Warum C&A in Bünde fehlt

Bünde. Es hätte besser sein können, das Jahr 2019. Zumindest, wenn man Georg Kruthoff fragt. Der Sprecher des Zusammenschlusses der Bünder Einzelhändler benennt drei konkrete Gründe, die das Geschäftsjahr negativ beeinflusst haben. Immerhin: Zwei von ihnen werden 2020 voraussichtlich wegfallen. Verkaufsoffene Sonntage &bdquo;Uns fehlt der vierte verkaufsoffene Sonntag", sagt Kruthoff im Gespräch mit nw.de. An diesen Tagen machen die Einzelhändler, die sich in der Handel Bünde GbR zusammengeschlossen haben, besonders viel Umsatz. Und 2019 seien es eigentlich auch nicht drei, sondern &bdquo;zweieinhalb verkaufsoffene" gewesen. &bdquo;Beim Frühlingsfest und auch beim Zwiebelmarkt waren die Verkaufsoffenen sehr gut", spiegelt Kruthoff die Einschätzung der Mitglieder. Das sei, als man das erste Mal an diesen Tagen geöffnet habe, noch anders gewesen. &bdquo;Die Leute waren schier entsetzt", erinnert er sich. &bdquo;Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Mittlerweile haben die Kunden diese Tage aber realisiert und kommen wieder", sagt Kruthoff. Anders war das am 1. Advent in diesem Jahr. Die Stadt sei zwar voll gewesen, nicht aber die Geschäfte. &bdquo;Einzelne haben gute Geschäfte gemacht, die Mehrheit aber nicht." Trotzdem wolle man im kommenden Jahr wieder am 1. Advent öffnen und &bdquo;die neue Gewohnheit etablieren". Woolworth-Komplex Die Bünder Innenstadt hatte laut Kruthoff zwei große Anlaufpunkte: Auf der einen Seite das Bünder Modehaus und auf der anderen C&A. Zweiteres hätte vor allem junge Leute angezogen. &bdquo;Woolworth und C&A waren Anziehungspunkte für Kunden, die dann auch andere Geschäfte besucht haben", sagt er. Ein Teil dieser Laufkundschaft würde durch die Schließung von C&A jetzt fehlen. Das fühlen sowohl die umliegenden Einzelhändler als auch die Gastronomie. Noch ist offiziell kein Nachmieter gefunden. Ein ähnliches Geschäft wie C&A, das eine ähnliche Kundschaft anspricht, wäre aber wünschenswert, so Kruthoff, damit &bdquo;die Laufkundschaft wieder anzieht und auch andere Einzelhändler davon profitieren". Schwierig sei auch die laute Baustelle, die nicht zum Verweilen einladen würde. Zumindest die dürfte im Laufe des Jahres 2020 verschwinden. Aktionen und Projekte Nicht gut funktioniert hat in diesem Jahr das Late-Night-Shopping, das weniger umsatzstark war, als erhofft. &bdquo;Wir müssen für solch ein Event wieder mehr Werbung machen", sagt der Geschäftsführer von Handel Bünde. Auch würden die Kunden mehr erwarten, als nur geöffnete Geschäfte, zum Beispiels Bands oder eine Lichtshow. &bdquo;Es ist immer ein Spagat, zu entscheiden, wofür wir Geld ausgeben möchte: für verkaufsoffene Sonntage oder lieber für solche Aktionen?" Wünschenswert wäre es jedenfalls, wieder mehr Angebote bei solchen Einzelaktionen zu haben. Gut läuft hingegen die Facebook-Seite von Handel Bünde, die professionell von einer Social-Media-Managerin bespielt wird. Dort werden Aktionen, Angebote und Termine geteilt. &bdquo;Dieser Schritt ist uns gelungen", sagt Kruthoff. Die Resonanz sei gut. Durch bessere Rahmenbedingungen und einen bekannteren dritten verkaufsoffenen Sonntag, hofft Kruthoff, werde das Jahr 2020 wieder besser für den stationären Handel laufen: &bdquo;So lange die Eschstraße mit Bahnhofstraße zwischen Elsebrücke bis zum Bünder Modehaus belebt und interessant bleibt, lebt auch die Stadt Bünde noch." Dass es so bleibt, dafür will sich Handel Bünde weiterhin einsetzen.

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