Schutz vor Starkregen in Bünde: Hochwasser-Betroffene kritisieren die Stadt

Bünde. Ein Starkregen hatte im Sommer 2021 zur Folge, dass besonders im Stadtteil Hunnebrock viele Grundstücke, Keller und Wohnungen von enormen Wassermassen stark beschädigt wurden. Die finanziellen Schäden für die Eigentümer waren enorm – und sind es noch. Seit dem gehen die Hunnebrocker mit der Stadtverwaltung hart ins Gericht und fordern Maßnahmen, die solche Schäden nach einem Starkregen verhindern. Über die Antworten der Stadtverwaltung auf die Fragen von Grünen-Ratsmitglied Elmar Holstiege in der Ratssitzung Mitte März sind die Betroffenen alles andere als glücklich. Die Betroffenen haben zwar längst akzeptiert, dass auch sie als Eigentümer in der Pflicht stehen, Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Doch ihrer Ansicht nach versuche die Stadtverwaltung bei der Beantwortung der Fragen, den Eindruck zu vermitteln, dass in Bezug auf den Schutz vor Starkregenfolgen ihrer Seite her &bdquo;alles geregelt und erledigt“ sei. &bdquo;Dem ist aber nicht so“, heißt es im Protokoll des Arbeitskreises Starkregen, das der Redaktion vorliegt. Die bisherigen Absprachen bei Treffen von Betroffenen und der Stadtverwaltung würden sich zudem nicht darauf reduzieren lassen, dass die Bürger in der Verantwortung stünden, sich zu schützen. Darauf habe die Stadtverwaltung in der Beantwortung aber wohl den Fokus gelegt und erklärte, dass beispielsweise eine Vergrößerung der Abwasserkanäle – für die die Stadt zuständig wäre – keinen Nutzen bringen würde. &bdquo;Wenn das Abwassermanagement absolut sicher ist, dass ,die Kanalisation in dem Gebiet ausreichend bemessen ist’, bezieht sich dies ausschließlich auf den Bereich Abwasser aus den Haushalten und nicht auf die Situation Starkregen oder Hochwasser“, heiß es vom Arbeitskreis weiter. &bdquo;Viele Dinge könnten seitens der Stadt getan werden“ Die Betroffenen warten seit geraumer Zeit auf einen festen Ansprechpartner mit dem Schwerpunkt &bdquo;Bürgerberatung Starkregen“. Laut Arbeitskreis habe der zuständige Verwaltungsmitarbeiter Michael Böke-Hasselmeier der Bürgermeisterin in einem Gespräch nach der Ratssitzung im November zugesichert, dass dafür keine neue Stelle geschaffen werden müsse. Ab Januar bereits solle ein Mitarbeiter seiner Abteilung für die Bürger ansprechbar sein und auch die lang versprochene Starkregengefährdungskarte sollte längst auf der Internetseite der Stadt Bünde aufrufbar sein. &bdquo;Bisher ist aber weder die Person benannt und auch die Karte ist nicht im Netz“, heißt es im Sitzungsprotokoll des Arbeitskreises Starkregen. Bis vor einigen Tagen sei der Arbeitskreis mit Blick in die Zukunft guter Dinge gewesen, da Christoph Wittler, bei der Stadt Bünde für Gewässer zuständig, &bdquo;mit klaren Worten darlegte, dass viele Dinge zum Schutz der Bürger gemacht werden könnten, es allein derzeit weder die personelle Decke hergebe, noch das bislang auch nur ein Cent für die Planung seitens der Stadt bereitstünde“, so die Mitglieder des Arbeitskreises. Und weiter: &bdquo;Wir waren sicher, dass der Kämmerer und die Bürgermeisterin dies umsetzen.“ Die Betroffenen erklären, dass sie &bdquo;sehr froh“ seien, dass der Bünder Haushalt in der Sitzung im März noch nicht beschlossen wurde und stellen fest: &bdquo;Wie wir erfahren haben, ist bisher für den Bereich Starkregenmanagement kein Betrag im Haushalt eingeplant gewesen.“ Nun hoffe man, die Stadt zu sensibilisieren, &bdquo;einen gewissen Obolus“ einzuplanen, mit dem die Einzelmaßnahmen wie Rückhaltebecken, Erhöhung und Absenkung des Fahrbahnniveaus, Offenlegung von Gewässern realisiert werden können. Bürgermeisterin habe Starkregen zur Chefsache gemacht Dennoch vertraue man darauf, wie es in dem Protokoll festgehalten ist, &bdquo;dass die Bürgermeisterin, die von Beginn an diese Starkregengefährdung als Chefsache übernommen hat, nun auch in der Verwaltung dafür sorgen wird, dass den gefährdeten Anliegern nun aufgezeigt wird, wann und wo welche Aktivitäten übernommen werden und wie diese anfallenden Kosten finanziert werden“. Der Stadtrat tagt öffentlich am 5. Mai, 19 Uhr, im Rathaus.

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