Verkehrsprobleme in Bünde: Schwere Lkw können bald weniger Brücken nutzen

Bünde. Seit gestern ist die Holzhauser Straße zwischen Talstraße und Habighorster Weg gesperrt, weil die EWB die Trinkwasserleitungen erneuert. Die Umleitung führt aktuell über die Holser Straße. Für den Schwerlastverkehr, der in Richtung Hansastraße oder A30 unterwegs ist, wäre das momentan offiziell die einzige Möglichkeit. Denn die A30-Brücke der Osnabrücker Straße ist laut der Autobahn GmbH &bdquo;mindertragfähig“. Das teilte die Behörde im vergangenen Jahr bereits der Stadt Bünde mit. Doch der Prozess scheint kompliziert zu sein. Die Kommunen seien im Sommer vergangenen Jahres über die Notwendigkeit einer Entlastung der Brückenbauwerke informiert worden. Das teilt die Autobahn GmbH mit. Vier A30-Brücken sind es allein im Bünder Stadtgebiet: &bdquo;Zum Tierheim“, &bdquo;Heuerlingstraße“, &bdquo;Weseler Straße“ und &bdquo;Osnabrücker Straße“. Laut der Autobahn GmbH gibt es für die Kommunen zwei Möglichkeiten, die Brücken bis zu einer Sanierung vor einer zu hohen Beanspruchung zu schützen: entweder sie richten eine bauliche Einschränkung ein, die den Verkehr in nur eine Richtung fließen lässt (Ampelverkehr), oder aber sie sperrt die Brücken für Fahrzeuge ab einem bestimmten Gesamtgewicht. In diesem Fall gibt die Autobahn GmbH eine Begrenzung von 16 Tonnen an. Der Schwerlastverkehr wird immer schwerer Für die Straßen &bdquo;Zum Tierheim“ und &bdquo;Heuerlingstraße“ gibt es für die Stadt im Grunde kein Problem, denn zum einen sind die Gemeindestraßen – gehören also der Stadt Bünde – und zum anderen werden diese Brücken eher selten von schweren Fahrzeugen frequentiert und dienen vorwiegend Fußgängern und Radfahrern als Überquerung der A30. Allerdings dürfe man dabei auch den immer schwerer werdenden landwirtschaftlichen Verkehr nicht vergessen, der nicht selten über 16 Tonnen wiegt, hieß es erst kürzlich im Verkehrsausschuss. Hier greift die Straßenverkehrsbehörde der Stadt Bünde zu einer Gewichtsbegrenzung, damit der Pkw- und Radverkehr nicht unnötig an einer Ampel warten muss. Die &bdquo;Weseler Straße“ ist eine Kreisstraße. Der Kreis Herford ist somit der Straßenbaulastträger. Hier wird es ebenfalls zu einer Gewichtsbegrenzung kommen. Die vierte &bdquo;mindertragfähige“ Brücke, die über die A30 führt, ist im Bünder Stadtgebiet die der &bdquo;Osnabrücker Straße“ – eine der Hauptverkehrsadern zwischen A30/Hansastraße und dem nördlichen und westlichen Stadtgebiet. Wie man diese Brücke vor Überlastung schützen will, ist derzeit noch völlig unklar. &bdquo;Die Informationspolitik von Straßen NRW lässt da zu wünschen übrig“, sagt Bündes Technische Beigeordnete Andrea Brückner auf NW-Nachfrage. Abstimmungsprobleme zwischen Behörden Der Ablauf ist dabei folgendermaßen: Die Autobahn GmbH delegiert die Maßnahmen an die jeweilige Kommune. Die wiederum informiert den jeweiligen Straßenbaulastträger darüber, dass er Maßnahmen zu treffen hat. Der jeweilige Straßenbaulastträger – bei der Osnabrücker Straße (L546) ist das Straßen NRW – muss entscheiden, ob die jeweilige Brücke einspurig entlastet wird, oder ob nur noch Fahrzeuge unter 16 Tonnen dort fahren dürfen. Die entsprechende Beschilderung an der Brücke nimmt er in der Regel selbst vor. Die Stadt Bünde weist in dem Zuge nur an, dass Maßnahmen zu ergreifen sind und leitet den Verkehr entsprechend um. Hier gibt es nach NW-Informationen momentan noch Abstimmungsbedarf zwischen den verschiedenen Behörden. Dem Schwerlastverkehr kommt das in den kommenden Monaten bis Ende April aber zugute, so lange die Holzhauser Straße für eine Durchfahrt zur Hansastraße gesperrt ist. Offiziell führt die Umleitung zwar über die Holser Straße, doch auch der Weg über die Osnabrücker Straße über die A30 hinweg ist momentan noch frei.

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