Wo in Bünde ein 300.000 Quadratmeter großes Rückhaltebecken für Hochwasser entsteht

Bünde. Um Bürger und Infrastrukturen bei möglichem Hochwasser besser zu schützen, soll entlang der Else in Ahle ein Rückhaltebecken entstehen, auch Flutpolder genannt (die Neue Westfälische berichtete). Doch die Umsetzung der Pläne, an denen seit 2006 gearbeitet wird, zieht sich hin. Grund für die jüngste Verzögerung: Die Bezirksregierung muss die Wasserstände der Else neu berechnen. Doch wieso muss das ausgerechnet jetzt passieren? Und wann können Bürger endlich mit der Umsetzung der Pläne rechnen? Die Redaktion hat noch einmal beim Werre-Wasserverband, der für den Bau des Beckens zuständig ist, nachgefragt. Geschäftsführer Steffen Veenaas erklärt auf Nachfrage, dass es sich bei der Neuberechnung der Werte um eine Routinemaßnahme der Bezirksregierung handelt, die alle paar Jahre erfolgt. Werte liegen noch nicht vor Eigentlich sei die Planung des Verbandes im vergangenen Herbst final gewesen und sollte zur Genehmigung bei der Bezirksregierung eingereicht werden. Die habe dann aber auf die Neuberechnung der Werte aufmerksam gemacht. &bdquo;Die wollen wir jetzt noch abwarten. Auf ein halbes Jahr kommt es auch nicht mehr an“, sagt Veenaas. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von NW Bünde (@buenderland) Die Werte spielen insofern eine Rolle, als dass in dem Flutpolder eine feste Schwelle eingeplant ist, die sich nach der Wasserstandhöhe der Else richtet. Wenn sich die inzwischen verändert hat, müsse auch die entsprechende Schwelle am Flutpolder angepasst werden, erklärt Veenaas. Ihm zufolge habe die Bezirksregierung bereits Ende vergangenen Jahres mit der Berechnung begonnen, dem Werre-Wasserverband liegen die Werte allerdings noch nicht vor. Baubeginn frühestens 2026 Der Geschäftsführer geht davon aus, dass die neu berechneten Werte keine großen Veränderungen mit sich bringen werden und die Planung voraussichtlich, wenn überhaupt, nur marginal verändert werden müsse. Er ist guter Dinge, dass der Verband sein Vorhaben zeitnah zur Genehmigung bei der Bezirksregierung einreichen kann und sich der Zeitplan nicht erneut verzögern werde. Bis das Becken tatsächlich gebaut wird, wird aber noch Zeit vergehen, wie Veenaas sagt. Die Genehmigung dauere ungefähr ein Jahr. Danach müsse eine Ausführungsplanung erfolgen und eine Firma mit dem Bau beauftragt werden, das dauere voraussichtlich noch einmal circa eineinhalb Jahre. &bdquo;Es wird also frühestens 2026 mit dem Bau begonnen“, sagt Veenaas. Die Bauzeit des Polders an sich betrage dann rund ein Jahr. Nach fast 20 Jahren seit Entstehung der ersten Pläne zum Flutpolder ist die Umsetzung nun also in Sicht. 300.000 Kubikmeter großes Becken Das Rückhaltebecken soll 300.000 Kubikmeter groß sein. Es soll auf der Ackerfläche zwischen Else und Darmühlenbach entstehen und Teile der Uferstraße und des Karrenbruchs einschließen. Der Sportplatz Ahle wird umgangen. Außerdem sollen die Brunnengebiete der EWB durch das Becken geschützt werden. Wenn es fertiggestellt ist, soll es laut Veenaas folgendermaßen funktionieren: Der Elsedamm in dem betroffenen Gebiet soll abgesenkt werden. Wenn der Pegel der Else dann auf eine gewisse Höhe ansteigt, kann das Wasser in den Polder fließen - und so eine Überschwemmung angrenzender Wohn- und Landgebiete vermieden werden. Das Wasser, das sich im Polder angestaut hat, kann dann einerseits über die Schwelle wieder zurück in die Else fließen. Der Rest entleert sich laut Veenaas im angrenzenden Darmühlenbach sowie über einen weiteren Ablass nahe der EWB. Stadt plant weitere Maßnahmen Auch die Stadt Bünde plant noch weitere Maßnahmen zum Hochwasserschutz. Stadtsprecherin Doris Greiner-Rietz erklärt auf Nachfrage der Redaktion, dass insgesamt noch rund sieben Kilometer Deicherneuerungen und zahlreiche lokal begrenzte Einzelmaßnahmen ausgeführt werden müssten. &bdquo;Die Maßnahmen liegen im Wesentlichen allesamt parallel zu Else, Neue Else und dem Unterlauf vom Darmühlenbach“, so Greiner-Rietz. Ihre Umsetzung erfolge sukzessiv nach dem Vorliegen der wasserrechtlichen Genehmigungen und dem Erhalt der jeweiligen Förderzusage. Wie die Stadtsprecherin sagt, werden bauliche Maßnahmen zum Hochwasserschutz mit bis zu 80 Prozent der Bau-, Planungs- und Grunderwerbskosten vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert. &bdquo;Die übrigen Kosten bilden den von der Stadt Bünde zu tragenden Eigenanteil.“

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