„Wird große Lücke hinterlassen“: Der stille Lotse im Bünder Rathaus nimmt Abschied

Bünde. Unzähligen Sitzungen hat Günther Berg als Erster Beigeordneter der Stadt Bünde beigewohnt. Nach zum Teil langen Diskussionen zwischen Lokalpolitikern war er es dann oft, der in einer einzigen kurzen Zusammenfassung die zuvor debattierten Probleme auf den Punkt brachte und nicht selten auch gleich eine mögliche Lösung dafür präsentierte. Und das fast immer unaufgeregt und mit Bedacht. Ende August endet Bergs zweite Amtszeit und es wird keine dritte geben. Günter Berg informierte die Bürgermeisterin und die Fraktionen bereits im vergangenen Monat, dass er nicht für eine erneute Wiederwahl kandidieren wird. Beigeordnete sind kommunale Wahlbeamte und werden vom Rat einer Stadt oder einer Gemeinde für die Dauer von acht Jahren gewählt. Vor 16 Jahren übernahm Günter Berg den Posten in Bünde. In seinen Verantwortungsbereich fielen in der Bünder Verwaltung unter anderem die Bereiche Soziales, Schule und Sport, Sicherheit und Ordnung sowie das Jugendamt. Insbesondere verantwortete er zuletzt auch über mehrere Jahre in seiner Funktion als Kämmerer die finanziellen Geschicke der Stadt. Und schlussendlich leitete er dann auch noch bis vor wenigen Monaten die Kommunalbetriebe Bünde (KBB), nachdem deren Chef Peter Speckmann im Juli 2020 in den Ruhestand ging. Bürgermeisterin gibt ein Amt ab &bdquo;Der Weggang von Herrn Berg wird bei uns eine Lücke hinterlassen, die wir sehr schnell wieder schließen müssen“, betont Bürgermeisterin Susanne Rutenkröger. Der personelle Wechsel finde in ihren Augen zu einem Zeitpunkt statt, an dem die Zukunft des Rathauses strategisch gut im Blick behalten werden könne. &bdquo;Es liegt auf der Hand, dass die Nachbesetzung der Beigeordnetenstelle Gelegenheit bietet, die Organisationsstruktur an sich zu überdenken.“ Im Rahmen ihrer Organisationshoheit hat Rutenkröger in einem ersten Schritt entschieden, ihre Doppelrolle als Dezernentin abzugeben. Ihre Erfahrungen seit Amtsantritt zeigen ihr, dass durch eine dauerhaft besetzte Leitungsfunktion für die fachliche Arbeit in den betroffenen Ämtern mehr Kontinuität gewährleistet werden kann. Es sei wichtig, den Fokus auf aktuelle Herausforderungen wie Fachkräftemangel, Digitalisierung, Infrastrukturerhalt und Krisenmanagement zu verstärken. &bdquo;Auch für ihre Herzensthemen Bürgernähe und das politische Miteinander möchte sich die Bürgermeisterin mehr Spielraum verschaffen“, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus. Demnach soll es für ihren derzeitigen Bereich eine neue Dezernatsleitung geben. Darüber hinaus ist die Überprüfung der Ämterstruktur vorgesehen. Susanne Rutenkröger hat ihre Vorstellungen bereits in ersten Gesprächen an die Politik herangetragen. Neue Leitungsstelle wird geschaffen Zur Erklärung: Als Bürgermeisterin leitet Susanne Rutenkröger das Dezernat 1, zu dem das Haupt- und Rechtsamt sowie das Personalamt, Stadtmarketing und Kultur wie auch die Feuer- und Rettungswache gehören. Wie die Bürgermeisterin auf NW-Nachfrage erklärt, soll dem Dezernat 1 künftig eine Leitungsstelle übergeordnet werden, die mit einer Beamtin oder einem Beamten auf Lebenszeit besetzt wird. Im Gegensatz dazu sind die Dezernate 2 (Erster Beigeordneter) und 3 (Technische Beigeordnete) mit Wahlbeamten besetzt. Bei der Nachfolgeregelung der Beigeordnetenstelle, bei der auch der Politik eine entscheidende Rolle zukommt, müssen genaue rechtliche Schritte eingehalten werden. Alle Beteiligten haben sich bereits darauf verständigt, das Stellenbesetzungsverfahren extern begleiten zu lassen. Bei der Suche nach der Technischen Beigeordneten habe sich diese Vorgehensweise sehr gut bewährt. &bdquo;Der Grundstein für eine zügige Neubesetzung dieser wichtigen Funktion an der Rathausspitze wird in der anstehenden Ratssitzung gelegt“, so Rutenkröger. Auch Technische Beigeordnete geht bald Zum Weggang von Günther Berg findet die Bürgermeisterin dankende Worte. &bdquo;Mit Herrn Berg verliere ich nicht nur meinen rechtlichen Vertreter, mit ihm geht auch ein enormer Erfahrungsschatz, der mit beeindruckendem Fachwissen einhergeht. Für die konstruktive Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren gilt mein ausdrücklicher Dank“, so Rutenkröger abschließend. Fakt ist schon jetzt, dass Günther Berg, der im Sommer 60 Jahre alt wird, große Fußstapfen hinterlässt. Er wäre am Ende einer kompletten dritten Amtszeit 68 Jahre alt. Wenn er das Amt nur regulär bis zu seinem 65. Lebensjahr im Jahr 2029 bekleiden würde, könnte das eine Herausforderung für das Rathaus bedeuten, denn ein Jahr darauf – 2030 – findet eine Kommunalwahl statt. Dann endet auch die Amtszeit der Technischen Beigeordneten Andrea Brückner, die in dem Jahr 65 wird. Vielleicht wären das zu viele Veränderungen in der Rathausspitze in zu kurzer Zeit.

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