Die Region um Bünde stärkt ihren Zusammenhalt bei der Trinkwasserversorgung

Bünde. So bemüht, wie die Abkürzung &bdquo;ÜKOWA“ zunächst klingen mag, so wichtig ist der Hintergrund dessen, wofür sie steht. Ausgeschrieben bedeutet sie &bdquo;Überregionale Kooperation von Wasserversorgungsunternehmen“. Vertreter dieser kommunalen Firmen kamen am Montag im Gebäude der Energie- und Wasserversorgung Bünde (EWB) zusammen und ließen sich von Experten des Beratungsbüros Consulaqua aus Hildesheim zu den neuesten Entwicklungen briefen und &bdquo;um sich auf den Weg zu machen“, wie Rüdiger Meier, Vorsteher des Wasserbeschaffungsverbands Kreis Herford-West, bei seiner Begrüßung sagte. Die Versorgung mit ausreichend Trinkwasser ist eine der Kernaufgaben der öffentlichen Daseinsvorsorge. Der Klimawandel führt jedoch zu einer zunehmenden Belastung der Wasserressourcen. Das haben auch Menschen in der Region in den vergangenen Jahren mehr als einmal zu spüren bekommen, als in verschiedenen Kommunen zum sparsamen Umgang mit Wasser aufgerufen wurde. Ende August 2022 riefen die dem Wasserbeschaffungsverband &bdquo;Am Wiehen“ (WBV) angehörigen Städte Bad Oeynhausen, Löhne und die Gemeinden Hüllhorst und Hille sogar den Trinkwassernotstand aus. Auch zwei Jahre zuvor – im Sommer 2020 – waren unter anderem die Löhner Bürger aufgerufen, kein Trinkwasser für den Garten und schon gar nicht für Swimmingpools zu nutzen. Ähnlich war die Situation in den trockenen Jahren 2018 und 2019. 24 Unternehmen haben sich zusammengeschlossen Aufgrund solcher Szenarien der vergangenen Jahre hat es sich der Wasserbeschaffungsverband Kreis Herford-West gemeinsam mit 24 weiteren Trinkwasserversorgungsunternehmen und Wasserbeschaffungsverbänden zum Ziel gesetzt, ein versorgungsübergreifendes Zukunftskonzept für eine sichere Wasserversorgung zu erarbeiten, denn Dürreperioden, Starkregen und andere extreme Wetterereignisse werden nach den Worten von Klimaexperten immer häufiger vorkommen und zu Nutzungskonflikten und Risiken in der Wasserversorgung führen. Die ÜKOWA, die jetzt in Bünde zusammenkam, besteht aus insgesamt 25 Trinkwasserversorgungsunternehmen aus der nördlichen Region Ostwestfalen-Lippe und dem angrenzenden Niedersachsen. Mit dem sogenannten &bdquo;Zukunftskonzept Wassermanagement“ soll aktiv an dieser sicheren Versorgung gearbeitet werden. Die gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten soll dabei zu einer &bdquo;effizienten, ressourcenschonenden und zukunftssicheren Wasserwirtschaft in der Projektregion führen“, heißt es vom Vorstand des WBV Kreis-Herford West. Verbandsvorsteher Rüdiger Meier erklärt dazu: &bdquo;Neben der technischen Umsetzung liegt der Fokus auf einem aktiven Dialog mit der Öffentlichkeit, um Akzeptanz und Bewusstsein für Aufgaben und Bedeutung des Wassermanagements zu fördern.“ Marion Kapsa, Geschäftsführerin der EWB und Gastgeberin am Montag, ging in ihrer Begrüßung auf die bereits vorgekommenen Szenarien der Wasserknappheit in der unmittelbaren Nachbarschaft ein und macht die Notwendigkeit der interkommunalen Zusammenarbeit deutlich. Kapsa gab auch bekannt, dass das Projekt ÜKOWA mit 164.000 Euro von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert wird und dass die teilnehmenden Unternehmen selbst noch einmal die gleiche Summe beisteuern werden. Kapsa ist neben ihrer Funktion als Geschäftsführerin eines teilnehmenden Unternehmens auch Repräsentantin des Projekt-Steuergremiums. 53 Millionen Kubikmeter Trinkwasser werden täglich gefördert Das Zukunftskonzept Wassermengenmanagement wird durch das Büro Consulaqua aus Hildesheim erarbeitet und koordiniert. Dessen Experten legten Zahlen offen, wonach sich das Projektgebiet – also die Fläche der teilnehmenden Kommunen – über 2.000 Quadratkilometer erstreckt, in dem 50 Wasserschutzgebiete ausgewiesen seien. Von den täglich 53 Millionen Kubikmetern Trinkwasser würden 44 Millionen für die öffentliche Wasserversorgung benötigt. &bdquo;Das innovative Projekt dient auch als Modell für andere Regionen, die ähnliche Herausforderungen bewältigen müssen“, wirbt EWB-Geschäftsführerin Marion Kapsa in der großen Runde. Sie freue sich, dass so viele Unternehmen an einem Strang ziehen, um eine langfristig sichere Trinkwasserversorgung sicherzustellen.

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