Dank neuer Straßenbeleuchtung: Stadt Bünde spart jährlich knapp 500.000 Euro

Bünde. Der Kran fährt hoch – und einer der letzten Holzmasten im Stadtgebiet verschwindet. An der Koppelstraße in Bünde werden in dieser Woche zwölf solcher Masten inklusive Leuchten und Oberleitung abgebaut. Seit 2015 hat die Stadt Bünde 1.900 Holzmasten abbauen lassen. Ersetzt wurden sie durch 1.286 LED-Leuchten, befestigt an Stahlmasten. Bereits vorher, seit 2009, hat die Stadt ihren Energieverbrauch durch verschiedene Sanierungsmaßnahmen gesenkt. Der Abbau sämtlicher Holzmasten sei &bdquo;ein Alleinstellungsmerkmal im Kreis Herford“, sagt Karsten Unger, technischer Angestellter im Bereich Verkehrsplanung und Straßenbau bei der Stadt Bünde. Er begleitet das Projekt seit dem Start in 2009 - gemeinsam mit Projektleiter und Planer Benedikt Kopittke von Westfalen Weser Netz (WWN). Er hat das Projekt 2021 von seinem Vorgänger Frank Rottmann übernommen. Stadt will Energieverbrauch reduzieren Nun werden die letzten Holzmasten im Stadtgebiet abgebaut. In dieser Woche kümmern sich Unger, Kopittke und die Mitarbeiter der ausführenden Firma &bdquo;Elektro Klein“ aus Detmold um den Abbau der Masten und Leuchten an der Koppelstraße. Bis Ende der Woche sollen sie durch LED-Leuchten ersetzt werden – abhängig von den Witterungsbedingungen, wie Unger betont. Hintergrund des Projekts ist ein Beschluss des Verkehrsausschusses. Vor rund 15 Jahren hat sich die Stadt Bünde zum Ziel gesetzt, den Energieverbrauch bei der Straßenbeleuchtung in hohem Maße zu reduzieren, durch energetische Sanierungsmaßnahmen. Im September 2015 hat der Verkehrsausschuss schließlich entschieden, das bestehende Freileitungsnetz der Straßenbeleuchtung (Holzmasten, Mastansatzleuchten und Oberleitung) vollständig abzubauen. Ziel war es, Energiekosten einzusparen und den CO?-Ausstoß zu verringern. Und das ist gelungen. Anlieger müssen sich an Kosten beteiligen Durch die Sanierungsmaßnahmen und den Abbau der Holzmasten, inklusive Mastansatzleuchten und Oberleitung, konnte die Stadt bereits einige Einsparungen verzeichnen. Wie Karsten Unger in der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses präsentierte, hat die Stadt im Zeitraum von 2009 bis 2023 rund 1,4 Millionen Kilowattstunden Energie und 540 Tonnen CO? pro Jahr eingespart. Der Stromverbrauch der Straßenbeleuchtung wurde um 68 Prozent reduziert. Auch finanziell machen sich die Sanierungsmaßnahmen bemerkbar: 494.200 Euro hat die Stadt Bünde laut Unger jährlich seit 2009 gespart. Der Beschluss, der auch heute noch gilt, sieht vor, dass eine Neuaufstellung der Straßenbeleuchtung in den Außenbereichen nur erfolgt, sofern sich die Anlieger in dem jeweiligen Straßenabschnitt mit 500 Euro pro Lichtpunkt an den Kosten beteiligen. &bdquo;Das war nicht besonders einfach umzusetzen“, sagte Unger in der Sitzung. 3,9 Millionen Euro Investitionskosten Neben den Einsparungen verursacht die Sanierungsmaßnahme auch Ausgaben für die Stadt Bünde. In den Jahren 2009 bis 2023 investierte sie rund 3,9 Millionen Euro. Rund 1,3 Millionen Euro davon sind durch Fördermittel und Anliegeranteile finanziert worden. Die Stadt selbst hat etwa 2,6 Millionen Euro für die energetische Sanierungsmaßnahme ausgegeben. Die Amortisationszeit aller Sanierungsmaßnahmen beträgt laut Unger etwas mehr als fünf Jahre. Dann haben sich die Kosten der Investition voraussichtlich wieder erwirtschaftet. Wenn die Holzmasten an der Koppelstraße vollständig abgebaut sind, verbleiben die letzten an der Gewinghauser Straße und der Weseler Straße. Letztere sollen im Zuge von Ausbauarbeiten der Straße voraussichtlich 2026 abgebaut werden. An der Gewinghauser Straße stehen noch etwas neuere Holzmasten, die vorerst stehen bleiben sollen. &bdquo;Die alten sind während des Kyrills abgebrochen und danach erneuert worden“, erklärt Unger. Projekt geht in die nächste Runde Mit dem Abbau der letzten Holzmasten geht das Großprojekt der Stadt übrigens in die nächste Runde. &bdquo;Im nächsten Schritt sollen Kunststoffmasten ersetzt werden und dann die alten Stahlmasten“, sagt Unger.

Meistgelesen