Aussteller-Rekord in Bünde: Das erwartet Jugendliche bei der Ausbildungsplatzbörse

Bünde. Was will ich eigentlich nach meinem Schulabschluss beruflich machen? Viele Schülerinnen und Schüler stehen vor demselben Problem. Unentschlossene und solche, die schon eine ungefähre Vorstellung haben und nur noch auf der Suche nach dem passenden Unternehmen sind, können sich bei der 25. Ausbildungsplatzbörse am Freitag, 3. Februar, von 13 bis 17 Uhr bei mehr als 100 teilnehmenden Ausstellern im Stadtgarten informieren. &bdquo;Das ist eine absolute Rekordzahl“, sagt Sina Oestreich von der Stabstelle Wirtschaftsförderung der Stadt Bünde. Die Messe wird von der Stadt in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit und der Initiative Wirtschaftsstandort Kreis Herford veranstaltet. &bdquo;Es sind Unternehmen aus allen möglichen Bereichen dabei, auch aus unterschiedlichen Bundesländern“, sagt Oestreich. Mit dabei sind unter anderem die Deutsche Flugsicherung, Deichmann, Lidl, die Bundeswehr und die Bundespolizei. Aber auch große Player aus der Umgebung wie Häcker-Küchen, Hettich, Rotpunkt Küchen und und die Sparkasse Herford sind vertreten. Vorgestellt werden verschiedene Berufe und duale Studiengänge – Fluglotse, Mediendesigner, Kosmetiker und Süßwarentechnologe sind nur ein paar Berufe. Auch viele handwerkliche Berufe sind zu entdecken. &bdquo;Die Schüler sollten auf jeden Fall ihre Bewerbungsunterlagen mitbringen, es gibt auch eine Sitzgelegenheit für Gespräche direkt mit den Personalleitern“, sagt Oestreich. So könnten kleine Kennenlerngespräche direkt vor Ort geführt werden. &bdquo;Das ist die beste Möglichkeit. Man hat mehr als 100 Unternehmen vor Ort und kann in kurzer Zeit so viele Bewerbungsgespräche führen, wie es sonst nicht möglich wäre. Und das in gelockerter Atmosphäre, ohne Druck und ohne Krawatte oder Jackett“, sagt Oestreich. Die teilnehmenden Firmen hätten mehr als 584 freie Stellen für 2023 gemeldet und 2.740 Stellen für 2024, sagt Oestreich. Neue Berufe entdecken Bürgermeisterin Susanne Rutenkröger ist von dem niederschwelligen Angebot – diesmal ganz ohne Corona-Beschränkungen – überzeugt: &bdquo;Das motiviert vielleicht auch, sich Berufe anzugucken, die man vorher nicht auf dem Schirm hatte. Ich höre von vielen Eltern auch immer wieder, dass ihre Kinder gar nicht wissen, was sie nach der Schule machen sollen.“ Wer Fragen zum Beruf oder zum Ausbildungsberuf hat, kann diese direkt vor Ort mit Auszubildenden der Firmen klären. Auch Lehrer seien eingeladen, betont Oestreich, &bdquo;um sich mit Firmen zu vernetzen und für einen guten Übergang zwischen Schule und Beruf zu sorgen“. Armin Schmitz von der Berufsberatung der Agentur für Arbeit begleitet die Börse von Anfang an und erinnert sich an frühere Zeiten zurück: &bdquo;Bei der ersten Ausbildungsplatzbörse waren relativ wenige Betriebe, ganz viele Bildungsträger und Tausende Jugendliche dabei.“ Heute sieht es deutlich anders aus, wie die große Zahl der Unternehmen zeigt. &bdquo;Die Betriebe müssen sich aktuell sehr bemühen, Fachkräfte zu bekommen und die beste Möglichkeit ist sicherlich, selber auszubilden und auf diesem Wege Kontakte zu knüpfen.“ Deutlicher Wandel auf dem Arbeitsmarkt Frauke Schwietert, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Herford, verweist in diesem Zuge darauf, dass der Wandel zum Bewerbermarkt weiter fortschreiten werde, es also mehr freie Stellen als Fachkräfte geben wird. In den nächsten zehn Jahren gehe jeder Fünfte im Kreis Herford in den Ruhestand, die meisten davon hätten einen Facharbeiter-Status. Auf der anderen Seite gebe es durch den demografischen Wandel aber immer weniger Jugendliche, die nachrücken und von denen immer mehr die Hochschul- oder Fachhochschulreife erlangen. Entsprechend müssen Arbeitgeber also agieren, um eine Ausbildung attraktiv zu machen. Eine reale Messe mit persönlichem Kontakt hält Schwietert deshalb für wichtig: &bdquo;Die persönliche Begegnung hat einen besonderen Mehrwert.“ Man dürfe bei den Schulabgängern auch nicht mehr zu sehr zwischen Eignung und Nicht-Eignung unterscheiden. Wichtig sei hingegen, wie man jeden Jugendlichen begleiten und vermitteln kann. Viele Jugendliche, der eher praktisch veranlagt seien, werden laut Schwietert später zu wertvollen Mitarbeitern für die Unternehmen. Auch Eltern sollten bei der Berufsmesse unbedingt dabei sein, da sie laut einer Bertelsmann-Studie bei mehr als 70 Prozent der Schüler als wichtigste Unterstützer bei der Berufswahl gelten. Zu 30 Prozent spiele die Berufsberatung eine Rolle. Die Messe richtet sich an alle Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen im Kreis Herford sowie aus Melle, Lübbecke und Bad Oeynhausen, die 2023 und 2024 ihren Schulabschluss machen. Weitere Informationen zur Messe unter: buende.de

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