Trotz Bomben-Entwarnung: Bünder Verein darf Sportplatz noch monatelang nicht nutzen

Bünde. Wann kann der SC Bünde 10/45 wieder seinen Sportplatz in Hunnebrock nutzen? Das fragen sich die 580 Vereinsmitglieder mittlerweile schon seit mehr als zwei Monaten. Wegen des Verdachts auf einen Blindgänger im Randgebiet des Kunstrasenplatzes ist das Gelände bereits im April gesperrt worden. Und allem Anschein nach brauchen die Sportlerinnen und Sportler noch Geduld. Zurzeit ist der Platz an der Schloßstraße eine Baustelle: Ein Teil des Rasens ist aufgerollt und in der Erde sind mehrere neun Meter tiefe Löcher. Eine Spezialfirma hatte die vor rund zwei Wochen in die Erde gebohrt, um zu prüfen, ob dort wirklich eine nicht detonierte Fliegerbombe liegt. Das Ergebnis der Arbeiten: Es befindet sich kein Blindgänger an dem Bünder Sportplatz. Nachdem Michael Kröger, Vorsitzender des SC Bünde, das erfahren hatte, fragte er bei den Kommunalbetrieben Bünde (KBB) nach, wann der Verein den Platz wieder nutzen kann. Die Tochtergesellschaft der Stadt ist Eigentümerin des Platzes. Platz voraussichtlich im Herbst wieder bespielbar Dort bekam Kröger nach eigenen Worten allerdings keine konkrete Antwort. &bdquo;Nicht in absehbarer Zeit“, hieß es offenbar am Telefon. Die Begründung: Die Stadt findet keine Firma, die den Platz zeitnah wieder instandsetzen kann. Wie Katrin Greiwe, Referentin der Bürgermeisterin, nun auf Nachfrage der Neuen Westfälischen mitteilt, wird die Instandsetzung des Platzes auf Beginn der Herbstferien 2024 geschätzt – also Mitte Oktober. Gründe für die Wartezeit nennt Greiwe verschiedene. So werden für die Arbeiten am Sportplatz Hunnebrock verschiedene Firmen benötigt – es braucht Fachkräfte für Erd- und Spezialtiefbau, Pflasterarbeiten, Garten- und Landschaftsbau, Zaunbau sowie Sportplatzbau mit speziellen Kunststoffarbeiten für die Herstellung der elastischen Tragschicht sowie des Kunstrasenbelages. Spezialfirma ist noch in Holsen tätig Wie die Referentin erklärt, wird für Letzteres eine spezialisierte Sportstättenbaufirma benötigt. &bdquo;Genau diese Spezialfirma ist mit der Erneuerung des Kunstrasenbelages des VfL Holsen beauftragt. Der Kleinauftrag für die Maßnahme am Kunstrasenplatz Hunnebrock soll durch diese Spezialfirma miterledigt werden.“ Der Sportplatz in Hunnebrock steht also auf der Warteliste. Ärgerlich ist das für die Vereinsmitglieder des SC Bünde. Denn wie Michael Kröger bereits im April gegenüber der NW sagte, brauchen sie täglich einen Platz für das Fußballtraining ihrer Mannschaften. Seitdem der Kunstrasenplatz in Hunnebrock gesperrt ist, müssen sie auf die Sportplätze der Vereine in Südlengern und Ahle sowie auf ihren zweiten Sportplatz in Bustedt ausweichen. Der dort verlegte Naturrasen leide allerdings unter der Mehrbelastung, wie Kröger sagt. Vereinsheim nur teilweise nutzbar Doch nicht nur das ärgert den Vorsitzenden. Ihm zufolge sei dem Verein nicht nur weiterhin der Spielbetrieb in Hunnebrock untersagt worden, sondern auch die Nutzung des Vereinsheimes – obwohl mittlerweile Gewissheit herrscht, dass sich kein Blindgänger am Sportplatz befindet. &bdquo;Das kann ich persönlich nicht nachvollziehen“, sagt Kröger. Gerade jetzt zur Fußball-Europameisterschaft würden die Sportlerinnen und Sportler gerne in ihrem Vereinsheim zum &bdquo;Rudelgucken“ zusammenkommen. Und auch für andere, vereinsinterne Veranstaltungen werde das Sportlerheim regelmäßig genutzt. Nachdem Kröger sein Unverständnis dafür bei der Stadt deutlich gemacht hatte, genehmigte die Stadt, dass die Mitglieder das Sportlerheim einmal die Woche nutzen dürfen. Allerdings: &bdquo;Der Verein hat bei privater Nutzung des Vereinsheimes Sorge zu tragen, dass die interne Baustelle auf dem Sportplatz abgesichert und verkehrssicher ist“, sagt Greiwe. Verein kritisiert Kommunikation der Stadt Wieso der SC Bünde sein Sportlerheim nicht öfter nutzen darf, verstehen die Mitglieder nicht. Insbesondere, weil die Bohrungen sich genau auf der anderen Seite des Spielfeldes befinden als das Vereinsheim – zwischen der Baustelle und dem Gebäude sind also mehrere Meter Abstand. &bdquo;Dass keine Kinder auf den Sportplatz sollen, verstehe ich. Die können das vielleicht nicht einschätzen“, sagt er. Erwachsenen traue er das allerdings durchaus zu. Insgesamt wünscht sich Kröger eine bessere Kommunikation seitens der Kommunalbetriebe Bünde, wie er sagt. Ständig müsse er nachhaken, wie es mit den Bauarbeiten an der Spielstätte weitergeht. Von selbst habe die Stadt seit der Sperrung des Platzes selten Informationen an den Verein herangetragen. Stadt weist Vorwürfe zurück Katrin Greiwe hingegen sagt, dass &bdquo;alle wesentlichen Entscheidungen zum Sportplatz eng mit dem Verwaltungsvorstand der Stadt abgestimmt“ worden sind. Vom Sportamt der Stadt seien die Informationen stets an den Verein herangetragen worden. &bdquo;Das Ergebnis, den Spielbetrieb nicht vorzeitig zu gestatten, war für den Verein nicht zufriedenstellend; dies könnte das wiederholte Nachhaken seitens des Vereins erklären. An den Fakten hatte sich in dieser Phase allerdings nichts geändert, sodass seitens KBB und Stadt keine neuen Informationen kommuniziert werden konnten“, so Greiwe. Nach wie vor seien alle Beteiligten bemüht, dass der Platz möglichst bald wieder für den Spielbetrieb freigegeben werden kann, so die Referentin.

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