Das Harz-Problem: Bünder Handballer könnten vor Einschränkungen stehen

Bünde. Was kann sich die Stadt noch leisten? Diese Frage wird angesichts der bedrohlichen Finanzlage in Zukunft des Öfteren gestellt werden müssen. Und die Antwort darauf dürfte Bürgerinnen und Bürgern an vielen Stellen nicht gefallen. Vor allem dann, wenn sie von lieb gewonnenen Gewohnheiten Abschied nehmen müssen. Vor dem Hintergrund dieser Sparzwänge musste sich der Sportausschuss in der ersten Sitzung des Jahres damit beschäftigen, ob und in welchem Umfang die Nutzung von Haftmitteln (&bdquo;Harz“) beim Handball künftig noch zulässig ist. Auf die Beantwortung warten nicht nur die mitgliederstarken Handballvereine SG Bünde-Dünne und HSG Spradow. Denn wie bereits mehrfach berichtet, sind von der Problematik auch die Schülerinnen und Schüler vom Gymnasium am Markt, dem Freiherr-vom-Stein-Gymnasium und der Grundschule Spradow betroffen. Die drei Sporthallen der Schulen werden nämlich von den Handballern mitgenutzt. Schulen bemängeln Verschmutzungen nach Handballspielen Da beim Handball für eine bessere Ballkontrolle die Verwendung von Harz üblich ist, hat die Stadt im Jahr 2013 das grundsätzliche Nutzungsverbot für die Siegfried-Moning-Sporthalle, die Sporthalle am Gymnasium am Markt und die Sporthalle Spradow aufgehoben. Allerdings unter der Voraussetzung, dass der Schulsport durch zurückbleibende Verschmutzungen nicht beeinträchtigt wird. Genau das haben die Schulen allerdings immer wieder bemängelt. Zuletzt vor ziemlich genau einem Jahr. Da hatten das Gymnasium am Markt (GaM) und die Grundschule Spradow bei der Stadt ein Harzverbot beantragt. Um dieses abzuwenden, wurde eine Testphase bis Ende Januar 2025 vereinbart, in der eine entscheidende Verbesserung der Reinigungssituation erreicht werden sollte. Zum Thema: Bünder Schulen ziehen Antrag auf Harzverbot zurück - vorerst &bdquo;Das Problem, wie wir den ganzen Dreck wegbekommen, ist weitestgehend gelöst“, fasste Daniel Müller, Erster Beigeordneter der Stadt, das Ergebnis der Testphase im Sportausschuss zusammen. Sowohl die Vereine, die für das Beseitigen der Harzrückstände außerhalb des Hallenbodens zuständig sind, als auch die von den Kommunalbetrieben Bünde (KBB) für die Bodenreinigung beauftragten Firmen hätten ihre Reinigungsleistung deutlich verbessert. Harz nicht nur im Bünder Handball diskutiert @sportstudio.de Ist Harzverbot im Handball wie &bdquo;Fußball ohne Trikots“? 🤾 @Deutscher Handballbund #harz #harzverbot #dhbteam #dhb #handball #handballwm #weltmeisterschaft #zdfsportstudio #crodennor2025 ? original sound - FAYKO LYRICS 🎵 Harz-Reinigung kostet 48.000 Euro im Jahr 2024 &bdquo;Die Reinigung funktioniert also. Aber wer bezahlt den ganzen Spaß?“, fragte Müller in die Runde. Und verdeutlichte anschließend, dass die Kosten für die professionellen Reinigungsfirmen geradezu explodiert sind. Betrugen die Mehrkosten für die Entfernung der Harzrückstände im Jahr 2022 laut KBB noch knapp 11.000 Euro, sind diese im Jahr 2023 auf rund 26.000 Euro und im Jahr 2024 auf etwa 48.000 Euro angestiegen. Für das Jahr 2025 rechnet die KBB aufgrund von Tarifsteigerungen im Reinigungsgewerbe mit einem weiteren Anstieg. Die SG Bünde-Dünne und die HSG Spradow haben bereits deutlich gemacht, dass sie sich maximal mit 10.000 Euro an den Kosten beteiligen können. Laut aktuell gültiger Regelung sollen die beiden Vereine allerdings zusammen 80 Prozent der durch die Entfernung der Harzrückstände anfallenden Mehrkosten übernehmen. Für das Jahr 2024 würde das eine Belastung der Vereine in Höhe von rund 38.500 Euro bedeuten. Lesen Sie auch: &bdquo;Hygienisch bedenkliche“ Sanitäranlagen und mehr in Bündes Sportstätten Generelles Harzverbot ist wohl vom Tisch Bei einer Deckelung auf 10.000 Euro pro Jahr, die die Vereine stemmen müssten, würde die Stadt auf den restlichen Kosten hängen bleiben. In der Sitzungsvorlage zum Schulausschuss heißt es dazu: &bdquo;Eine Finanzierung durch Stadt Bünde/KBB gestaltet sich ebenfalls als problematisch.“ Grundsätzlich waren sich alle vertretenen Fraktionen im Sportausschuss einig, dass die Stadt den Vereinen trotz der schwierigen Haushaltslage weiterhin die Ausübung ihres Sportes ermöglichen soll. Daher scheint ein generelles Harzverbot vom Tisch, auch wenn dieses die entsprechenden Kosten auf null senken würde. &bdquo;Die Vereine haben erkannt, dass sie was bei der Reinigung machen müssen. Jetzt sollten wir den nächsten Schritt machen, damit die Vereine nicht denken, dass ihre Anstrengungen umsonst waren“, sagte Fabienne Dunker (CDU). Ulf Dreier (SPD) betonte in diesem Zusammenhang, dass die Vereine &bdquo;mit ihrer Arbeit für die Gesellschaft viel leisten“. Jörn Döring (UWG) sprach sich stellvertretend für eine Fixkostenregelung anstatt einer prozentualen Beteiligung der Vereine an den Kosten aus. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford Die Harz-Nutzung soll reduziert werden Ganz ohne schmerzhafte Einschränkungen wird es für die Vereine aber wohl dennoch nicht gehen. Denn der Sportausschuss gab der Verwaltung mit auf den Weg, zusammen mit den Vereinen zu prüfen, wie die Nutzung von Harz reduziert werden könne, um dadurch Kosten zu senken. Denkbar wäre dabei, dass Harz künftig nur noch in einer Sporthalle, die Verwaltung schlägt die Siegfried Moning Sporthalle vor, genutzt werden darf. Etwas, das wohl mit einigem organisatorischen Aufwand und dem Abschied lieb gewonnener Gewohnheiten verbunden wäre, da dies Trainings- und Spielpläne aller Mannschaften stark durcheinanderwirbeln würde. Darüber wird nach dem Sportausschuss nun auch der Schulausschuss beraten müssen. Dieser tagt am Mittwoch, 12. März, ab 19 Uhr im Rathaus. Die Sitzung ist öffentlich.

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