Halloween-Haus in Bünde: Gruselfans leben ihre dunkle Kreativität voll aus

Bünde. Beim Betreten des Grundstücks von Thomas Ostermann und seiner Lebensgefährtin Verena Kisker kommen sofort Geisterbahn-Gefühle auf. In jeder Ecke der Einfahrt, des Gartens und innerhalb des Hauses stehen Gruselfiguren und Skelette, die sich bewegen und schaurige Geräusche machen. Überall gibt es kleine Details zu entdecken. Genauso stellt man sich ein Haus in den USA an Halloween wohl vor. Das Haus der beiden steht allerdings nicht in Texas oder Kalifornien, sondern in Bünde. Und dort wie an anderen Orten in Deutschland ist Halloween eher eine Randerscheinung. Dabei ist der Brauch zur Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November nicht erst in den USA, sondern bereits im späten Mittelalter in Irland und Schottland entstanden. Richtig populär geworden ist Halloween dank irischer Einwanderer aber in den USA. Dort hat das Fest in etwa den Stellenwert wie bei uns der Karneval. &bdquo;Halloween gefällt uns aber besser als Karneval, weil man dabei seine dunkle Kreativität ausleben kann. Wir sind schon länger Fans davon, wie es die Amerikaner machen“, sagen Ostermann und Kisker. Bewegliche Gruselfiguren sind selbst gebaut Bis vor zwei Jahren haben sie sich aber nur am Anblick von anderen Halloween-Häusern erfreut. Doch zum 50. Geburtstag von Verena Kisker im vergangenen Jahr sind sie selbst aktiv eingestiegen. Und zwar nicht nur ein bisschen, sondern. &bdquo;sofort volles Programm“, sagt Ostermann. Zum Thema: Halloween im Kreis Herford: Alle Veranstaltungen und Gruseltipps im Überblick Und das ist keine Übertreibung. Unzählige Skelette, Totenköpfe und Spinnweben schmücken die Wohnung. Aber vor allem die elektronisch gesteuerten beweglichen Figuren fallen sofort ins Auge. Als gelernter Elektriker bastelt Thomas Ostermann die selbst zusammen. &bdquo;Alles, was ich gebaut habe, bewegt sich auch“, sagt Ostermann. Rund zwölf Wochen mit &bdquo;insgesamt locker 60 Arbeitsstunden“ habe er sowohl in diesem als auch im vergangenen Jahr in die Vorbereitung investiert. Herausgekommen sind unter anderem Puppen, deren Augen rot funkeln und die schaurige Geräusche machen oder auch ein Pirat im Garten, der sich übergibt und mithilfe einer Aquarium-Pumpe grüne Flüssigkeit in einen Kübel speit. Paar holt sich Inspiration für Halloween-Deko über soziale Medien &bdquo;Einen Teil denken wir uns selbst aus, aber wir lassen uns auch über spezielle Gruppen in den sozialen Medien inspirieren. Dort sind auch viele Amerikaner, die Tipps geben“, sagt Verena Kisker. Das Ganze sei aber auch mit Lerneffekten verbunden, ergänzt Thomas Ostermann. Denn manche Dinge würden einfach nicht so funktionieren wie gedacht. &bdquo;Dann tuckert man wieder in den Baumarkt und fängt von vorne an. Dieses Jahr habe ich dort viel Lehrgeld gelassen“, sagt Ostermann lachend. Für seine eigene Mottoparty zum 50. Geburtstag in diesem Jahr habe er eigentlich eine sogenannte Blutwand – also eine Wand, an der auf Knopfdruck Kunstblut herunterläuft – geplant gehabt. &bdquo;Das hat aber nicht geklappt, weil ich keinen vernünftigen Blutfluss hinbekommen habe und die halbe Wohnung hinterher voll Blut war“, berichtet Ostermann. Noch einige unverwirklichte Grusel-Ideen in der Schublade Daher musste er dieses Projekt wieder aufgeben. Seine Gäste hatten aber auch ohne die Blutwand immer noch genug zu entdecken. Und Ostermann selbst alle Hände voll zu tun, um die elektronisch gesteuerten Figuren per Fernbedienung zum Leben zu erwecken. Aufgehoben ist aber sowieso nicht aufgeschoben. Denn nur, weil sie ihre 50. Geburtstage jetzt hinter sich haben, will das Paar mit dem Hobby nicht aufhören. Neben der Blutwand haben sie noch einige unverwirklichte Ideen in der Schublade. Und bis jetzt passten alle Sachen nach dem Abbau auch noch in den Keller, sagen Kisker und Ostermann. Für die Öffentlichkeit öffnen wollen sie ihr Haus aber auch in der Zukunft vermutlich nicht. Auch wenn sie darüber nachdenken, sei ihnen die Unsicherheit mit vielen fremden Leuten in der Wohnung einfach zu groß.

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