Schlägerei während des Bünder Weinfestes: Stadt macht es sich bei Sicherheit zu leicht

Bünde. Während des Bünder Weinfestes ist es am Samstagabend, 28. Juni, zu einer größeren Schlägerei gekommen. &bdquo;Eine Person ist leicht verletzt und eine Person etwas schwerer verletzt worden“, erklärte Polizeisprecher Hendrik Drawe auf Nachfrage der NW. Leser, die alles mitangesehen haben, hatten sich an die Redaktion gewandt und vom Vorfall berichtet, der sich etwas abseits des Veranstaltungsgeländes – auf dem Rasenstück zwischen dem Parkeingang am Nordring und der Bistroterrasse des Freibades – zugetragen hat. Ein Mann, der mit seiner Frau und seinem Kind spazieren war, war mit einer größeren, picknickenden Familiengruppe in Streit geraten. &bdquo;Bei der größeren Gruppe waren auch viele kleine Kinder dabei. Ein Wort hat dann das andere gegeben und plötzlich gab es eine extreme Prügelei. Zuerst zwischen dem einzelnen Mann und einem anderen Mann aus der größeren Gruppe. Die Situation ist dann aber schnell unübersichtlich geworden“, berichtete einer der Zeugen. Letztlich sei die Polizei aber &bdquo;ratzfatz vor Ort gewesen und ist in den Park gestürmt“, lobte der Zeuge das schnelle Eingreifen der Beamten. Hintergrund: Schlägerei beim Bünder Weinfest mit zwei Verletzten Zum Tatzeitpunkt war noch kein Sicherheitsdienst auf dem Bünder Weinfest Ein solcher Vorfall lässt natürlich aufhorchen – auch wenn er nicht im direkten Zusammenhang mit dem Weinfest stand. Die Frage nach einem Sicherheitsdienst wurde laut. Und das zurecht. Denn Menschen seien in Richtung des nur wenige Meter entfernten Veranstaltungsgeländes gelaufen, um dort um Hilfe zu bitten. Ein Sicherheitsdienst sei zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht vor Ort gewesen. Auf Nachfrage erklärte Stadtsprecherin Doris Greiner Rietz, dass &bdquo;erfahrungsgemäß am späten Nachmittag kein Sicherheitsdienst zum Schutz der Veranstaltung und den Besucherinnen und Besuchern erforderlich ist“. Grundsätzlich wäre aber wie bei allen größeren Veranstaltungen der Stadt &bdquo;auch beim Weinfest ein Sicherheitsdienst eingebunden“ gewesen. Die Einsatzzeiten &bdquo;waren dabei wie üblich abhängig von den Erforderlichkeiten vor Ort“. Mit dieser Erklärung macht es sich die Stadtverwaltung leicht. Woher will sie wissen, zu welchem Zeitpunkt mögliche Konflikte entbrennen, gar eskalieren und ein Einschreiten erfordern? Auf Erfahrungswerte aus den vergangenen Jahren zurückzugreifen, ist bei einer solchen Veranstaltung zu kurz gedacht und lässt nur ein Kopfschütteln zu. Mit vielen Fotos: So war das Bünder Weinfest im Steinmeisterpark Alkohol & Aggressivität: Braucht ein Weinfest schon früher Sicherung? .responsive23-kWObLAzD3kCTDVVp-line-tatverdaechtige-unter { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-kWObLAzD3kCTDVVp-line-tatverdaechtige-unter { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-kWObLAzD3kCTDVVp-line-tatverdaechtige-unter { padding-top: 142.86%; } } Schließlich ist das Weinfest auf den Genuss von Alkohol ausgelegt. Alkohol löst die Stimmung, kann aber auch bei dem ein oder anderen für Aggressivität sorgen – und damit zum Treibmittel für Konflikte werden. Deshalb sollte wohl auch von Veranstaltungsbeginn bis zum Ende ein Sicherheitsdienst vor Ort sein, der mögliche Auseinandersetzungen im Blick behält und im Ernstfall einschreitet. Wer jetzt argumentiert, dass das Konfliktpotenzial nach ein, zwei oder drei Stunden ab Veranstaltungsbeginn noch nicht so hoch ist – da noch nicht so viel Alkohol geflossen ist – und deshalb ein Sicherheitsdienst erst zu späterer Stunde vonnöten ist, denkt ebenfalls zu kurz. Viele Besucherinnen und Besucher sind vorab auch schon in den hiesigen Gastronomien unterwegs, genießen zwei, drei Drinks und machen sich dann zum Weinfest auf. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford Nach Anschlägen auf Veranstaltungen wollen Besucher mehr Sicherheit Und mal ganz unabhängig vom Alkohol: ein Sicherheitsdienst sorgt auch ganz allgemein für ein größeres Sicherheitsgefühl. Denn den oben beschriebenen Vorfall im Steinmeisterpark haben auch die Besucherinnen und Besucher des Weinfestes mitbekommen. So schildert ein NW-Leser seine Gedanken dazu in einer E-Mail: &bdquo;Meine Frau bekam richtige Angstzustände und sah plötzlich auch schon die Gefahr einer größeren Sache mit eventueller ’Messerstecherei’ – mit der man in heutigen Zeiten leider ständig rechnen muss – auf uns zukommen. Ich konnte sie kaum beruhigen und sie drängte mich dann auch dazu, schnell den Wein auszutrinken und diesen Ort zu verlassen, um nicht Zeuge einer noch größeren Sache zu werden.“ Die Verwaltung sollte also lieber mit Weitblick planen – und sich nicht hinter Pauschalaussagen zu Erfahrungswerten verstecken.

Meistgelesen