung bereits fest, dass zum Zeitpunkt der Schlägerei um 18.45 Uhr noch kein Sicherheitsdienst vor Ort war. Zur Ratssitzung stellten Ratsmitglieder diese Frage erneut – die CDU-Fraktion bereits vor der Sitzung schriftlich. Meinung: Schlägerei während des Bünder Weinfestes: Stadt macht es sich bei Sicherheit zu leicht Die Leiterin des Bünder Rechtsamts, Henriette König, stellt deutlich heraus, &bdquo;dass dieser Vorfall ja gar nicht im Zusammenhang mit dem Bünder Weinfest passiert war“. Die Frage, die sich König und die gesamte Verwaltung stellten, sei, ob nun für jede Veranstaltung jeglicher Größenordnung in der Stadt ein Sicherheitsdienst gestellt werden müsse. &bdquo;Wenn ja, wer trägt die Kosten dafür? Eine Stadt kann das nicht tragen – muss sie auch nicht. Wir müssen nur das tragen, wozu wir rechtlich verpflichtet sind. Alles andere wären freiwillige Leistungen“, so König weiter. König stellte auch die Frage nach den Anforderungen. Dafür gebe es Richtlinien. Die Stadt habe eine Matrix entwickelt, nach der die einzelnen Veranstaltungen nach Risiko und Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintritts &bdquo;streng nach Vorgaben des Innenministeriums“ bewertet werden. Manchmal gehöre dann auch ein Sicherheitsdienst dazu. &bdquo;Das Weinfest ist eine unkomplizierte Veranstaltung“ Konkret sagte Henriette König, dass man ein Weinfest zum Beispiel von einer &bdquo;Ballermann“-Party unterscheiden müsse. &bdquo;Das Weinfest ist für uns eine ganz unkomplizierte Veranstaltung, von der selbst keine Gefahr ausgeht“, sagt König. Das Weinfest habe zuvor noch nie andere Sicherheitsvorkehrungen gehabt. &bdquo;Warum hätten wir also in diesem Jahr anders verfahren sollen?“, fragte die Leiterin des Rechtsamts. Dass solch ein Vorfall am Rande des Weinfests passiert sei, sei tragisch, aber so etwas passiere, so König abschließend. &bdquo;Der Vorfall hatte aber nichts mit dem Weinfest zu tun.“ Mit vielen Fotos: So war das Bünder Weinfest im Steinmeisterpark Martin Schuster (CDU) ging es in seiner Anfrage nicht konkret um die Sicherheit der Gäste, sondern um deren Sicherheitsgefühl. Die CDU stellte vor geraumer Zeit einen Antrag auf Aufstellung einer Videoüberwachung im Steinmeisterpark. Schuster fragte nach Königs Einschätzung, ob Videokameras das Sicherheitsgefühl der Besucher dort gestärkt hätten. König bezweifelte, dass sich die Sicherheit dadurch nicht erhöht, nach der Schuster aber auch nicht fragte. Dass sich das Sicherheitsgefühl dadurch verstärke, könne sie sich vorstellen. Sie glaube aber auch, dass das Thema Video häufig überbewertet werde. Sicherheitsdienst wurde bewusst erst später eingesetzt Matthias Ciesler (CDU) sieht entgegen der Argumentation der Stadtverwaltung den gesamten Steinmeisterpark im Zusammenhang mit dem Weinfest. &bdquo;Die Flächen um die Stände des Weinfests gehören dazu. Deshalb frage ich nicht, ob wir uns politisch damit befassen müssen, ob da für Sicherheit gesorgt werden muss, sondern es ist Aufgabe der Verwaltung, dies zu tun.“ Alkohol & Aggressivität: Braucht ein Weinfest schon früher Sicherung? .responsive23-kWObLAzD3kCTDVVp-line-tatverdaechtige-unter { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-kWObLAzD3kCTDVVp-line-tatverdaechtige-unter { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-kWObLAzD3kCTDVVp-line-tatverdaechtige-unter { padding-top: 142.86%; } } Bündes Erster Beigeordneter Daniel Müller machte schlussendlich deutlich, dass es sich nicht um ein Versehen gehandelt habe, dass zum Zeitpunkt der Schlägerei kein Sicherheitsdienst vor Ort war: &bdquo;Es wurde aufgrund der Erfahrungen und der vorherigen Überlegungen zum Sicherheitskonzept bewusst so entschieden.“ Einen Unterschied in der Frage, wer der Veranstalter ist – also ob Stadt oder ein privater Veranstalter – gebe es laut Henriette König nach einer Anfrage von Jörn Döring (UWG) nicht.

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