Mit vielen Fotos: Mini-Dampflock, Renaissance-Kleider und mehr bei kreisweitem Aktionstag in Bünde

Kreis Herford. Auf dem Gelände der Museumsinsel Bünde wird am Stand des Holzhandwerksmuseums Hiddenhausen gehämmert und gesägt, am Stand der Alten Brennerei Hille auch mal ein Korn verkostet und am Stand des Löhner Museums ein Ritterhelm anprobiert. Beim Aktionstag &bdquo;Handwerk trifft Kultur“ im und um das Bünder Museum gibt es viel auszuprobieren, zu sehen und zu hören – unter anderem Musik des Herforder Duos &bdquo;White Coffee“. Im Netzwerk &bdquo;Handwerk trifft Kultur“ sind 16 Vereine und Initiativen verbunden, die sich an jährlich wechselnden Orten der Öffentlichkeit vorstellen. Natürlich wird im Tabak-Museum gezeigt, wie das Zigarrendrehen funktioniert, aber im Obergeschoss des &bdquo;Spieker-Hauses“, Teil der Fachwerksensembles im Bünder Museum, wird die Zusammenarbeit ganz praktisch: Hier sitzt Irmgard Narwohld von der Ilser Webstube an einem Webstuhl aus dem Jahr 1817 und macht das Ausstellungsstück wieder flott. &bdquo;Das Museum hat mich angesprochen, und ich helfe gern“, sagt sie. Ihr Verein im Petershagener Stadtteil Ilse bietet neben Führungen auch Web- und Spinnkurse an. &bdquo;Das Interesse ist groß und steigt stetig“, sagt sie: &bdquo;Wir haben auch viele junge Mitglieder.“ Miniatur-Dampflock wird mit Kohle betrieben Junge Erwachsene sind auch Anna Seibel und Fabian Schild vom Verein Museums-Eisenbahn Minden, die am Modell einer englischen Grubenbahnlok ordentlich Dampf machen. &bdquo;Mich begeistert die alte Technik, weil wirklich spürbar wird, wie aus Kohle, über Hitze und Dampf Energie wird“, sagt Schild. &bdquo;Unser Verein besitzt einen mehr als 100 Jahre alten Preußenzug, der als rollendes Denkmal regelmäßig durch die Lande zischt“, sagt Seibel: &bdquo;Da wir den nicht mitbringen konnten, haben wir die Modell-Lok, die mit echter Kohle befeuert wird, dabei.“ Es klappt: Die Grubenlok im Maßstab 1:6 zieht zahlreiche staunende Betrachter an. Der Renner ist ein Ritterhelm – Ausblick auf die am 6. September startende Ausstellung &bdquo;Ritter in Löhne?“ – und ein Renaissance-Kleid. Das probiert Linda Knigge spontan an, um &bdquo;ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich die Menschen damals in der Kleidung gefühlt haben.“ Darum geht es auch Voss, an deren Stand nach dem Platzregen am Vormittag und dem daher schleppenden Start mittags reichlich Betrieb herrscht. Aber auch den ruhigen Zeiten zu Beginn kann sie Positives abgewinnen: &bdquo;So blieb Zeit zum Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen der anderen Museen, und darum geht es bei Handwerk trifft Kultur ja auch.“ Auswanderer sind unterwegs Mitten im Trubel sind die Zeitreisenden um Jörg Militzer unterwegs, die archetypische Gestalten der Lokalgeschichte wie Bauer, Schutzmann, Leineweber oder Auswandernde darstellen. Sie konzentrieren sich auf die Bünder Geschichte des 19. Jahrhunderts. Dabei ist auch ein Auswandererpaar, das über Bremerhaven in die USA zieht. Die Seefahrt spielt auch ein paar Meter weiter am Stand des Heringsfängermuseums Heimsen, ebenfalls bei Petershagen, eine wichtige Rolle, wenn auch eine ganz andere. Im nur gut 50 Kilometer entfernten Weserbergland trieb die Not an dem ausgehenden 17. Jahrhundert einen Teil der Menschen regelmäßig für einige Monate zum &bdquo;Hollandgang auf Heringsfang“. So wurden sie zu Pionieren der deutschen Heringsfängerei. Erst 1972 erlosch mit dem Aufkommen der Industrieschifferei diese Form des Fischfangs. Scherben suchen und Vasen zusammensetzen Am Stand des Stadtmuseums Löhne graben die Besuchenden mit einer Schaufel aus Sandkisten Scherben aus, die sie hinterher mit Klebeband zusammenpuzzeln. &bdquo;So möchte ich erklären, woher einige Ausstellungsstücke der Museen stammen und warum sie so aussehen, wie sie aussehen“, sagt Museumsleiterin Sonja Voss. Gefragt sind auch die Kleidungsstücke, die sie zum Anprobieren mitgebracht hat. Der Renner ist ein Ritterhelm – Ausblick auf die am 6. September startende Ausstellung &bdquo;Ritter in Löhne?“ – und ein Renaissance-Kleid. Das probiert Linda Knigge spontan an, um &bdquo;ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich die Menschen damals in der Kleidung gefühlt haben.“ Darum geht es auch Voss, an deren Stand nach dem Platzregen am Vormittag und dem daher schleppenden Start mittags reichlich Betrieb herrscht. Aber auch den ruhigen Zeiten zu Beginn kann sie Positives abgewinnen: &bdquo;So blieb Zeit zum Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen der anderen Museen, und darum geht es bei Handwerk trifft Kultur ja auch.“ Über das Projekt Das Projekt &bdquo;Handwerk trifft Kultur“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Kreise Minden-Lübbecke und Herford. Daniela Daus (Kreis Minden-Lübbecke) und Niklas Bengtsson (Kreis Herford) unterstützen die 16 Partnereinrichtungen in den beiden Kreisen in puncto Museumspädagogik, Veranstaltungsmanagement oder Ehrenamt. &bdquo;Die Projekte haben überwiegend den Schwerpunkt bei der Geschichte des Handwerks in der Region und sind oft Vereine mit hohem ehrenamtlichen Engagement“, sagt Bengtsson: &bdquo;Alle sind Kleinodien, die es wert sind von einem größeren Publikum wahrgenommen zu werden.“ &bdquo;Mit den Aktionstagen wollen wir die Museen und Kulturorte dabei helfen, in der Region bekannter zu werden“, sagt Daus: &bdquo;Daher finden die Aktionstage abwechselnd in einem unserer Kreise statt, 2025 also wieder in Minden-Lübbecke.“ Der Ort stehe noch nicht fest, sagt Bengtsson: &bdquo;Bei der Museums-Eisenbahn Minden waren wir schon. Der Museumshof Rahden ist geeignet. Auf jeden Fall muss das Gelände groß genug sein, damit sich die Vereine und Initiativen auch angemessen präsentieren können.“

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