Bünder Altenpflegerinnen hängen Job an den Nagel und werden Tagesmütter

Bünde. Von Altenpflegerin zur Tagesmutter. Diesen Weg gingen Tatjana Kling und Olga Penner. Vor circa zwei Jahren entschlossen sich die beiden Bünderinnen dazu, den Beruf als Altenpflegerinnen an den Nagel zu hängen und eröffneten jetzt ihre Großtagespflege Krümelchen. &bdquo;Wir hatten so viele Ideen und Projekte die wir angehen wollten, die konnten wir in unserem Job, in einem Seniorenheim in Herford, einfach nicht verwirklichen“, berichtet Penner. Durch ihre eigene Affinität zu Kindern, beide sind dreifache Mutter, und der Möglichkeit kleinen Kinder etwas mit auf ihren Lebensweg zu gehen, kamen sie auf die Idee Tagesmutter zu werden. Als die Schwestern dann noch einen Aushang der Stadt Bünde sahen, in dem die fehlenden Betreuungsplätze für Kinder angesprochen wurden, stand der Entschluss, eine Großtagespflege zu eröffnen, fest. Eine Großtagespflege darf maximal neun Kinder betreuen, werden es zehn, ist es bereits eine Kindertagesstätte. Mithilfe von eigenen finanziellen Mitteln sowie Fördergeldern durch das Investitionsprogramm Kinderbetreuungsfinanzierung kauften die Schwestern ein Grundstück in Spradow, angrenzend zur Gerhart-Hauptmann-Straße. Dies unterscheidet die Großtagespflege auch von anderen Einrichtungen in der Elsestadt. &bdquo;Die Förderung, ein Neubau und die Größe unseres Hauses ist einmalig. Etwas Vergleichbares gibt es nach unseren Infos hier in Bünde nicht“, unterstreicht Penner. Im Anschluss daran folgte eine fast zwei Jahre andauernde Ausbildung, die in zwei Teile unterteilt war. Zunächst wurden 160 Stunden Theorie-Unterricht vermittelt. Gleichzeitig gingen die Frauen ihrem Job in der Altenpflege weiter nach. So viel Platz haben sie für die Kinder Für den zweiten Teil, der knapp 140 Stunden umfasste, kündigten sie ihren Beruf, da der Großteil praxisbegleitend stattfand. Zwischen Ausbildung, Hauptjob, Familie und dem kompletten Neubau der zukünftigen Tagesheimat für Kinder im Alter von maximal drei Jahren, stand auch noch die Namensgebung auf der Agenda. &bdquo;Der Name unserer Großtagespflege musste fast als erstes stehen. Wir waren auf dem Weg zum Seniorenheim, irgendwo in Oetinghausen sind wir dann auf Krümelchen gekommen. Wir fanden das ganz passend und den Namen gab es hier in der Nähe unseres Wissens nach auch nicht“, sagt Kling von der Suche nach einem geeigneten Namen. Als der Name feststand, ging es weiter voran: Statt der vorgeschriebenen sechs Quadratmeter pro Kind, haben die neun Kinder 115 Quadratmeter Platz zum Spielen in den Räumlichkeiten von Kling und Penner. Neben einem großen Spielzimmer, mit Kaufladen, Küche, Sofa und Spielecke, bietet das Haus an der Dinkelstraße 22 einen Bewegungsraum, einen großen Schlafraum mit Betten für jedes Kind und ein vorteilhaftes und großräumiges Badezimmer. Hinzu kommen mindestens zwei frisch zubereitete Mahlzeiten in der eigenen Küche. Mit dem Bewegungsraum fördern Tatjana Kling und Olga Penner auch ihren eigenen Schwerpunkt, den sie sich gesetzt haben: &bdquo;Wir mussten für unsere Großtagespflege einen Schwerpunkt setzen. Wir haben uns für die Bewegung entschieden, weil es unserer Meinung wichtig ist, von Beginn an den Kindern zu vermitteln wie wichtig diese ist und wie viel Spaß sie machen kann. Wir haben einen generellen Bildungsauftrag für die Kinder und freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit ihnen“, berichten die Frauen. Stadt kennt Bedarf nicht Im kommenden Frühling soll dann auch der große Garten endgültig fertiggestellt werden, erklärt Kling: &bdquo;Der Rasen ist bereits fertig. Der Sand in den in die Erde eingebauten Kasten muss noch eingefüllt werden. Im Frühling sollen dann Blumen, sowie Bäume mit Früchten, hinzukommen. Wir haben eine hohe Verantwortung und wollen den Kindern viel mit auf den Weg geben, dabei ist es auch wichtig, dass die Kinder von Anfang an Wissen wie das Essen auf den Tisch gelangt. Schließlich verbringen sie bei uns den größten Teil ihres Tages.“ Die Großtagespflege ist von montags bis freitags in der Zeit von 7 bis 16 Uhr oder nach Absprache geöffnet. Es gibt bereits Anfragen für das Jahr 2024, also für ungeborene Kinder, dies unterstreicht die dringende Notwendigkeit von Tagesmüttern im Kreisgebiet. Eine genaue Zahl an Kindern, die auf der Warteliste stehen, kann die Stadt Bünde allerdings nicht nennen. &bdquo;Das Jugendamt führt leider keine zentrale Warteliste, die alle U3-Kinder, die einen Platz in einer Tagespflegestelle suchen, erfasst. Es gibt zwar im Jugendamt auch wöchentlich Anfragen von Eltern, jedoch kontaktieren diese häufig die Tagesmütter und –väter direkt. Deshalb haben wir dazu keine aussagekräftigen Zahlen“ erklärt die Pressesprecherin der Stadt Bünde, Doris Greiner-Rietz.

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