Blindgänger-Verdacht: Stadt Bünde bestätigt Nabu-Vorwurf

Bünde. Im Streit um die Suche nach einem Blindgänger am Sportplatz in Hunnebrock reagiert jetzt die Stadt Bünde auf Vorwürfe des Naturschutzbundes (Nabu). Der hatte jüngst erklärt, die Stadt hätte schon vor der Breitzeit der Saatkrähen die Vorarbeiten erledigen können, dann hätten die Naturschützer jetzt nicht einschreiten müssen. Denn die Vögel sind streng geschützt. Die Stadt bestätigt jetzt, dass sie schon im Januar vom Blindgänger wusste - und erklärt sich. Januar Die Schloßstraße soll schon seit einigen Jahren erneuert werden. Sie ist in einem so schlechten Zustand, dass sogar die Polizei zwischenzeitlich einschritt und sie aufgrund mangelnder Verkehrssicherheit sperrte. Weil jetzt die vollständige Sanierung mitsamt Kanalarbeiten ansteht, erreichte die Stadt Ende Januar der Hinweis auf einen möglichen Blindgänger im Bereich des Sportplatzes. Luftbildaufnahmen, die bei solchen Arbeiten üblicherweise ausgewertet werden, deuteten darauf hin. .responsive23-gE91d4uaLy8LCwZk-map-map { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-gE91d4uaLy8LCwZk-map-map { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-gE91d4uaLy8LCwZk-map-map { padding-top: 142.86%; } } Februar und März Einen solchen Verdacht hat es laut NW-Archiv seit Jahrzehnten nicht gegeben, kreisweit kam das zuletzt 2020 in Herford vor. Die Stadt Bünde begann dann, sich mit anderen Behörden, aber auch intern abzustimmen. Diese Gespräche mitsamt &bdquo;Koordinierung der zeitlichen Abläufe als auch die tatsächliche Durchführung notwendiger Vorarbeiten (Zaunabbau, Baumfällung, Entfernung des Kunstrasenbelags) bedurften eines gewissen zeitlichen Vorlaufs“, schreibt Katrin Greiwe, Referentin der Bürgermeisterin. Dazu gehört zum Beispiel auch, dass ermittelt werden muss, welche teils überregional verlaufenden Versorgungsleitungen (Strom, Gas) sich im Boden befinden, &bdquo;um diese bei Sondierungsbohrungen nicht zu beschädigen“. Für einige sei auch das Knowhow von Fremdfirmen erforderlich. Die erforderlichen Maßnahmen mussten in die Zeitpläne der Fremdfirmen, aber auch des Baubetriebshofs &bdquo;zwischengeschoben“ werden. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von NW Bünde (@buenderland) April Nachdem intern die Abläufe geklärt waren, wurde die Öffentlichkeit informiert, erläutert Greiwe weiter. Direkt betroffene Einrichtungen wie etwa der Sportverein, Schule, Kita, Behindertenwerkstätte seien direkt informiert worden. Am Mittwoch, 17. April, starteten die Vorarbeiten am Sportplatz Hunnebrock durch den Baubetriebshof, der Sportplatz ist seitdem gesperrt. Einen Tag später schaltete sich die Untere Naturschutzbehörde ein. Der Nabu hatte die Behörde über eine Saatkrähen-Kolonie informiert, die in dem kleinen Forst brüten, der für die Arbeiten teilweise gerodet werden muss. Die Untere Naturschutzbehörde ordnete einen sofortigen Stopp der Arbeiten an, die seitdem ruhen. Bei den Abstimmungen hatte die Stadt Bünde offenbar versäumt, die Naturschutzbehörde ebenfalls zu informieren. Stattdessen hatte man Bäume gefällt, in denen sich keine Nester befanden. &bdquo;Die Baumschutzsatzung kam hier nicht zum Tragen, weil es sich um eine Waldfläche handelt. Laut Paragraf 2, Absatz 3 der Satzung sind Waldflächen von den Vorschriften ausgenommen. Somit musste auch keine Fällgenehmigung eingeholt werden“, erläutert Katrin Greiwe. Wie es weitergeht Die Vorarbeiten dürfen aus Gründen des Artenschutzes nicht vor dem 1. Juni fortgesetzt werden. Sind die Arbeiten erledigt, ist also in einem Radius von acht Metern rund um den Fundort alles entfernt worden, kann der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Arnsberg anrücken und sich auf die Suche nach dem Blindgänger machen. Dafür wird auch in den Boden gebohrt. &bdquo;Wie es dann weiter geht, hängt davon ab, ob sich der Blindgänger-Verdacht bestätigt und schlussendlich dann davon, um welche Art und Größe es sich beim Blindgänger handelt“, schreibt Greiwe weiter. Weitere Anfragen der Öffentlichkeit zu dem Thema will die Stadt Bünde nicht beantworten: &bdquo;Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, wird es seitens der Stadt keine weiteren Auskünfte zum Thema Saatkrähen geben.“

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