
Bünde. Über die App "Katwarn" hat die Feuerwehr am Samstagvormittag gegen 11 Uhr eine Warnung zu einem Schadstoffunfall in Bünde herausgegeben. Dabei handelte es sich um vermehrte Rußablagerungen, die durch den Brand eines Lkw-Anhängers auf der A30 verursacht worden sind.
Die Feuerwehr wies Bürger auf mögliche Gefahren beim Kontakt mit dem Ruß hin. "Das ist erst mal noch vorsorglich", sagte Feuerwehrsprecher Holger Klann zum Zeitpunkt der Meldung. "Man hat sich das Umfeld an der Unfallstelle auf der A30 angesehen und dann so entschieden", sagte er. Die Einsatzkräfte hatten auch im weiteren Umkreis des Brandortes Rußpartikel gefunden. Die Feuerwehr wolle damit keine Gefahr heraufbeschwören, so Klann. Zur Sicherheit der Bürger sei so eine Meldung einfach notwendig.
Der Lkw hatten 18 Tonnen Kunststoffgranulat geladen
Zu der starken Rußablagerung war es laut Feuerwehr Herford durch die Ladung des in Brand geratenen Lkw-Anhängers gekommen: Dabei handelte es sich um 18 Tonnen Kunststoffgranulat. Beim Brand war deswegen eine große Brandwolke entstanden, die möglicherweise schädliche Stoffe vom Brandort in den näheren Umkreis transportiert hat.
Gegen Mittag war dann eine Spezialeinheit des Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) in Bünde vor Ort, um die Rußpartikel auf mögliche Gefahren zu untersuchen. "Die sollen raus finden, um welche Partikel es sich dabei genau handelt und die Situation einschätzen. Dafür haben wir hier vor Ort einfach nicht die Möglichkeiten", sagte Ralf Bartling, Leiter des Bünder Amts für Sicherheit und Ordnung, der sich vor Ort um Bürgeranfragen per Telefon kümmerte.
Gegen 14.30 Uhr gab es dann aber eine Entwarnung: Die Meldung über "Katwarn" verschwand aus dem System. Zwar stehe die abschließende Untersuchung der Rußpartikel durch das LANUV noch aus, aber "von den Kollegen vom LANUV gab es das Kommando, dass wir die Warnung aufhaben können", sagte Ralf Bartling.
Hat der Brand und der Ruß weitere Folgen für Anwohner?
Bernd Kröger, Einsatzleiter der Feuerwehr, bat die Bürger aber weiterhin um einen angemessenen Umgang mit möglichen Rußablagerungen. "Auch eine Berührung des Ruß mit der Haut sollte vermieden werden", so der Einsatzleiter. Falls Anwohner sichtbare Rufablagerungen sehen, sollten diese nur mit Handschuhen entfernt oder angefasst werden. Laut Deutscher Umwelthilfe können Rußpartikel Stoffe auf ihrer Oberfläche transportieren - auch giftige.
Und: "Rasen, der in dem Zeitraum oder in der nahen Zukunft gemäht wird, sollte erstmall nicht im Biomüll landen". Die Warnung der Feuerwehr am Vormittag über "Katwarn" hatte sich vor allem auf Kinder und Tiere bezogen: "Lassen Sie ihre Kinder und Tiere nicht unbeaufsichtigt im Freien spielen. Bitte berühren Sie diese Rußablagerung nicht mit bloßen Händen", hieß es in der App.
Mit dem endgültigen Ergebniss der Untersuchung der Rußpartikel rechnet Ralf Bartling von der Stadt Bünde nun am Montag. "Möglicherweise werden dann nochmal Hinweise für betroffene Anwohner auf der städtischen Homepage veröffentlicht", sagt er. Dass durch die Löscharbeiten auf der A30 schädliche Stoffe ins Grundwasser gelangt sein könnten, dass schlossen Mitarbeiter des Umweltamtes des Kreises Herford schon am Samstagnachmittag aus.
Eine Schadstoff-Warnung herausgeben, das Umweltamt dazu bitten und das LANUV kontaktieren - "ein normaler Vorgang in so einem Fall", sagt Ralf Bartling.