Zoff und Untätigkeit: Vor dieser Bünder AfD muss niemand Angst haben

Einige Bünder dürften ihren Augen nicht getraut haben, als sie das Ergebnis der vergangenen Kommunalwahlen sahen. Mehr als sechs Prozent der Wähler stimmten damals für die Alternative für Deutschland und mit drei Vertretern zog die Rechtsaußenpartei in den Stadtrat ein. Während die Freude im AfD-Lager groß war, sorgte der Einzug bei Vertretern anderer Parteien für Entsetzen. Wie viele Bünder der Alternative für Deutschland bei den kommenden Wahlen ihre Stimme geben werden, lässt sich nicht prognostizieren. Klar ist aber, dass die AfD deutschlandweit Zulauf bekommen hat. Das zeigen aktuelle Umfrageergebnisse. Besonders in Ostdeutschland hat die Partei viele Sympathisanten, ist laut den Demoskopen in einigen Bundesländern stärkste Kraft. Und selbst in Westdeutschland, wo sich die Rechtspartei lange schwer getan hat, ergeben Umfragen aktuell zweistellige Zustimmungsergebnisse. Schwierigkeiten mit dem AfD-Hoch Die übrigen Parteien und auch viele Medien tun sich im Umgang mit dem Umfragehoch der AfD schwer. NS-Vergleiche sind an der Tagesordnung. Doch muss man die Rechtspartei wirklich mit der verbrecherischen NSDAP vergleichen, wenn man sich einfach nur die Arbeit der AfD-Politiker in den politischen Gremien anschauen kann? Ein Blick auf Bünde zeigt, dass die Alternative für Deutschland in der heimischen Kommunalpolitik mit Inaktivität aufgefallen ist. Meine Kollegin Katharina Eisele hat recherchiert, wie fleißig die Kommunalpolitiker in den vergangenen Jahren gewesen sind. Dafür hat sie die Zahl der Anträge ermittelt, die die Fraktionen in der aktuellen Wahlperiode gestellt haben. Der Wert, der sich für die AfD ergibt, ist desolat. Rechtes Trio im Streit Die Fraktion, die lange aus dem Trio Vitalij Kaiser, Heiko Schröder und Heidi Ludwig bestand und nach Kaisers Abschied nur noch ein Duo ist, hat ganze fünf Anträge gestellt. Allerdings wurden davon vier zurückgezogen, weil sie aufgrund der Ausführungen der Verwaltung obsolet waren. Ein Antrag wurde abgelehnt. Aufgefallen ist die Fraktion dagegen mit einer Auseinandersetzung, die sich Heiko Schröder und der Ex–Fraktionsvorsitzende Vitalij Kaiser auf dem Rathausparkplatz geliefert haben. Ratsmitglieder berichteten, dass zwischen den Rechts-Politikern erst verbal die Fetzen flogen – und dann auch die Fäuste. Ein Kommunalpolitiker konnte die Streithähne trennen. Heiko Schröder erstattete noch im Anschluss eine Strafanzeige bei der Polizei in Bünde. Handgreiflichkeiten auf Rathausparkplatz Zuvor hinterließen die Streithähne bereits im Ratssaal kein gutes Bild. Schröder warf seinem ehemaligen Parteifreund vor, dass es in Bezug auf den Verbleib von Fraktionsgeldern zu Ungereimtheiten gekommen sein soll. Beide gingen sich so verbal an, dass eine geordnete Sitzung kurzzeitig nicht möglich war. Es reicht aber nicht, auf die Inaktivität und die Verfehlungen hinzuweisen. Die derzeit erstarkte AfD entzaubert man nicht mit Empörung, Feindschaft und Verteufelung, sondern mit Argumenten und einer Kommunalpolitik, die den Bürger wieder in den Mittelpunkt rückt. Politische Entscheidungen besser kommunizieren Gerade in Zeiten von Sozialen Medien, in denen sich Fake-News und Halbwahrheiten in Sekundenschnelle verbreiten, müssen Politiker wieder stärker den Kontakt zum Wähler suchen, ihre Agenda erklären und verständlich machen. Politik, die von oben nach unten gemacht wird, schreckt ab und treibt die Menschen zu denen, die vermeintlich einfache Antworten auf schwierige Fragen haben: zur AfD. Noch sind viele Parteien mit Blick auf den rechten Höhenflug ratlos. Das muss sich ändern. Denn nicht überall in Deutschland hat man Glück, dass sich die AfD so dilettantisch anstellt und zerlegt, wie sie es in Bünde seit Ende 2020 bereits getan hat.Wie denken Sie darüber? Ich freue mich auf Ihre Anregungen unter fweyand@owl-digital.de

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