Eine der kaputtesten Straßen Bündes wird saniert

Bünde. Der Zustand bestimmter Straßen im Stadtgebiet ist für viele Bürger ein Dauerthema. 2014 fragte die Neue Westfälische die Bünder Leser nach ihrem &bdquo;Lieblingsschlagloch“ in der Stadt. Bestimmte Straßennamen tauchten in den Nennungen immer wieder auf. Neben der Schloßstraße in Hunnebrock immer wieder auch die Wedekindstraße zwischen Borriesstraße und Wirtsheide. Um die Schloßstraße hat sich die Stadt im vergangenen Jahr kurzfristig gekümmert, nachdem sie von der Polizei aufgrund starker Beschädigungen gesperrt wurde. Kaum besser ist die Wedekindstraße im genannten Abschnitt. Der soll aber möglichst schnell saniert werden. Die Wedekindstraße ist seit vielen Jahren ein Punkt im Straßeninvestitionsprogramm der Stadt Bünde. 2016 war in der Planung im Rathaus ein Ausbaustart für 2018 vorgesehen. 2020 hätten die Arbeiten beendet sein sollen. Damals stand für die Wedekindstraße noch ein Wert von 430.000 Euro im Investitionsplan. Daran ist längst nicht mehr zu denken, denn aktuell kalkuliert die Stadt für das 350 Meter lange Stück zwischen Borriesstraße und Wirtsheide mit 1.426.000 Euro für die Sanierung. Der Betrag verteilt sich auf die Haushaltsplanung von 2025 bis 2027. Die Arbeiten mussten jedoch auf 2022 verschoben werden. Doch auch daraus wurde nichts. Mehrfach verschoben 2021 – mitten in der Hochphase von Corona – teilte die Stadt mit, dass sie mit Sanierungsmaßnahmen &bdquo;am Limit angekommen“ sei. Eine Sanierung der Wedekindstraße sei laut Stadtverwaltung erst 2024 möglich, weil andere – wichtigere – Maßnahmen vorgezogen werden mussten und das Finanzvolumen &bdquo;ausgereizt“ war. Im Klartext: Die Kasse für Sanierungen war leer. Ende 2023 sprach Bündes Technische Beigeordnete Andrea Brückner im Verkehrsausschuss dann von einer Zäsur in der Ausbauplanung der Straßen. Brückner machte damals deutlich, dass es nötig sei, &bdquo;einen Schlussstrich“ unter die bisherige Planung zu ziehen. Vorangegangen war in der Sitzung eine Beschwerde von Marius Hölscher (CDU), nach dessen Worten der Straßeninvestitionsplan &bdquo;nicht das Papier wert“ sei, auf dem er gedruckt werde. Hölscher meinte damit nicht den Inhalt, sondern &bdquo;die Einhaltung von dem, was dort steht“. Jahr für Jahr würden Sanierungen derselben Straßen beschlossen und &bdquo;Jahr für Jahr klappt das nicht“, so Marius Hölscher. Bei der Technischen Beigeordneten stieß Hölscher damit auf offene Ohren. Andrea Brückner kündigte an, dass mit dem immer wieder erneuten Verschieben Schluss sein solle. &bdquo;Wir werden das Verfahren neu aufrollen“, sagte sie vor dem Verkehrsausschuss. &bdquo;Denn nicht nur die Liste der Straßen, die dringend erneuert werden müssen, ist lang. Auch die Liste der Arbeiten, die schon längst erledigt wurden und für die das Geld schon längst bereitliegt“, so die Technische Beigeordnete. Darum plante die Stadt zum Beispiel in diesem Jahr &bdquo;erst mal nur das zu machen, was noch auf der hohen Kante liegt“. Und dabei ging es nach Zahlen aus Dezember 2023 um Restarbeiten im Gegenwert von nicht weniger als fünf Millionen Euro. &bdquo;Wenn diese Arbeiten erledigt sind, können wir 2025 damit beginnen, seriös Straßennamen in das Investitionsprogramm zu schreiben. Personelle und finanzielle Grenzen erreicht Grund für diese Zäsur waren neben finanzieller auch personelle Grenzen, an die die Stadt Bünde gestoßen war. Eine dieser Straßen, deren Sanierung nicht mehr aufgeschoben werden soll, ist eben die Wedekindstraße, die am Donnerstagabend auf der Tagesordnung des Verkehrsausschusses steht. Auf dem Sanierungsplan steht der Ausbau der Asphaltfahrbahn mit einer Breite von 5,50 Meter, die Herstellung der Straßenentwässerung und eine neue Straßenbeleuchtung. Zwischen Borriesstraße und Lange Straße soll zudem noch ein 2,50 Meter breiter Gehweg auf beiden Straßenseiten angelegt werden. Hinzu kommen auf diesem etwa 250 Meter langen Teilabschnitt ein wechselseitiger 1,50 Meter breiter Versickerungsstreifen mit Bäumen sowie zwei Einengungen zur Querung für Fußgänger und zwei Haltestellen für Busse. Auf den gut 100 Metern zwischen Lange Straße und Wirtsheide soll die Wedekindstraße auf einer Seite einen Gehweg bekommen sowie zwei Versickerungsbeete. Land unterstützt finanziell Aus einer Unterlage für den Verkehrsausschuss geht hervor, dass mit einer Zuwendung des Landes NRW in Höhe von &bdquo;70 Prozent des beitragsfähigen Aufwands für die Herstellung der unselbstständigen Grünanlagen und in Höhe von 80 Prozent des beitragsfähigen Aufwands für die Teileinrichtungen Fahrbahn und Straßenentwässerung, Gehweg und Beleuchtung“ gerechnet wird. Dem zugrunde liegt die Verordnung mit dem etwas sperrigen Namen &bdquo;Straßenausbaubeitrag-Erstattungsverordnung NRW“. Der Verkehrsausschuss tagt öffentlich am Donnerstag, 5. September, ab 19 Uhr im Rathaus.

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