Bünder Politiker will Bürgern Angst vorm Regionalplan nehmen

Bünde. Vor Kurzem wiesen Aktivisten des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) darauf hin, dass ein Starkregen-Risikogebiet im aktuellen Regionalplan-Entwurf als Siedlungsgebiet ausgeschrieben ist. Sie warnten vor den Folgen, die eine Versiegelung dort bei einem erneuten Extrem-Unwetter für den Ortsteil Hunnebrock haben könnte. Jörn Döring (UWG) habe daraufhin viele Anrufe besorgter Anwohner aus Hunnebrock erhalten, erzählt er. Nun möchte er diesen Anwohnern die Angst nehmen. Denn nur weil etwas im Regionalplan stünde, müsse das nicht automatisch umgesetzt werden. &bdquo;Ich glaube nicht, dass irgendwer am Regionalplan arbeitet, der was Schlechtes will“, sagt Jörn Döring, Fraktionsvorsitzender der Bünder UWG. Im aktuellen Entwurf für den Regionalplan werden für die einzelnen Kommunen in OWL Flächen ausgewiesen, die sich für den Bau von Siedlungs- und Industriegebieten eignen. Stein des Anstoßes bei der aktuellen Diskussion ist ein ausgewiesenes Siedlungsgebiet im Süden von Hunnebrock, das etwa zwischen Zillestraße und Weseler Straße liegt. Mehrere Stellen auf der etwa 50 Hektar großen Fläche sind auf einer Starregenkarte des Bundes als besonders von Starkregen betroffen gekennzeichnet. Die Umweltschützer des Nabu kritisieren, dass eine Versiegelung der ausgewiesenen Flächen durch Wohnraum, dafür sorgen kann, dass das Wasser bei einem Starkregen in den Ortsteile Hunnebrock hineinlaufen könnte. Döring bezweifelt aber, dass diese Flächen nun tatsächlich bebaut werden würden. &bdquo;Nur weil diese Flächen ausgewiesen sind, heißt das nicht, dass dort auch etwas realisiert wird“, sagt Döring. Denn das Beteiligungsverfahren für den Regionalplan war Ende März 2021 abgelaufen, vor dem Starkregen im Sommer und bevor es die Starkregenkarte des Bundes zu der Region gab. Bürger sollen laut Döring bei Sorgen Kontakt zur Lokalpolitik suchen Döring glaubt nicht, dass die Bünder Politik unter diesen veränderten Bedingungen an der umstrittenen Stelle ein Baugebiet ausweisen würde. Denn bevor an einer der im Regionalplan ausgewiesenen Stellen tatsächlich gebaut werden kann, müssen noch verschiedene bürokratische Verfahren durchlaufen werden. &bdquo;Es ist für nix zu spät“, sagt Döring. &bdquo;Nach dem Starkregen sieht das politische Abwägen wahrscheinlich anders aus als davor.“ Wenn zudem ein eventuelles Bauvorhaben bei Anwohnern auf Ablehnung stoßen würde, &bdquo;wird auch nix gebaut“, so Döring. Immer wieder wird am aktuellen Regionalplan von Aktivisten und Naturschützern kritisiert, dass darin mehr Flächen ausgewiesen werden, als sie die Kommunen tatsächlich benötigen. Das ist auch eines der Kernanliegen der Bürgerinitiative Rödinghausen, die sich aus Protest gegen den aktuellen Regionalplan gebildet haben. Döring sieht darin hingegen einen Vorteil. &bdquo;Man hat Ausweichmöglichkeiten“, sagt er. Durch die großflächigere Ausweisung von Flächen, könnte eben in Fällen wie dem aktuellen auf andere Gebiete ausgewichen werden. Für den Fall, dass doch gebaut werden sollte, weist Döring darauf hin, dass es mittlerweile Baustandards gebe, die ein Starkregen-Szenario berücksichtigen können. Trotzdem sagt er auch: &bdquo;Wie schon der Kommentar in der NW sagt: Wer will denn da wohnen?“ Die NW hatte in einem Kommentar darauf hingewiesen, dass zumindest in den Abschnitten, die auf der Starkregenkarte verzeichnet sind, ein Häuserbau problematisch sein könnte. Döring wirbt dafür, dass Anwohner und Naturschützer mit ihren Sorgen mehr den Kontakt zur Lokalpolitik suchen. &bdquo;Miteinander zu reden, ist das Beste, um Frustration zu entgehen“, sagt er. &bdquo;Durch den Klimawandel werden wir in den nächsten Jahren mit enorm herausfordernden Themen zu tun haben. Das funktioniert nur miteinander, nicht gegeneinander.“

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