Party-Shuttle für Jugendliche: Bürokratie bremst Herzensprojekt von Bünder Mutter aus

Bünde. Behördengänge, Arztbesuche, Erste-Hilfe-Kurs – das und noch einiges mehr hat Kerstin Schulz-Höfel seit Anfang des Jahres bereits auf sich genommen, um ihr Herzensprojekt zu starten: ein Party-Shuttle für Jugendliche. Im März erhielt sie schließlich den langersehnten Personenbeförderungsschein. Anfang Mai ging die 48-Jährige dann in die Testphase ihres Fahrservices (die NW berichtete). Doch nun machte ihr die altbekannte deutsche Bürokratie einen Strich durch die Rechnung. &bdquo;Ich brauche noch eine Genehmigung vom Straßenverkehrsamt“, sagt Schulz-Höfel jetzt im Gespräch mit der Neuen Westfälischen. Offenbar muss die Bünderin zusätzlich noch eine Fachkundeprüfung ablegen, um ihren Fahrservice gewerblich durchführen zu dürfen. Das teilte ihr das Straßenverkehrsamt allerdings erst nach dem Startschuss der Testphase mit. Nun heißt es erneut: abwarten. Denn der nächste Termin beim Amt für die erforderliche Prüfung ist erst im September. Zum Thema: Besonderes Angebot: Party-Shuttle für Jugendliche in Bünde startet bald Ein besonderes Erlebnis für Jugendliche Zum Hintergrund: Kerstin Schulz-Höfel und ihr 16-jähriger Sohn Sam wollen einen Party-Shuttle für Jugendliche ins Leben rufen. Fahrten zur Diskothek, zu Festivals oder zu privaten Feiern stehen auf dem Programm ihres Fahrservices – mit Kerstin Schulz-Höfel auf dem Fahrer- und Sohn Sam auf dem Beifahrersitz. Damit wollen sie es jungen Leuten in Bünde und Umgebung einfacher machen, sicher zu Partys – und vor allem zurück nach Hause – zu kommen. Und ein besonderes Erlebnis soll es auch sein. &bdquo;Die Jugend soll ’Hurra’ schreien“, sagte die 48-Jährige in einem ersten Gespräch mit der NW im Februar. Lesen Sie auch: Mutter und Sohn aus Bünde wollen Party-Shuttle für Jugendliche starten Den dunkelgrauen Siebensitzer, der nun als &bdquo;Shuttle durch die Nacht“ über die Straßen rollt, hat das Mutter-Sohn-Duo dafür bereits mit LED-Lichtern und Nebelmaschine ausgestattet. Die Ideen zur Gestaltung hatte Sam, der zurzeit die 11. Klasse des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums in Bünde besucht. Mutter bietet Fahrten vorerst ehrenamtlich an Er und seine Kumpels profitierten bereits vor dem Party-Shuttle davon, dass seine Mutter gerne Auto fährt, auch nachts. &bdquo;Seine Freunde haben alle meine Handynummer und können mich immer anrufen, wenn sie abgeholt werden müssen“, sagt sie. Für sie sei das selbstverständlich. &bdquo;Ich möchte nicht, dass sie nachher bei Fremden ins Auto steigen.“ Vergangenen Sommer hatten Sam und seine Mutter ein prägendes Erlebnis. Freunde des 16-Jährigen fuhren in einer Nacht- und Nebelaktion ohne Führerschein Auto. Auf einer kurvenreichen Straße verlor der Fahrer der Gruppe die Kontrolle über das Fahrzeug – und die Jugendlichen landeten vor einem Baum. Glücklicherweise blieben sie unverletzt, doch der Unfall bestätigte Schulz-Höfel darin, dass sie für Jugendliche verfügbar sein will. Mit der nun noch ausstehenden Fachkundeprüfung muss sie allerdings eine weitere Hürde nehmen, um Fahrten auf gewerblicher Basis anbieten zu können. Doch davon lässt sie sich nicht abhalten. &bdquo;Ich mache das jetzt erst mal ehrenamtlich“, sagt Schulz-Höfel. Fahrten zum Kings Castle in Spenge So fährt sie Jugendliche aus dem Kreis Herford hin und wieder zum Beispiel zu Vorabipartys im Kings Castle in Spenge und bringt sie auch wieder nach Hause – alles kostenlos. &bdquo;Wer möchte, kann mir eine Spende fürs Spritgeld da lassen, das muss aber nicht sein“, sagt die 48-Jährige. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford Obwohl die Bünderin bisher noch kein Geld mit ihrem Party-Shuttle verdient, bekommen ihre Fahrgäste den vollen Service in dem Siebensitzer geboten: LED-Lichter, laute Musik, Nebelmaschine beim Aussteigen vorm Club. &bdquo;Das feiern die jungen Leute“, sagt Schulz-Höfel schmunzelnd. Und auch ihr selbst macht der Fahrservice Spaß, wie sie sagt. &bdquo;Ich hatte bisher nur nette junge Leute dabei, die haben gefeiert und geredet – auch mit mir – da hat sich keiner daneben benommen“, erzählt sie. Die Kotztüten, die sie und Sam für den Notfall in dem Siebensitzer bereitgelegt hatten, wurden bisher also offenbar noch nicht gebraucht. Whatsapp-Kanal zum Party-Shuttle stillgelegt Da sie den Party-Shuttle zurzeit noch ehrenamtlich betreibt, kann sie ihn noch nicht für die breite Masse anbieten. Ihr Whatsapp-Kanal ist daher erst einmal stillgelegt. Den hatte sie ursprünglich ins Leben gerufen, um Interessierte mit Neuigkeiten und Angeboten auf dem Laufenden zu halten. Bis zur Fachkundeprüfung im September wird es dort vermutlich erst einmal keine neuen Nachrichten geben.

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