Kreis Herford. Nach dem aktuellen Erlass des Landesministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) sollen die Impfungen in den Hausarzt-Praxen ab Montag, dem 5. April starten, so teilt es der Kreis Herford mit. Zunächst sollen die Hausärzte schwerpunktmäßig Personen mit Vorerkrankungen, zuhause lebenden Patienten, die nicht mobil sind und Personen mit chronischen Erkrankungen impfen (der Coronavirus-Impfverordnung entsprechend, Priorisierungsgruppe 2). Dazu zählen Menschen:
- mit Trisomie-21
- mit einer vorgenommenen Organtransplantation
- mit einer Dement, einer geistigen Behinderung oder mit einer schweren psychiatrischen Erkrankung (insbesondere bipolare Störung, Schizophrenie oder schwere Depression)
- mit behandlungsbedürftigen Krebserkrankungen
- mit interstitieller Lungenerkrankung, COPD, Mukoviszidose oder einer anderen ähnlich schweren chronischen Lungenerkrankung
- mit Muskeldystophien oder vergleichbaren neuromuskulären Erkrankungen
- mit Diabetes mellitus mit Komplikationen
- mit Leberzirrhose oder einer anderen chronischen Lebererkrankung
- mit chronischer Nierenerkrankung
- mit Adipositas (Personen mit Body-Mass-Index über 40)
„Die berechtigten Personengruppen können sich bald bei ihren Hausärzten impfen lassen. Dazu haben wir heute endlich einen Erlass aus dem Gesundheitsministerium bekommen. Damit werden sie nicht bei uns im Impfzentrum geimpft. Daher bitte ich, dass die Betroffenen sich mit ihren Hausärzten in Verbindung setzen und alles Weitere mit diesen absprechen. Es ist schade, dass die Impfungen für die Schwererkrankten erst ab Anfang April starten. Diese Personengruppe ist besonders beängstigt und wir haben viele emotionale Schreiben und Anrufe bekommen. Wir hätten gerne jedem Einzelnen geholfen. Wir durften und konnten es aufgrund der Impfstoffknappheit aber nicht, was nicht einfach für uns war und mich persönlich auch sehr belastet hat. Ich bin immerhin dahingehend erleichtert, dass wir den Betroffenen jetzt wenigstens sagen können: Ab dem 5. April geht es in den Hausarztpraxen für euch los",so Krisenstabsleiter Markus Altenhöner. „Hoffentlich steht dann dort auch ausreichend Impfstoff zu Verfügung."
Im Impfzentrum des Kreises wird weiterhin nach geltender Impfreigenfolge geimpft. Das bezieht sich derzeit auf die Personen der Priorisierungsgruppe 1 sowie die Berufsgruppen der Priorisierungsgruppe 2.
Bundeswehr unterstützt weiterhin im Impfzentrum und Kontaktpersonen-Management
Der Bundeswehreinsatz in Bünde (Haus Illumina) und Kirchlengern (Seniorenresidenz Klosterbauerschaft) wurde am Sonntag, den 21.März nach sechs Wochen beendet. Dort waren insgesamt vier Bundeswehrsoldaten eingesetzt, die im Rahmen einer Überbrückungshilfe Schnelltests für Besucher, die Mitarbeiter und Lieferanten durchgeführt haben. Darüber hinaus unterstützt die Bundeswehr das Kontaktpersonen-Management des Kreis-Gesundheitsamtes weiterhin.
Seit heute (22.März) sind zehn weitere Soldaten dem Gesundheitsamt zugeteilt worden. Insgesamt sind es nun wieder 20 Einsatzkräfte des Aufklärungsbataillons 7 aus dem westfälischen Ahlen, die zunächst bis zum 16. April im Einsatz sind. Der Krisenstab des Kreises hatte zuvor einen Antrag auf weitere Unterstützung durch die Bundeswehr im Bereich Kontaktpersonenmanagement gestellt. Dieser wurde nun genehmigt. Zudem unterstützten weiterhin 15 Soldaten des Panzerpionierbataillons 130 aus Minden - ebenfalls zunächst bis zum 16. April - den Betrieb im Impfzentrum des Kreises.