Bünder Experte gibt wichtige Tipps: Wie halte ich Waschbären fern oder werde sie wieder los?

Bünde. Sie mögen vielleicht putzig aussehen, können aber große Schäden an Häusern verursachen und beeinträchtigen die heimische Tier- und Pflanzenwelt: Waschbären. Auch in der Umgebung sind die Tiere immer häufiger anzutreffen. &bdquo;Schwerpunkte sind das Bachtal in Spradow, der Gewinghauser Bach, der Innenstadtbereich entlang der Else, der Bereich am Krankenhaus an der Brunnenallee, der Elsemühlenweg sowie der Grenzweg in Südlengern“, weiß Tobias Meyer, Hegeringleiter in Bünde. Vereinzelt kämen die Tiere auch im Doberg vor. &bdquo;Für mich als zuständiger Jagdpächter wäre es gut, wenn die Bürgerinnen und Bürger entsprechend mitwirken würden und einige Hinweise beachten“, appelliert er. Denn: Jeder Einzelne könne etwas tun, damit die Population dieser invasiven Art nicht weiter ansteigt. Wie groß die Population in Bünde und Umgebung genau ist, ist unklar. Dass aber vermehrt Tiere vorkommen, zeigen Zahlen aus der Jagdstatistik. Laut Meyer wurden in der Saison 2022/23 kreisweit etwa 1.000 Tiere gefangen und erlegt, in der Saison 2023/24 waren es dann immerhin schon 1.500 Tiere. Meyer gibt einige wichtige Tipps, was Bünderinnen und Bünder beachten sollten, damit die possierlichen Tiere gar nicht erst zum Problem auf dem Grundstück werden – oder man sie wieder loswird. Futterquellen vermeiden &bdquo;Oftmals werde ich gerufen, weil Bürger Waschbären auf dem Dachboden haben. Dann sieht man auf der Terrasse schälchenweise Futter stehen für Katzen, Igel oder andere Tiere. Da muss man sich nicht wundern“, sagt Meyer. Auch Futterknäuel für Vögel sind ein gefundenes Fressen für Waschbären. Für Meyer gilt: Keine Futterquellen offen bereitstellen. Auch Komposthaufen sollten deshalb abgedeckt und gesichert werden. Gleiches gilt für Mülltonnen, die mit Riegeln, starken Spanngummis oder Vorhängeschlössern versehen werden sollten. Der Jäger rät außerdem, Gelbe Säcke erst morgens am Tag der Abholung vor die Tür zu stellen. &bdquo;In vielen Kommunen werden inzwischen auch Gelbe Tonnen als Alternative angeboten – hier sollte man sich informieren“, betont er. Lesen Sie auch: Waschbären in Bielefeld: Stadt will betroffenen Anwohnern nun doch helfen Futterreste von Haustieren sollten auf jeden Fall entfernt werden. Futter für Wildvögel sollte so portioniert werden, dass über Nacht keine Reste liegen bleiben. Für die Igelfütterung empfehlen die heimischen Jäger spezielle Igelfutterhäuser, die einen Zugriff von Waschbären, Ratten und anderen Tieren unmöglich machen. Der Hegering weist ebenfalls darauf hin, dass Waschbären Obst lieben, was vor allem in der Erntezeit ein Problem sein kann. Fallobst sollte deshalb nicht liegen gelassen, sondern regelmäßig aufgesammelt werden. Diese Tipps seien wichtig, damit &bdquo;die Waschbären gar nicht erst auf die Idee kommen, sich hier breitzumachen und ein neues Zuhause einzurichten. Das spart uns Arbeit und der Bürger hat gegebenenfalls am Ende auch einfach keinen Schaden.