106 Geflüchtete aus der Ukraine sind in Bünde angekommen

Bünde. 106 Flüchtlinge aus der Ukraine sind bis Freitagnachmittag in Bünde angekommen – 76 davon sind Kinder. 66 sind in städtischen Unterkünften untergebracht. Neun weitere waren am Freitag bereits angekündigt. Bei den genannten 106 Menschen handelt es sich aber nur um die registrierten Neuankömmlinge. Es wird weitere geben, die nicht über die offiziellen Stellen gekommen sind, sondern Familie oder Freunde hier haben und zunächst dort untergekommen sind. Der Verein &bdquo;Brückenschlag Ukraine“ hat noch 14 weitere Personen im Hotel Handelshof untergebracht. Die Stadt bereitet sich darauf vor, weitere Ukrainer aufzunehmen, und bekommt spontane Unterstützung von Bürgern, die mit anpacken. Bünde mobilisiert alle Kräfte, um zu helfen. Man will die Menschen, die seit Tagen unterwegs sind, erst einmal ankommen lassen, ihnen eine Bleibe geben und Ruhe gönnen. In der Stadtverwaltung sind nahezu alle Abteilungen dabei, Angebote zusammenzustellen – besonders für Familien mit Kindern. &bdquo;Wir wollen diese Menschen jetzt auf keinen Fall mit bürokratischen Vorgängen belasten“, sagt Bündes 1. Beigeordneter Günther Berg. Zu wissen, wie viele Personen aber zum Beispiel auch durch private Beziehungen in Bünde untergekommen sind, helfe dabei, Angebote gezielt an die Menschen zu richten – besonders an die Familien mit Kindern, für die das Jugendamt aktuell besondere Hilfspakete schnürt. Darüber hinaus geht es auch darum, bei der Zuweisung von Flüchtlingen aus den Landesunterkünften eine gleichmäßige Verteilung sicherzustellen. Günther Berg betont: &bdquo;Das ist keine ausländerrechtliche Registrierung, sondern soll rein der Organisation von Hilfsangeboten dienen und dazu, den Zeitpunkt festzuhalten, ab dem später soziale Hilfeleistungen gezahlt werden.“ Darüber hinaus bestehe auch die Möglichkeit einer Impfung gegen Covid-19, sofern gewollt und noch nicht geschehen. Die Gastgeber können die Registrierung über die eigens eingerichtete E-Mail-Adresse unter ukraine@buende.de vornehmen, oder telefonisch unter Tel. (0 52 23) 1 61-5 55. Diese Hotline ist auch samstags und sonntags in der Zeit von 9 bis 12 Uhr besetzt. Matratzen werden aktuell dringend benötigt Von städtischer Seite her sollen zunächst die Immobilien der BIMA an der Karl-Arnold-Straße in Hunnebrock für Flüchtlinge aus der Ukraine genutzt werden. Dabei handelt es sich um 27 ungenutzte Häuser, in denen bis zu 300 Personen unterkommen könnten. Sollte man dort an Kapazitätsgrenzen kommen, kämen auch Unterkünfte am Habighorster Weg oder an der Mühlenbachstraße in Betracht. Jetzt gehe es aber erst einmal darum, diese Menschen möglichst nah beieinander zu lassen. Zwar würden derzeit viele Hilfsangebote auch in Form von Sachspenden eingehen, aber &bdquo;wir brauchen jetzt keinen Hausrat für die Wohnungen, sondern es wäre gut, wenn wir gezielt zu Spenden aufrufen können“, sagt Günter Berg. Was momentan am dringendsten benötigt wird, sind Matratzen für die Betten, die eine Breite von 80 und 90 Zentimetern haben sollten. Zwar sei man bereits dabei, Bestände im Handel aufzukaufen, aber da sei die Stadt Bünde momentan nicht allein. Auch für die Meldung von Spenden können die Sonder-E-Mail-Adresse oder die Hotline der Stadt genutzt werden. 300 Hilfsangebot in wenigen Tagen Dirk Kaiser, neuer Vorsitzender des Vereins &bdquo;Brückenschlag Ukraine“, hat in dieser Funktion aktuell alle Hände voll zu tun. 300 Hilfsangebote habe er in den vergangenen Tagen bekommen. Bei der Hälfte davon handele es sich um Unterkünfte bis hin zu einer 120-Quadratmeter-Wohnung, in der auch eine größere Familie unterkommen kann. Im ehemaligen Naafi-Shop der Briten an der Kleiststraße in Hunnebrock werden derzeit Sachspenden gesammelt und in den freien Wohnungen Betten aufgebaut. Bürgermeisterin Susanne Rutenkröger ist stolz auf die Bünder, die derzeit eine &bdquo;so überwältigende Hilfe leisten“. Dirk Kaiser hat für die Flüchtlinge an diesem Samstag um 10 Uhr ein Frühstück im Hotel Handelshof organisiert. Eine Anmeldung durch die Gastgeber sei nicht nötig. &bdquo;Ankommen, zur Ruhe kommen, sich kennenlernen, miteinander sprechen und erste Fragen klären“ ist laut Kaiser bei dem Frühstück das oberste Motto.

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