
Bad Oeynhausen. Es ist eine Wiederwahl, die aber auch den Einstieg in einen Umbau der Verwaltungsspitze der Stadt Bad Oeynhausen einleitet. Mit nur zwei Gegenstimmen wählte der Stadtrat am Mittwochabend Thomas Lüer für weitere acht Jahre zum Technischen Beigeordneten. Seine Amtszeit würde so theoretisch bis zum 31. Dezember 2033 gehen. So lange aber wird Lüer nicht bleiben.
Der Wahlakt war kurz und schmerzlos: Es gab keine Debatte und eine schnelle Abstimmung, dann war die Vertragsverlängerung mit dem Chef im Technischen Rathaus besiegelt. Bürgermeister Lars Bökenkröger beglückwünschte Lüer. Und Gerhard Beckmann (SPD) wollte wissen: „Nimmt er denn die Wahl überhaupt an?“ Die Antwort übernahm der Bürgermeister: „Er kann ja nicht anders“, sagte Bökenkröger. Grund dafür ist die nordrhein-westfälische Gemeindeordnung, die von Wahlbeamten wie Beigeordneten verlangt, dass sie sich sogar zwei Wiederwahlen stellen müssen.
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Während Thomas Lüer in der Ratssitzung die Freude über seine Wahl noch recht gut verbergen konnte, versicherte er am Donnerstag im Gespräch mit der NW: „Ich freue mich. Ich arbeite ja sehr gern in Bad Oeynhausen.“ Die Frage ist: Wie lange noch? „Ich werde im März 2028 das gesetzliche Renteneintrittsalter erreichen“, erklärt er. Und das sei auch das von ihm angepeilte Ende seiner Dienstzeit. 2028 - auf welchem Stand mag dann das wohl größte Projekt seiner Amtszeit sein, der Radschnellweg? „Der ist dann im Bau“, ist Thomas Lüer überzeugt.
Der Beigeordnete für Bürgerdienste geht Ende Oktober in den Ruhestand
Lüers Wiederwahl ist die erste öffentliche Maßnahme zur künftigen Gestaltung der Verwaltungsspitze. Hinter verschlossenen Türen einigten sich die Beteiligten bereits darauf, dass die Amtszeit des Beigeordneten für Bürgerdienste, Stefan Tödtmann, mit dem Auslaufen seiner achtjährigen Wahlzeit zum 31. Oktober 2025 endet. Eine Wiederwahl gibt es nicht, Tödtmann geht in den Ruhestand. Die Beigeordnetenstelle wird neu ausgeschrieben.
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Der dritte Beigeordnete, der in der Verwaltungshierarchie der Erste ist, soll dagegen auch in die Verlängerung gehen. Die Amtszeit von Georg Busse, als Erster Beigeordneter allgemeiner Stellvertreter des Bürgermeisters in der Verwaltung, endet am 21. Februar 2026. Da frühestens ein halbes Jahr vor diesem Termin über eine mögliche Verlängerung entschieden werden darf, steht dieses Thema erst nach der Kommunalwahl auf der Agenda. Am 8. Oktober soll der Rat über eine weitere Amtszeit Busses entscheiden. Auch hier greift die Pflicht der Amtsinhaber, sich einer Wiederwahl zu stellen. „Ich hätte mir das auch anders vorstellen können“, räumt Busse gegenüber der NW ein. Er betont aber auch: „Eine Wiederwahl ist für mich in Ordnung. Ich mache das ja gern, was ich tue.“
Georg Busse ist Jahrgang 1963, das Rentenalter erreicht er 2030. Es gebe aber auch die Möglichkeit, mit 65 Jahren auszuscheiden. „Das fällt zeitlich fast zusammen mit 45 Jahren Dienstzeit“, berichtet Busse. Deshalb strebe er ein Ende seiner Tätigkeit als Beigeordneter in 2028 an, verriet er der NW.
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