“ Haus richtig schützen Wer Waschbären auf seinem Grundstück vermutet, sollte dafür sorgen, dass die Tiere keinen Zugang zum Haus bekommen. Denn: Dort können sie großen Schaden anrichten, der wiederum mit hohen Kosten verbunden ist. &bdquo;Nicht selten können Schäden in fünfstelliger Höhe entstehen“, weiß Meyer. Er rät auch zu einem Check der Gebäudeversicherung. &bdquo;Oftmals sind Schäden durch Wildtiere nicht abgedeckt – oder nur solche, die durch heimische Wildtiere verursacht werden, nicht aber durch Waschbären.“ &bdquo;Das Haus zu schützen, ist verdammt schwer. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht“, weiß Meyer. Waschbären könnten sich beispielsweise wie ein Feuerwehrmann an Fallrohren hochziehen – oder aber über die Verklinkerung des Hauses bis zum Dach hochklettern. Der Hegering rät dazu, Fallrohre mit glatten Blechmanschetten zu sichern, um den Tieren das Ganze zu erschweren. Darüber hinaus sollte die Fassadenbegrünung zurückgeschnitten werden und Rankgitter sollten so montiert werden, dass Waschbären und andere Tiere wie Marder nicht an die Dachfläche gelangen können. Außerdem sollten Äste nicht dichter als zwei Meter an die Dachfläche wachsen. &bdquo;Bei Bäumen, die nah am Haus stehen, kann man Waschbären mit Stamm-Manschetten aus Metall oder mit Elektro-Weidezaungeräten am Hochklettern hindern“, heißt es seitens des Hegerings. Letztlich sollte auch der Zustand des Dachs im Blick behalten werden. Heraufgebogene Abschlussbleche der Dachfläche, lose Dachziegel und verrottete Bretterverkleidungen sind laut Meyer für Waschbären gern genommene Türen. Schäden sollten durch einen Dachdecker entsprechend behoben werden. Außerdem ist darauf zu achten, dass alle weiteren Zugangswege ab einem Durchmesser von fünf Zentimetern – beispielsweise zwischen Dachrinne und Dachpfanne – abgedichtet werden, beispielsweise mit Lochblech. Auf dem Schornstein kann außerdem ein Metallgitter angebracht werden, das wiederum auch dafür sorgt, dass Krähen und Dohlen ihre Nester nicht im Schornstein bauen können. Lesen Sie auch: &bdquo;Es ist 5 vor 12“: So groß ist das Waschbären-Problem in Bünde Vertreibung über Gerüche, Akustik und mehr Wer einmal einen Waschbären im Haus hat, wird ihn nur schwer wieder los. Experten weisen darauf hin, dass bestimmte Gerüche für die Tiere störend sein können – beispielsweise Lavendel, Essig, Pfefferminzöl, Zitrusfrüchte, Mottenkugeln und ein Sud aus Chilischoten und Cayennepfeffer. Auch wird immer wieder ein Radio als Lärmquelle empfohlen, um die Tiere zu stören und so zu vertreiben. Was hält Meyer davon? &bdquo;Die Tiere können sich davon tatsächlich gestört fühlen und für kurze Zeit verschwinden. Wenn sie aber merken, dass keine tatsächliche Gefahr von diesen Mitteln ausgeht, sind sie schnell wieder zurück“, weiß er. Eine weitere Möglichkeit, um die Tiere nachts zu erschrecken und zu verscheuchen, sind laut Experten Bewegungsmelder mit Lichtquellen. Lesen Sie auch: Bielefelder verzweifeln an Waschbärenplage – die ersten flüchten aus dem eigenen Haus Hegering hilft weiter Gejagt werden dürfen die Tiere nur von Jägern mit entsprechender Genehmigung. Selbst aktiv werden dürfen Bürger also nicht, da sie andernfalls gegen das Jagdgesetz verstoßen. Wer Fragen rund um Waschbären hat oder Hilfe benötigt, kann Hilfe beim Hegering bekommen. Tobias Meyer ist unter Tel. 0179 2586994 zu erreichen oder per E-Mail an hegering-buende@web.de. Weitere Informationen gibt es auch online.

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