Nicht alle Schüler lassen sich testen

Bünde/Kirchlengern/Rödinghausen. Kurz vor den Osterferien haben einige Schulen im Bünder Land jetzt mit den Schnelltests für die Schüler begonnen. "Da wir ja Wechselunterricht haben, wurde heute die erste Gruppe der anwesenden Schüler von der Klasse fünf bis zur Q2 getestet, am Dienstag ist die nächste Gruppe an der Reihe", erläutert Antje Stuke, Leiterin der Erich-Kästner-Gesamtschule. Die Schnelltests wurden von den Schülern selber durchgeführt, was offenbar gut funktioniert hat. "Die Kollegen sagen, es hat gut geklappt", berichtet Antje Stuke. Etwa 400 Schüler haben sich an den beiden Standorten der Schule in Bünde und Kirchlengern getestet. Über die Resultate machte die Schulleiterin keine Angaben. "Wir sind aber guter Dinge", ließ Stuke verlauten. Freiwillige Teilnahme Die Teilnahme an den Tests ist allerdings freiwillig. So konnten an der Gesamtschule die Eltern zuvor Widerspruchserklärungen abgeben, wenn sie ihre Kinder nicht an den Tests teilnehmen lassen wollten. Ein Grund für die Ablehnung musste dabei nicht angegeben werden. Auch an der EKG hätten einige Eltern davon Gebrauch gemacht, über die Gründe könne man allerdings nur spekulieren, so Stuke. An der Realschule Bünde-Nord soll laut einer Mitteilung auf der Homepage der Schule am Mittwoch und Donnerstag getestet werden. Die Corona-Testungen an der Realschule Bünde-Mitte erfolgen am Dienstag und Mittwoch. "Die Selbsttests werden in den ersten Stunden durchgeführt", sagt Schulleiterin Marion Bienen. "Wir sind gespannt, wie das abläuft." Etwa 10 Prozent der Schüler würden nicht an den Testungen teilnehmen, weil schriftlich Widerspruch erklärt worden sei. Schulleiter: "Odyssee der Selbsttests" An den beiden Gymnasien finden die Tests ab heute statt. Das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium (FvSG) testet wegen des Wechselunterrichts dienstags und mittwochs, das Gymnasium am Markt (GaM) mittwochs und donnerstags. Von einer "wahren Odyssee der Selbsttests" spricht FvSG-Leiter Gunnar Woltering. "Eigentlich sollten die Tests schon am Montag beginnen, doch da sind sie gerade erst eingetroffen", sagt Woltering. Zu Beginn der ersten Stunde werden die Tests unter Aufsicht der Lehrer im Klassenraum durchgeführt. "Wir dokumentieren dann die positiven und ungültigen Tests und benachrichtigen die Eltern im Fall eines positiven Ergebnisses", so der Schulleiter. GaM-Leiter Thomas Holste-Malavasi erklärt, dass für 966 Schüler 975 Testkits vorhanden sind. "Das heißt, es gibt für die Lehrkräfte keine Möglichkeit des Vormachens. Auch eine Nachtestung bei fehlerhaften oder ungültigen Tests ist nicht möglich." Am GaM werden die Produktvideos auf die Bildschirme in den Klassenräumen eingespielt und an den entsprechenden Stellen gestoppt, damit die Kinder und Jugendlichen die Schritte nachvollziehen können. Der Aufwand, die einzelnen Testkits für die unterschiedlich großen Gruppen passgenau zusammenzustellen, sei groß, so Holste-Malavasi. Lehrer begleiten Schüler aus dem Raum Am GaM gibt es ein Pool freiwilliger Lehrkräfte, die Schüler im Falle eines positiven Tests aus ihren Klassenräumen holen, was mit einem erhöhten Personalaufwand verbunden sei. "Die übrigen Schüler müssen unterdessen weiter beaufsichtigt und unterrichtet werden", so der Schulleiter. Die positiv getesteten Schüler würden laut Holste-Malavasi nach draußen geführt, weil auch sie sich nicht gemeinsam in einem Raum aufhalten dürften. Dort sollen die Eltern sie dann abholen. Das persönliche Fazit von Thomas Holste-Malavasi: "Um eine bessere psychische Begleitung der Kinder zu gewährleisten, wäre ein Verfahren wie in anderen Bundesländern, wo Kinder die Tests zu Hause mit den Eltern vornehmen, vorzuziehen gewesen. Der organisatorische und personelle Mehraufwand für diese Testungen ist erheblich und bindet reichlich Ressourcen in dieser ohnehin arbeitsintensiven Zeit." Er macht sich bei dieser öffentlich durchgeführten Testung vor allem auch Sorgen um die positiv getesteten Kinder - und das nicht nur mit Blick auf den Datenschutz. PCR-Test muss Ergebnis bestätigen Am Montag liefen an der Gesamtschule Rödinghausen die Vorbereitungen für die Testungen. Am Dienstag ist die Sekundarstufe 1 dran, am Mittwoch und Donnerstag folgt dann die Sekundarstufe 2. Die Schülerinnen und Schüler werden den Test selbst durchführen, dabei vom Lehrer beaufsichtigt. "Es ist ein freiwilliges Angebot", sagt Carola Vollus, stellvertretende Schulleiterin. Nicht alle wollen davon Gebrauch machen: Es seien mehrere Widerspruchserklärungen eingegangen, erzählt Vollus. Wenn ein positives Ergebnis durch den Selbsttest vorliegt, ist dies noch kein positiver Befund einer Covid-19-Erkrankung. "Es ist ein begründeter Verdachtsfall", sagt Vollus. Der betroffene Schüler muss dann umgehend nach Hause und das Ergebnis muss durch einen PCR-Test bestätigt werden.

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