LWL könnte bereits ab Sommer 2025 das Dobergmuseum übernehmen

Bünde. Zum 1. September ist Daniel Müller aus dem Rödinghauser ins Bünder Rathaus umgezogen. Mittlerweile ist der 47-Jährige gut angekommen in seinem Büro, das direkt gegenüber dem Zimmer der Bürgermeisterin liegt. Nicht zuletzt diese Tatsache macht deutlich, wie wichtig die Position des Ersten Beigeordneten für die Stadt Bünde einzustufen ist. Die Zuständigkeitsbereiche von Daniel Müller, die mit seiner Person auch ein wenig neu justiert wurden, sind somit auch breit gefächert. Übernommen hat Müller das Amt vom langjährigen Vorgänger Günther Berg, der zuletzt neben den Fachbereichen Soziales, Schule und Sport, Sicherheit und Ordnung oder Jugendamt auch die Funktion des Kämmerers in seinem Verantwortungsbereich hatte. Die Kämmerei hat in diesem Jahr Frank Bartling übernommen. &bdquo;In meinen Bereich fällt jetzt – einfach gesagt – alles, außer Bauen und Finanzen“, fasst Daniel Müller kurz und knapp zusammen. Was ihn zurück nach Bünde verschlagen hat? – &bdquo;Das Plus an Führung und Verantwortung und die Tatsache, dass Bünde meine Heimatstadt ist“, sagt Müller, der sein Abitur am Gymnasium am Markt gemacht hat. Zuvor in Rödinghausen, in vergleichbarer Position, sei er geprägt worden durch die &bdquo;Arbeit in Verwaltung und Gesellschaft in multiplen Krisen“, wie er sagt. Ob die Corona-Pandemie, die Energiekrise oder auch das Hochwasser im Jahr 2023/24 über Weihnachten – auch in Bünde hat Müller bei möglichen Krisen wieder den Hut auf. Bünder Schulen brauchen mehr Platz Gefragt nach besonderen Herausforderungen, die im kommenden Jahr auf die Stadt Bünde sowie auch auf ihn zukommen, antwortet er als erstes: &bdquo;Die Schulen.“ Sowohl das Gymnasium am Markt als auch das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium hätten einen Mehrbedarf an Räumen. Auch die Realschule Bünde Mitte brauche mehr Platz. &bdquo;Hier müssen wir uns auch um die Sporthalle kümmern“, so Müller. Das alles seien im Grunde Ergebnisse aus dem Schulentwicklungsplan, die jetzt umgesetzt werden müssten. Hinzu komme, dass ab dem Jahr 2026 der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an den Schulen umgesetzt sein müsse. &bdquo;Da ist Bünde eigentlich ganz gut aufgestellt“, sagt Müller. &bdquo;Es gibt de facto keine Wartelisten.“ Allerdings müssten die Mensen an einigen Grundschulen erweitert werden. Auch die Planungen hinsichtlich des Umbaus des Erich-Martens-Stadions sowie der Rückbau des Else-Stadions würden ihn sicherlich im kommenden Jahr beschäftigen, sagt Müller. Auf seiner Liste für 2025 steht auch der Umzug der Stadtbücherei. &bdquo;Der Innenausbau des Übergangsstandortes am Elsedamm muss weitergehen, sodass wir im Spätherbst umziehen können.“ Der Kochladen sei übrigens nicht – wie hier und dort befürchtet wurde – in dem Teil des Gebäudes enthalten, der für die Bücherei vorgesehen sei. Ein Problem bleibe aber noch: das Stadtarchiv. &bdquo;Dafür müssen wir im kommenden Jahr verstärkt nach einem geeigneten Standort suchen, wo das Archiv erlebbar und gut zugänglich untergebracht werden kann. Museums- und Erlebnispädagogik im Dobergmuseum Eine ganz besondere Aufgabe fällt außerdem in Müllers Zuständigkeitsbereich: die Begleitung des Übergangs des Dobergmuseums in die Trägerschaft des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL). &bdquo;Alles, was da an Organisatorischem und an Personellem anfällt, geht über meinen Schreibtisch“, so der Erste Beigeordnete. Die Zusammenarbeit mit dem LWL sei jetzt bereits sehr vielversprechend – vor allem im Hinblick darauf, dass auch Museums- und Erlebnispädagogik einen Schwerpunkt darstellen sollen. &bdquo;Wir wollen im kommenden Jahr aber auch die Bünder Bürgerinnen und Bürger noch mehr einbeziehen“, so Müller. Gut sei, dass der LWL einen Großteil des Personals übernehmen wolle. Doch es bliebe eine Menge an organisatorischen Kleinigkeiten übrig: &bdquo;Bis hin zu der Frage, wer im Dobergmuseum im nächsten Jahr die Fenster putzt“, sagt Müller schmunzelnd. Eine größere Frage im Zusammenhang mit dem Übergang der Trägerschaft des Dobergmuseums sei, was im Zuge dessen mit dem Heimat- und Tabakmuseum passiere. &bdquo;Das fängt schon damit an, dass wir uns fragen müssen, ob es weiterhin eine Kasse für beide Museen geben soll“, so Müller. Fakt ist aus seiner Sicht aber, dass die neue Trägerschaft ein Gewinn für das Museum und auch für die Stadt ist. &bdquo;Das Bünder Museum ist dann bald ins große Museumskonzept des LWL eingebunden, da steckt ein ganz anderes Netzwerk dahinter, zum Beispiel bei den wechselnden Ausstellungen.“ Auch eine neue Museumsleitung, gestellt vom LWL könne da einiges an frischem Wind bringen. Aus seiner Sicht könne das Museum enorm aufgewertet und somit zu einem Leuchtturmprojekt in der Stadt Bünde werden – und das schon bald: &bdquo;Die Zielmarke ist, dass wir im Sommer mit dem neuen Konzept unter neuer Trägerschaft starten können.“

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